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Sturm: Roman (German Edition)

Sturm: Roman (German Edition)

Titel: Sturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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gesprochen hatte, sondern nur jede Menge Touristen, die meist paarweise an Tischen saßen, auf denen Getränke oder Eisbecher standen.
    John blieb stehen und blickte sich um, als suche er einen freien Tisch für sich und seine drei Begleiter, die im Auto warteten.
    Da bemerkte Dirk den Mann, den Biermann meinte. Er trug tatsächlich einen schwarzen Anzug und eine spiegelnde Sonnenbrille. Und er schien genau in seine Richtung zu sehen.
    Dirk konnte nicht verhindern, dass er zusammenzuckte. Er rutschte wieder auf den Beifahrersitz, drückte auf den elektrischen Fensteröffner und gab vor, auf das Meer hinauszublicken.
    Gedanken jagten durch seinen Kopf. Hatte der Mann ihn tatsächlich angesehen, hatte er ihn erkannt? Kam er vielleicht gerade auf sie zu?
    Die Fahrertür wurde aufgerissen und Dirk schrak zusammen. Es war natürlich John. Er hielt irgendetwas in der Hand.
    »Jetzt wollen wir doch mal sehen, ob der Wagen wirklich sein Geld wert ist«, sagte er und drückte einen Schalter unterhalb einer für Dirk unverständlichen Anzeige. Das, was Dirk für ein Autorradio gehalten hatte, klappte nach unten weg und machte einem Neun-Zoll-Display Platz. »Letztlich hängt immer alles von der Kompatilibi…«
    »Von der Kompatibilität ab«, half ihm Dirk aus. Seine Neugier war geweckt.
    »Ich hatte doch irgendwo einen Adapter …«, murmelte John.
    »Von Ihrer Minikamera auf USB?«, fragte Dirk.
    »Ja. Aber wo …«
    »Hier«, sagte Biermann von hinten und reichte John etwas, das dieser schnell an die winzige Kamera anschloss. Dann starrte er ein wenig hilflos auf die Multimediakonsole. »Wo ist denn hier der Anschluss?«
    »Geben Sie her.« Dirk nahm ihm die Kamera ab, beugte sich hinunter, fuhr mit der Fingerkuppe über die Anschlüsse und nickte zufrieden. »Das Ding hat sogar zwei USB-Ports.« Mit diesen Worten stöpselte er den Stecker ein. »Und jetzt brauchen wir die Konsole nur noch einzuschalten …« Sein Blick glitt über die Bedienungsleiste, dann nickte er abermals und drückte eine Befehlsfolge.
    Das erste Foto, das auf dem kleinen Bildschirm zu sehen war, hatte rein gar nichts mit dem Mann zu tun, den John hatte fotografieren sollen. Es zeigte Janette. Ihre Augen funkelten vergnügt und sie streckte dem Betrachter die Zunge heraus.
    »Äh, das war am Flughafen – nur ein Test, ob das Ding auch funktioniert«, murmelte Rastalocke.
    »Nachdem du die Kamera in den Reisepass hast eintragen lassen oder davor?«, fragte Biermann scharf.
    »Ich habe gar nichts eintragen lassen.« John strich sich gedankenverloren durch seine verfilzte Matte. »Schließlich müssen die Typen nicht alles wissen.«
    »Dann sollten wir uns nicht mit der Kamera erwischen lassen«, sagte Biermann. »Die verstehen hier nämlich in dieser Hinsicht keinen Spaß …«
    Nach drei weiteren Janette-Fotos stieß Dirk auf ein Bild mit einem gänzlich anderen Motiv – dem Profil eines Mannes, der alles andere als gedankenverloren vor sich hin träumte, wie man es von einem Touristen angesichts des beeindruckenden Sonnenuntergangs hätte erwarten können. Der gut gekleidete Araber wirkte hellwach. Und Dirk wusste, wohin er in jenem Moment gesehen hatte: zu ihrem Wagen. Oder, um genau zu sein: zu dem Rückspiegel, in den Dirk zum gleichen Zeitpunkt geblickt hatte.
    Konnte es sein, dass er ihn auf diese Distanz in dem kleinen Spiegel erkannt hatte?
    Dirk zögerte, dann klickte er weiter. Auf dem nächsten Bild drehte sich der Araber um, das folgende zeigte den marmorierten Boden der Café-Terrasse.
    »Als er auf mich aufmerksam wurde, bin ich gleich abgehauen«, sagte Rastalocke.
    »Nein, bist du nicht«, sagte Biermann
    Rastalocke legte seine Stirn in Falten, was ihn wie einen Cockerspaniel aussehen ließ, der einen mit treuen Hundeaugen anblickt, bevor er zuschnappt. »Wie meinst du das?«
    »Er hat dich sofort bemerkt.« Biermanns Stimme klang eindeutig mehr als nur ein bisschen besorgt. »Dich und uns alle. Wir sollten machen, dass wir hier wegkommen.«
    »Falls er wirklich dieser Ventura ist«, sagte John zweifelnd.
    »Er ist es«, schnappte Biermann. »Ich bin schließlich der Einzige von uns, der ihm schon mal persönlich begegnet ist. Und ich sage euch: Das werde ich mein Lebtag nicht vergessen!«
    »Vielleicht solltet ihr euer Palaver woanders fortsetzen«, schaltete sich Janette ein. »Er kommt nämlich zu uns rüber.«
    Biermann zuckte zusammen. »Das fängt ja gut an.«
    John startete den Motor, während Biermann auf seinem Sitz tiefer

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