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Sturm ueber Cleybourne Castle

Sturm ueber Cleybourne Castle

Titel: Sturm ueber Cleybourne Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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zweifellos bereits genug in dieser Hinsicht getan hatten. Wenn man ihn jedoch in Wut brachte, schien ihn das aus seiner melancholischen Stimmung zu reißen. Gleichmütig zuckte sie mit den Schultern. „Nun, es ist doch wohl kaum die Handlungsweise eines tapferen Mannes, sich auf einfache Weise davonzustehlen und es seinen Lieben zu überlassen, ihn zu betrauern."
    „Auf einfache Weise? Was verstehen Sie denn davon! Sie kennen weder mich noch mein bisheriges Leben."
    Spöttisch hob sie die Brauen. „Oh, ich weiß, es muss eine schwere Last für Sie gewesen sein, gut auszuseheh, reich zu sein und einen der höchsten Titel im Lande zu tragen. Es ist nur zu begreiflich, dass Sie der Verzweiflung anheim fallen."
    Cleybourne umklammerte mit beiden Händen die Sessellehne, um sich nicht auf das unverschämte Frauenzimmer zu stürzen. Aus seinen Augen schössen feurige Blitze. „Sie wissen nicht, wovon Sie reden! Ich wiederhole: Sie kennen mich überhaupt nicht."
    „Möglicherweise weiß ich tatsächlich nicht genug von Ihnen. Aber ich kenne mein Leben. Bis zu meinem achtzehnten Jahr führte ich ein glückliches und privilegiertes Dasein. Ich kam aus einer guten Familie, hatte einen liebevollen Vater und war sogar mit einem ansehnlichen jungen Leutnant verlobt. Das änderte sich schlagartig, als mein Vater in Unehren aus der Armee entlassen wurde. Vielleicht erinnern Sie sich nicht mehr an diesen Skandal, denn wir verkehrten natürlich nicht in so gehobenen Kreisen wie Sie. Mein Vater war Major Thomas Maitland und sein Leben lang ein aufrechter und ehrenhafter Soldat. Und dennoch wurde er plötzlich seines Postens enthoben. Er verlor seinen Offiziersrang, seine Ehre, seinen Lebensunterhalt. Niemand wollte mehr etwas mit uns zu tun haben. Mein Bräutigam löste die Verlobung, da er sich nicht mit einer übel beleumundeten Familie verbinden wollte. Vor meinen Augen verwandelte sich mein geliebter Vater, begann zu trinken und zu spielen. Drei Monate später wurde er während einer Schlägerei in einem Wirtshaus getötet. Da meine Mutter schon vor Jahren verstorben war, blieb ich allein zurück -ohne Geld, ohne Beziehungen, ja, selbst ohne einen guten Namen. Völlig mittellos, wie ich war, blieb mir nur der Ausweg, Gouvernante zu werden. Aber da ich, wie Sie selbst bereits festgestellt haben, nicht besonders dafür geeignet war, mein Knie vor anderen zu beugen, stand ich bald vor dem endgültigen Nichts, und nur die Freundlichkeit des Generals hat mich gerettet."
    „Das wusste ich nicht. Es tut mir Leid, dass Ihnen so übel mitgespielt wurde."
    „Ich kenne auch Gabrielas Leben", fuhr Jessica fort, ohne auf die Bemerkung des Duke einzugehen. „Sie hat schon mehr Kummer gehabt, als ein Kind in ihrem Alter erleben sollte. Als sie acht Jahre alt war, starben ihre Eltern. Und nun wurde ihr auch noch der einzige Verwandte, der sie wie ein Großvater geliebt hat, genommen. Man gibt sie in die Obhut eines Fremden, der sie jedoch nicht bei sich haben möchte und es nicht erwarten kann, sie wieder loszuwerden, weil ihm die Vormundschaft lästig ist."
    „Das verbitte ich mir!" schrie Cleybourne wütend, und seine Miene, die sich während Jessicas Erzählung entspannt hatte, wurde wieder hart und abweisend. „Das ist nicht wahr! Ich schicke das Mädchen nicht einfach fort und schon gar nicht, weil es mir lästig ist."
    „Oh, Verzeihung. Ich vergaß, dass Gaby Sie bei der Verwirklichung Ihrer Selbstmordabsichten stört. Und das darf natürlich nicht sein, nicht wahr?"
    „Sie gehen zu weit, Miss Maitland!"
    „Ja, tue ich das? Dann muss ich um Nachsicht bitten. Ich weiß, Sie sind nur an brave und treue Bedienstete gewöhnt, die alles für Sie tun und sich nur im Stillen Sorge machen. Ihre Fürsorge und Anhänglichkeit hätten mich fast davon überzeugt, dass Sie ein besserer Mensch sind, als ich dachte. Nun gut, ich bin aber nicht Ihre Dienerin. General Streathern hat mich eingestellt, und auf seinem Totenbett hat er mir Gabriela anvertraut. Diese Verantwortung habe ich im Gegensatz zu Ihnen gern übernommen, und deshalb gestatte ich nicht, dass Sie während der Anwesenheit des Mädchens in Ihrem Haus Hand an sich legen. Wenn Sie nicht die Kraft haben, das Leben mit all seinen Schwierigkeiten zu meistern, und es Ihren Dienstboten antun wollen, dass sie eines Morgens über Ihren blutigen Leichnam stolpern, ist mir das gleichgültig. Aber ich lasse nicht zu, dass Gabrielas Seele dadurch Schaden nimmt."
    „Jetzt ist es aber

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