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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands
Autoren: Suzanne Barclay
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kleine alte Mann, der viele Fragen stellt und so grimmig dreinschaut, als hätte er Nägel verschluckt. Woher kennst du ihn?“
    Lucais blieb stehen und atmete die feuchte Luft tief ein, um sich zu beruhigen, während er sich erinnerte. „Vor neun Jahren war ich als Page bei Megan und Siusan Sutherland. Eine Blutfehde war zwischen den Sutherlands und Carmichaels wegen des Todes von Lord Lion, der Siusans Verlobter war, ausgebrochen. Ross Carmichael, derselbe Mann, der nun unseren Lachs verkauft und der Bruder der Lady ist, die wir gefangen haben, bekam den Befehl, nach Curthill zu kommen, um Megan zu ehelichen. Er kam, heiratete die Lady und entwirrte das Netz aus Lügen und Verrat, um zu beweisen, dass nicht ein Sutherland Lions Mörder war, sondern Comyn MacDonnel.“ Lucais war bei diesem verzweifelten Ritt dabei gewesen, Siusan und den Knaben Kieran aus den Klauen des verrückten MacDonnel zu retten. „Wee Wat war der engste Vertraute von Ross, wenn er daher mit Lady Elspeth
    „Ihr Bruder weiß also, dass sie hier ist, und hat Ärger erwartet“, warf Niall ein, und sein Blick verdüsterte sich. „Hast du damals auch Lady Elspeth getroffen?“
    „Ja, doch das ist ohne Bedeutung“, wich Lucais vorsichtig aus. „Ross hat sich als guter Freund erwiesen.“ Ross hatte Abnehmer für den Lachs aus Kinduin gefunden, und die Schiffe der Carmichaels holten den Fisch von den Docks in Curthill, um ihn in Edinburgh zu verkaufen. „Und Lady Megan ist mir lieb geworden. Ihretwillen werde ich diesen Männern keinen Schaden zufügen.“
    „Oder Lady Elspeth?“ fügte Niall grinsend hinzu.
    Auch wenn es vor vier Jahren eine Zeit gegeben hatte, da er sie für ihre Zurückweisung liebend gerne erwürgt hätte, war Mord doch das Letzte, was Lucais im Sinn hatte, wenn er an Elspeth dachte. Verdammt sollte sie sein. „Oder der Lady“, antwortete er. Irgendetwas von seinen Gefühlen musste sich in seinem Ausdruck gezeigt haben, denn Niall fluchte und griff nach seinem Arm.
    „Großer Gott, dann war sie es. Vor vier Jahren bist du nach Edinburgh gezogen, um eine Braut zu freien, mit schwarzen Haaren. Du kamst zurück mit der schwarzhaarigen Jean, doch du hast sie niemals geheiratet. “
    Ja, mein Verlangen nach Elspeth trieb mich dazu, diesen Wahnsinn zu begehen. Lucais biss die Zähne zusammen, um das Wehklagen, das hervorzubrechen drohte, zu unterdrücken. „Elspeth bedeutet mir nichts.“ Nicht mehr. „Nun, da du genug in meiner Vergangenheit herumgekramt hast, habe ich mich entschieden, dass die Carmichaels hier bleiben als unsere Gäste für einige Tage ... um zu erfahren, was sie Vorhaben. Die Männer können im Dorf verweilen, doch ich nehme die Frau mit nach Kinduin.“ Ein wissendes breites Lächeln ging über Nialls Gesicht, und er ergänzte: „Wee Wat und Sir Giles werden vielleicht schneller reden, wenn ihre Herrin nirgendwo zu sehen ist und sie ein wenig in Sorge sind über ihr ... Schicksal.“
    Elspeth hatte das letzte Stück Fisch verspeist, stellte den Teller auf den Boden und lehnte sich in dem Stuhl zurück. Sie hatte die Hände locker um die Knie geschlungen und starrte in das knisternde Feuer. Dunkel erinnerte sie sich daran, dass sie nach einem Weg zur Flucht suchen sollte, doch die Wärme und die Müdigkeit in ihren Gliedern machten es ihr schwer, sich zu rühren. Ihr voller Magen und der osquebae hatten zweifellos ihr Denken vermindert. Auf ihrer Zunge spürte sie noch immer den rauchigen Geschmack des Lachses, eine unerwartet angenehme Mischung aus Meer und Land. So überraschend wie ihr Gastgeber.
    Als sie ihn zum ersten Mal auf der Lichtung gesehen hatte, groß und unnachgiebig wie die Granitfelsen, die aus dem Loch emporragten, hatte sie erwartet, dass man sie zu Boden werfen, ihr Gewalt antun, sie ausrauben und ermorden würde, zusammen mit den Carmichaels, die sie begleiteten. Stattdessen hatte man sie in sein Dorf gebracht, und sie wurde mit Höflichkeit behandelt wie ein geladener Gast. Ihr Entführer schien mehr daran interessiert zu sein, warum sie gekommen waren, als daran, welchen Nutzen er aus ihnen ziehen konnte.
    Oder dachte er daran?
    Dieses Dorf lag nahe bei ihrem Turm. Angenommen, dieser geheimnisvolle Bandit begehrte ihr Land. Schlimmer noch, wenn er vielleicht bereits darauf lebte. Dieser Gedanke brachte sie auf die Beine und erinnerte sie daran, dass sie so gut wie nichts über den Ort wusste, den sie beanspruchte. Sie presste die Finger an ihre Lippen, um das Zittern zu
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