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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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unbarmherzig seinen Antrag abgewiesen. Sie hatte keine andere Wahl, doch sie bezweifelte, dass er mit ihr einer Meinung wäre ... damals und nun ebenso wenig. Es war zu spät... für sie beide.
    „Ich will dir nichts tun“, beteuerte sie. Wie könnte sie so nahe bei ihm leben?
    „Das behauptest du.“ Lucais’ Stimme klang so kalt wie das Eis, das in seiner Brust war, dort, wo sein Herz sein sollte. „Da ich aus erster Hand weiß, wie launenhaft du von Natur aus bist, werde ich mir das Urteil darüber bis heute Nacht aufheben.“
    Sie erschauerte und wand sich unter seinem Griff. „Was hast du vor?“
    „Ich nehme dich mit nach Kinduin. “
    „Dann mag Gott uns gnädig sein“, flüsterte Elspeth.

3. KAPITEL
    Benommen erwachte Elspeth. Das Stroh raschelte im Bett, als sie sich aufsetzte, um ihre Umgebung zu betrachten, ein erster Hinweis, dass sie nicht zu Hause in ihrem eigenen Federbett lag. Ein Blick in die kahle, winzige Kammer bestätigte ihre schlimmsten Befürchtungen. Das war kein Alptraum. Sie war eine Gefangene in der Burg von Lucais Sutherland, mitten im schottischen Hochland.
    Lucais. Der Gedanke an ihn verfolgte sie. Die Veränderungen, die die Zeit an ihm bewirkt hatte, waren überraschend ... faszinierend. Seine Züge waren zu kantig, um ihn im eigentlichen Sinn schön zu nennen, doch die Härte in ihnen zog sie an. Seine Nase stach nicht mehr so aus seinem Gesicht hervor, sondern gab seinem Profil das Aussehen eines Adlers, das sie magisch anzog. Und sein Körper ...
    Elspeth holte tief Luft, sie spürte ein Prickeln auf der Haut, als sie ihn in Gedanken vor sich sah. Er war größer als Lion, doch er bewegte sich geschmeidig wie eine Raubkatze auf ihrem Beutezug, die Muskeln angespannt und das hitzige Temperament umsichtig in Zaum gehalten.
    Gefährlich. Ja, Lucais bedeutete nun mehr Gefahr für sie als jemals zuvor. Denn sein jetziges Aussehen ließ sie Dinge fühlen, zu denen sie niemals glaubte, fähig zu sein ...
    Nein! Elspeth saß kerzengerade und zitterte, als sie das seltsame Verlangen unterdrückte. Es war ... es war nur die Überraschung, ihn so verändert wieder zu sehen. Sie konnte nicht vergessen, dass sie allen Männern abgeschworen hatte. Aus gutem Grund. Und was Gründe betraf, hatte Lucais mehr als einen, sie zu hassen. Er mochte sein Aussehen verändert haben, doch er war immer noch der Mann, den sie zurückgewiesen hatte. Wahrscheinlich wartete er nur den Augenblick ab, um sich zu rächen. Ja, Lucais war schon immer geduldig und stolz gewesen. Gewiss hatte er sich nicht verändert. Er würde sie für alles bezahlen lassen.
    Letzte Nacht war sie zu sehr vor Schreck und Erschöpfung gelähmt gewesen, um ihr Gefängnis näher zu betrachten. Nun tat sie es mit dem Gedanken an Flucht. Es war früh am Morgen, und die Mauern warfen lange Schatten auf das schmale Bett. Zwei eisenbeschlagene Truhen standen in einer Ecke, ein kleiner Tisch und ein hochlehniger Stuhl füllten die andere. Licht drang nur durch einen schmalen Mauerspalt, der mit Häuten verdeckt war.
    Wenn dies die Kammer des Anführers war, dann war Lucais’ Clan wahrhaftig arm. Das Herz tat ihr weh, denn sie wusste, wie tief solche Armut seinen Stolz verletzte. Sie warf die Decken von sich und sprang aus dem Bett. Fast wäre sie über ein Kohlenbecken gestolpert, das noch warm war, obgleich nur Asche vom Feuer geblieben war. Da erst bemerkte sie, dass es keinen Kamin gab. Irgendjemand hatte Kohlen geholt, um sie in der Nacht warm zu halten.
    Lucais.
    Dass ihr Racheengel, der Junge, der sie verfolgt hatte, der Mann, der sie gewiss verachtete, solche Anstrengungen zu ihrem Wohlergehen unternommen hatte, verwirrte sie. Doch Lucais hatte sie schon immer durcheinander gebracht. Das war mit ein Grund gewesen, warum sie abgelehnt hatte, seine Frau zu werden. Einer der Gründe.
    Ihre Verwirrung wurde zu Zorn, als sie an sich niedersah und bemerkte, dass sie nichts am Leib hatte außer dem leinenen Hemd, das sie gerade eben nur bis zur Hüfte bedeckte. Er hatte sie entkleidet. Ihre Wangen überzogen sich mit Röte. Verschwommen erinnerte sie sich, dass sie in diesen Raum gebracht wurde und gewartet hatte, bis Lucais gegangen war, bevor sie -voll angekleidet - unter das Laken gekrochen und in erschöpften Schlaf gefallen war.
    Vermutlich war Lucais mit dem Kohlenbecken zurückgekehrt, hatte sie ihrer Kleidung entblößt und sie angesehen, wie sie nackt und verletzlich dalag. „Verdammte Hölle.“ Ihr Magen verkrampfte sich

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