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Sturm ueber Cleybourne Castle

Sturm ueber Cleybourne Castle

Titel: Sturm ueber Cleybourne Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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schieben.
    Nach einigen endlosen Sekunden riss er sich zusammen und murmelte: „Ah ... hmm ... Miss Maitland?"
    „Ja? Sie wünschen, Euer Gnaden." Jessica bemühte sich krampfhaft, das Beben zu unterdrücken, das sie bei dem Anblick des Duke erfasst hatte. In der allgemeinen Verwirrung war ihr sein Aufzug nicht aufgefallen.
    Jetzt jedoch bemerkte sie das weit offene Hemd, das einen Teil seiner kräftigen, muskulösen Brust freigab. Sie glaubte, seine weiche, leicht gebräunte Haut und die winzigen Locken zu spüren, die in der Mitte bis unter den Hosenbund herabkrochen. Sein dichter schwarzer Haarschopf war vom Schlaf zerzaust, und es zuckte ihr in den Fingern, ihn glatt zu streichen.
    „Was ist hier eigentlich vorgegangen?"
    „Ich fürchte, ich weiß auch nicht viel mehr als Sie", erwiderte Jessica so ruhig wie möglich. „Ich erwachte von einem Geräusch, das sich kurz darauf wiederholte. Also ging ich zur Tür und schaute hinaus. Dabei sah ich, dass ... dass irgendjemand vor Gabrielas Tür stand."
    „Und was machte er dort?"
    „Ich weiß nicht. Ich konnte es nicht genau sehen. Vielleicht hat er gelauscht, oder er wollte gerade die Tür öffnen. Ich bin mir jedenfalls nicht sicher. Mein einziger Gedanke war ohnehin, dass Gaby in Gefahr sein könnte. Deshalb ergriff ich den Waschkrug, rannte auf den Mann zu und verletzte ihn."
    Ungläubig hob Cleybourne die Brauen. „Sie haben ihn verletzt?"
    „Ja, natürlich. Sollte ich etwa weglaufen und das Mädchen schutzlos zurücklassen?" „Sie hätten Hilfe holen können."
    Jessica schüttelte den Kopf. „Wären Sie davongerannt, um Hilfe zu holen?" „Selbstverständlich nicht."
    „Warum also hätte ich es tun sollen?"
    „Weil Sie eine Frau sind. Der Mann hätte Ihnen Schaden zufügen können."
    „Er hätte jedem Schaden zufügen können, auch Ihnen. Als Frau muss man doch nicht zwangsläufig ein Feigling sein."
    „Ich habe doch nicht gesagt ..." Cleybourne biss sich auf die Lippen. „Sie haben ein bemerkenswertes Talent, mir die Worte im Mund umzudrehen, Miss Maitland.
    Ich ... ach, schon gut."
    „Wo ist Gabriela?" erkundigte sich Jessica.
    „Rachel hat sie mit in die Küche genommen und lässt ihr dort eine Tasse Schokolade kochen. Ich habe die Diener hinausgeschickt, damit sie nachsehen, woher der Eindringling gekommen sein könnte - vorausgesetzt, dass er wirklich von draußen kam."
    „Was glauben Sie? Wäre es möglich, dass es jemand aus dem Haus gewesen ist?" „Sie denken dabei an Vesey? Nun, ich habe Baxter beauftragt, sich nach seinem Befinden zu erkundigen. Aber selbst wenn er ihn in seinem Zimmer vorfindet, besagt das natürlich noch nicht, dass er nicht der Unbekannte gewesen sein könnte. Während des Durcheinanders wäre es ihm ohne Weiteres möglich gewesen, wieder in sein Zimmer zu schleichen und sich dort schlafend zu stellen. Sie waren doch in der Nähe des Eindringlings. Könnte es Vesey gewesen sein?"
    „Vielleicht. Ich bin mir nicht sicher. Er war jedenfalls größer als ich, aber nicht so groß wie Sie, ja, er hatte ungefähr Veseys Größe. Aber sein Gesicht konnte ich nicht wahrnehmen, denn es war dunkel. Außerdem trug er eine Maske, um unkenntlich zu sein." Schaudernd strich sich Jessica über die Oberarme. „Es war schrecklich ... kein Gesicht, nichts, nur die dunklen Augenhöhlen. Das war das Unheimlichste an ihm."
    Der Duke trat einen Schritt auf sie zu. „Es tut mir Leid. Ich ... Es ist unentschuldbar, dass so etwas geschehen ist, während Sie unter meinem Schutz standen. Wenn es Vesey war, dann wird er es bereuen, das versichere ich Ihnen. Wer immer es war, wird es bereuen!"
    Er hob die Hand, als wolle er ihre Wange berühren, ließ sie jedoch wieder sinken. „Fehlt Ihnen auch nichts? Hat er Sie irgendwo verletzt?"
    „Nein, nein. Ich glaube eher, dass ich ihm Schaden zugefügt habe."
    Cleybourne lächelte. „Das überrascht mich allerdings nicht. Wenn es Vesey,gewesen war, so hätte er eigentlich wissen müssen, dass er sich lieber nicht mit Ihnen anlegen sollte."
    Jessicas Augen waren groß und blau. Selbst in dem fahlen Licht schien ihre blasse Haut zu leuchten. Rotblonde Locken fielen ihr bis auf die Schultern. Am liebsten hätte der Duke eine davon ergriffen und um seinen Finger geschlungen. Er spürte förmlich ihre Weichheit - wie Seide.
    Nur mit Mühe gelang es ihm, den Blick abzuwenden. „Ich möchte doch lieber noch einmal die Räume durchsuchen."
    Er ging zu Gabrielas Tür, öffnete sie und musterte

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