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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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in schmerzlicher Erinnerung an ihre Ehe. Elspeth kreuzte die Arme fest vor der Brust, um ihr Zittern zu unterdrücken, und fühlte dabei...
    ... die lederne Brusttasche, die den Plan enthielt. Ihre Finger zitterten, als sie ihr Hemd hob und die Tasche öffnete, die an ihrem Gürtel befestigt war. Der Plan war da. Erleichtert sank sie zurück aufs Bett. So angespannt, wie die Lage zwischen ihr und Lucais war, könnte er es ablehnen, sie gehen zu lassen, wenn er erführe, dass sie nur wenige Meilen von seiner Burg entfernt ihren Wohnsitz aufschlagen wollte. Vorausgesetzt dies war nicht ihr Turm.
    Rasch warf Elspeth einen Blick auf die Karte. Das Dorf Kinduin lag am südlichen Ufer von Loch Shin, ihr Turm an seinem nördlichen Ende. Die Erinnerung an letzte Nacht war nicht deutlich, doch sie erinnerte sich, dass sie mit Lucais hierher über Hügel geritten waren, nicht entlang des Loch. Und der Weg war
    nicht lang gewesen. So war sie also nicht in ihrem eigenen Turm.
    Doch ... noch konnte sie Lucais nicht vertrauen. Ein Mann, der einer schlafenden Frau die Kleider wegnahm, würde es sich nicht zweimal überlegen, ihr Eigentum zu stehlen. Heilige Jungfrau, wenn er wüsste, dass sie Witwe war? Die Angst trieb sie auf die Suche nach ihren Stiefeln. Gott sei Dank hatte jemand sie neben das Kohlenbecken gestellt, um sie zu trocknen. Und der Absatz, der das Dokument enthielt, war unversehrt und versiegelt. Dankbar umarmte sie die schmutzigen Stiefel, dann stellte sie sie ab und blickte sich nach ihrer Kleidung um, doch vergebens.
    Sie hüllte sich in eine der wollenen Decken und schlich zu der einzigen Tür, die die Kammer hatte. Sie war nicht verriegelt. Ha! Wenn Lucais ihr Gefangener wäre, wäre sie nicht so dumm gewesen, die Tür unverschlossen zu lassen. Trotz des Ernstes ihrer misslichen Lage kicherte sie leise, als sie den Riegel hochschob, die Tür einen Spalt öffnete und durchschlüpfte ...
    Geradewegs in die nächste Kammer.
    Elspeth blieb stehen und blinzelte im hellen Sonnenlicht, das durch große, offene Fenster fiel. Dieses Schlafgemach war doppelt so groß wie ihre Kammer in Carmichael Castle und wurde von einem riesigen Bett beherrscht. Mit seinen dunklen blauen Samtvorhängen stand es auf einem Podest zu ihrer Linken, gegenüber einem mächtigen Kamin, neben dem sich vom Boden bis zur Decke wohl gefüllte Bücherschränke erhoben. Nicht einmal Ross besaß so viele kostbare Bücher.
    Zögernd fuhr sie mit den Fingerspitzen über die güldenen Lettern, die die Lederrücken zierten. Sie selbst las für ihr Leben gerne. Auch Lucais war des Lesens mächtig, da er als Barde erzogen worden war. Doch wie kam ein einfacher Hochländer zu so vielen Büchern? wunderte sie sich erstaunt. Ein Laut vor der Tür, die sich am anderen Ende des Raumes befand, warnte sie, dass die Zeit verstrich und sie noch immer da war. Sie warf einen vorsichtigen Blick auf die dichten Vorhänge am Bett und schlich auf Zehenspitzen ...
    „Du bist aber früh wach“, ertönte eine wohl bekannte Stimme.
    Elspeth wirbelte herum und erblickte jenes Gesicht, das sie bis in ihre Träume verfolgt hatte und das sie nun zwischen den Vorhängen anlächelte.
    „Und für das Spazierengehen ziemlich spärlich bekleidet“, fügte er hinzu und blickte sie prüfend vom Kopf bis zu ihren bloßen Füßen an. Sein Blick ließ sie erschauern.
    Erschrocken über das Gefühl, das er in ihr erweckte, schlug Elspeth zurück, wie sie es immer getan hatte. Zornig, mit blitzenden Augen, näherte sie sich dem grinsenden Scheusal. „Das habe ich doch dir zu verdanken.“ In ihrer Wut stürzte sich Elspeth auf Lucais, beide stolperten und fielen durch die Vorhänge
    auf das Bett.
    Lucais’ Überraschung wurde schnell zu Schmerz, als ihre Faust seine Wange traf. „Elspeth, hör auf.“ Seine Bitte machte sie nur noch zorniger. Seine Beine hatten sich in den Laken verfangen, und ihr Körper drückte einen seiner Arme nieder. So war er ihr auf Gnade und Ungnade ausgeliefert. Mit beiden Händen trommelte sie auf seine Brust ein, doch er war heftigere Angriffe gewohnt. Die „Auwehs“, die sich zwischen ihre Flüche mischten, ließen ihn vermuten, dass es ihr mehr Schmerzen bereitete als ihm.
    „Genug!“ rief Lucais und beendete den Kampf, indem er sich einfach zur Seite rollte und sie unter seinem Gewicht begrub. „Gib dich geschlagen.“
    „Niemals.“ Im dämmrigen Licht des geschlossenen Bettes leuchteten ihre Augen wie zwei feurige Kohlen. Ja, Elspeth hatte

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