Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
Vom Netzwerk:
lange willst du uns festhalten?“ Wats Loyalität gehörte zuerst den Carmichaels. Trotzdem würde es keinen Schaden anrichten, könnte er herausfinden, was der Bursche vorhatte. „Ich werde schon ganz krank von dem stinkenden Fisch.“
    Lucais lächelte schwach. „Tut mir Leid. Ich würde euch nach Kinduin bringen, doch ich fürchte, sie könnte euch allesamt aufwiegeln zu entfliehen. Sie hat es bereits einmal versucht, und es ist noch nicht einmal Mittag.“
    „Wirklich?“ Die Falten in Wats Gesicht vertieften sich, als er lächelte. „Ross wird erfreut sein, wenn er erfährt, dass ihre Lebensgeister wieder zurückgekehrt sind. Sie ist ein bisschen kränklich gewesen, seit sie nach Carmichael Castle zurückgekommen ist.“
    Elspeth war wieder zu Hause? Hatten sie und Raebert sich entzweit? „Sie ist so reizbar wie eh und je, und ich trage die Narben, um es zu beweisen.“
    „Sie ist eine temperamentvolle junge Frau, doch gleichermaßen liebenswert.“
    Liebenswert war so weit entfernt von dem, was Lucais fühlte, wenn er an sie dachte, dass er beinahe lachen musste. „Heute hat sie bereits versucht, mir die Nase einzuschlagen, gegen mein Schienbein zu treten, und sie hat mich in meinem Bett angegriffen.“
    „Du hast selbstverständlich nichts getan“, bemerkte Wee Wat trocken.
    „Nun ..." Lucais lächelte. „Es scheint, als ließen wir gegenseitig die Funken sprühen. Ich kann nicht widerstehen, eine Frau zu ärgern, die so schnell nach dem Köder schnappt. Und sie ist noch immer entschlossen, mich von oben herab zu behandeln.“
    „Das ist höllisch schwer geworden“, erwiderte Wee Wat.
    „Für sie werde ich immer nur der Page von Lady Megan sein, der Bursche aus dem Dorf, der danach trachtete, Barde des Clan Sutherland zu sein, bis das Schicksal eingriff und ihn zum Laird in einem verfallenen Turm in den Highlands machte.“
    „Ross schätzt dich hoch ein“, ergänzte Wee Wat und warf Lu-cais einen kritischen Blick zu. „Indes denke ich nicht, dass es ihm gefallen wird, wenn du seine Schwester als Geisel hältst.“
    Ein Muskel zuckte in Lucais’ Wange, als er die Lippen zusammenpresste. „Nicht mehr als es mir gefällt, doch ich mag es nicht, wenn man mich belügt ... besonders nicht von Freunden. Ich möchte wissen, warum sie hierher gekommen ist. Was will Elspeth hier?“
    „Nichts, was dir gehört.“
    „Ihr seid doch nicht etwa auf dem Weg zu dem Turm im Norden am Ende des Loch gewesen?“
    Sein Gegner blinzelte. „Hat sie dir das gesagt?“
    „Ich habe den Plan gefunden, den sie bei sich hat, und möchte wissen, was sie mit meinem Broch will.“
    Seinem? Wee Wat runzelte die Stirn. Sowohl die Sutherlands als auch die Munros erhoben Anspruch darauf. Vielleicht hatte Elspeth Lucais deshalb nicht gesagt, dass sie Witwe war. Oftmals wurde eine Lady entführt und ihres Besitzes wegen zu einer Ehe gezwungen. Wenn Broch Tower sich auf umstrittenem Land befand, dann konnte selbst ein edler Charakter wie Lucais versucht sein zu heiraten, um den Turm in seinen Besitz zu bekommen. Außerdem hatte er sie bereits zuvor begehrt. „Sie hatte die Absicht, ihn zu besichtigen.“
    Lucais ließ die Arme sinken und ballte die Fäuste. „Sie ist gekommen, um ihn mir wegzunehmen. Nun, sie wird mit leeren Händen nach Hause zurückkehren müssen.“
    Wee Wat erhob sich. „Bedeutet das, dass du uns ziehen lässt?“ „Mit Freuden. Ich werde euch eine Eskorte mitgeben, die euch an die Küste bringt... sobald ich dein Wort habe, und ihres, dass ihr auch dort bleibt.“
    Elspeth brauchte eine ganze Weile und all ihre Erfahrung von früher, als Raebert sie eingesperrt und sie versucht hatte, den Räumen zu entkommen. Nun benutzte sie die Spitze ihres Messers, um das Schloss der größeren der beiden Truhen, die an der Wand in Lucais’ Kontor standen, aufzubrechen.
    Sie hob den Deckel, sah hinein und sank mit einem Seufzer der Enttäuschung zurück. Sie hatte auf eine Waffe gehofft, doch fand sie stattdessen bloß seine Kerbhölzer und Hauptbücher. Verdammt, nicht einmal ein Zeremonienschwert ... Zwar hatte sie nicht erwartet, dass ein Mann wie Lucais solch ein wertloses Ding trug, doch mochte er eines besitzen. Raebert hatte Dutzende davon, reich ziseliert und mit wertvollen Steinen besetzt. Er hatte damit großen Eindruck bei Hofe gemacht. Indes, es war alles nur Fassade gewesen.
    Mit einem tiefen Seufzer machte sich Elspeth an die kleinere Truhe, doch das Schloss erwies sich als noch hartnäckiger als

Weitere Kostenlose Bücher