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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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Pfad ist ab jetzt leichter, doch wir müssen ausholen, um Orkel vor dem Wagenzug zu erreichen.“
    „Wie konnte Seamus wissen, wann er aufgebrochen ist? Ich dachte, dass die Verladung erst in zwei Wochen geplant war.“ „Entweder hat er einen Spion im Dorf, oder jemand beobachtet uns.“ Kein angenehmer Gedanke. Bereits zweimal in nur wenigen Tagen war der Feind dem Dorf nahe gekommen. Die seltenen Überfälle in den vergangenen Jahren hatten offensichtlich seine Männer unaufmerksam gemacht. Er wollte dafür sorgen, dass solch Nachlässigkeit nicht wieder vorkam, sobald er zurückkehrte ... falls er zurückkehrte.
    Elspeth stöhnte laut, als Lucais zum Aufbruch rief, und nahm seine Hilfe, das Pferd zu besteigen, bereitwillig an.
    Von nun an schien alles leichter zu sein. Die gewaltigen Hänge der Berge hielten wie Schilde den Wind ab. Im Zickzack ging es um die Hügel, sie durchritten Schluchten, Bäche, durch die Furt eines Flusses, und sie durchquerten bewaldete Täler. Da ihr Pferd sicheren Fußes Lucais’ Führung folgte, wurde Elspeth schläfrig, eingelullt von der gleichmäßigen Bewegung und dem Wein, der ihre Sinne benebelte.
    Lucais hielt auf einer Anhöhe an. Als sie neben ihm ihr Pferd zügelte, sagte er: „Dort liegt die Straße, die zum Pass führt. Doch sie ist verlassen, und ich weiß nicht, ob wir zu früh ... oder zu spät gekommen sind.“
    Elspeth richtete sich im Sattel auf und ließ ihren Blick den steil abfallenden Hügel hinabgleiten über das dunkle Band, das sich durch das Tal unter ihnen wand. Die Bäume, die den Pfad umgrenzten, verdeckten viel von dem Ausblick, doch so weit sie sehen konnte, bewegte sich nichts auf der Straße. Trotzdem: so still und friedlich der Schauplatz wirkte, etwas stimmte nicht. Etwas, was sie nicht...
    „Was kann die Kühe aufgescheucht haben?“ fragte Lucais.
    Ein wilder Hochlandbulle stand auf halbem Wege des Hügels und blickte wachsam, umgeben von einer Schar von etwa zwanzig Kühen. „Vielleicht haben sie uns heranreiten hören.“
    „Nein. Der Bulle schaut nicht in unsere Richtung. Es ist die Straße, die er anstarrt. Sieh nur, wie er sich zwischen den Weg und die Kühe stellt.“
    Die Wolken, die den Mond bedeckt hatten, gaben ihn in diesem Augenblick frei. In dem plötzlichen Licht sah Elspeth sich etwas bewegen. „Sieh da ...“ Sie zeigte durch einen Spalt zwischen den Bäumen.
    „Wagen. Ich sehe sie.“
    „O Lucais! Wir sind zur rechten Zeit gekommen.“ Übermütig vor Erleichterung, wollte Elspeth den Hügel hinabsprengen, doch Lucais ergriff den Zügel des Pferdes.
    „Warte. Die Wagen sind zu weit entfernt, um die Rinder aufgescheucht zu haben.“ Er richtete sich in den Bügeln auf, das Visier geöffnet, die Augen zusammengekniffen, während er die im Mondschein liegende Landschaft betrachtete.
    „Kümmere dich nicht um die Kühe“, murrte Elspeth.
    „Ein Hinterhalt!“ rief Lucais leise und lenkte ihren entsetzten
    Blick zu den Bäumen am Fuße des Hügels. Da sah sie es. Metall glänzte im Licht des Mondes. Ein Schwert, ein Dutzend, alle gezogen.
    „Rasch, wir müssen hinunterreiten und deine Männer warnen“, rief sie.
    „Sie sind zu weit entfernt, um unsere Rufe zu hören, und die Munros würden mir einen Pfeil durch die Kehle schießen, ehe ich nahe genug herankäme.“
    Elspeth erschauderte bei dem Gedanken. „Was wirst du tun?“ „Ich werde mir etwas einfallen lassen.“

16. KAPITEL
    Alain Munro fühlte schon den Vorgeschmack auf den Sieg. Er sah den Staub, den die Wagen der Sutherlands aufwirbelten, als sie langsam in Sicht kamen. Neben ihm regte sich ein Mann, der begierig war, loszuschlagen und die Beute zu erlangen.
    „Langsam“, flüsterte Alain. „Sie sind uns überlegen. Wir brauchen den Augenblick der Überraschung, um den Sieg für uns zu entscheiden. Sag den anderen, sie sollen auf das Signal warten.“ Er wollte so wenig Blut vergießen wie möglich, da er auf einen Frieden mit den Sutherlands hoffte, sobald er der Laird seines Clans war.
    Alains Hand umschloss fest das Heft des Schwertes, und er beobachtete das Vorrücken der Sutherlands. Jeder Schritt, mit dem sie sich näherten, ließ seinen Puls schneller schlagen. Bald. Bald. Er bildete sich ein, die Erde bebte, dann wurde ihm bewusst, dass es wirklich so war.
    „Es sind diese verdammten Rinder“, rief der Mann neben ihm.
    Herumwirbelnd sah Alain eine Wand von mächtigen schwarzen Gestalten, die den Hügel herabstürzten, genau auf sie zu, wo sie

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