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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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Gesicht ab. Die schmalen Finger versuchten, das wollene Kleid glatt zu streichen. „Nein. Ich gehöre zu niemandem.“
    Ich kenne dieses Gefühl, dachte Elspeth, und ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen. „Sicher wird deine Mama ..."
    „Sie ist tot.“ Teilnahmslos. Gefühllos.
    Elspeth erinnerte sich an den Schmerz, der sie quälte, seit sie erfahren hatte, dass ihr Vater ernstlich verwundet war. Wenn sie ihn oder ihre Mutter verlieren würde, wäre sie außer sich vor Kummer. „Dein Vater?“
    Die Kleine sah auf, ihre zarten Gesichtszüge hatten sich verkrampft und zeigten doch aufwallende Gefühle, die ihre Augen leuchten ließen. „Er war froh darüber. Er mochte sie nicht.“ Das Feuer erlosch. „Er mag mich nicht.“
    „Oh, ich bin sicher, das ist nicht wahr ..., wie heißt du?“
    „Gillie.“
    „Ich bin Lady Elspeth ... Carmichael.“
    Gillie schluckte schwer. „Wirst du erzählen, dass ich hier war?“
    „Nein“, sagte Elspeth sanft.
    „Ich darf nicht hier sein, doch ich ... ich möchte so gern die schönen Bilder sehen.“ Sie zog unter sich ein Buch hervor und öffnete es.
    Elspeth erkannte ein kostbares Stundenbuch mit kunstvollen farbigen Zeichnungen. Die erhabene Schönheit war durch kleine schmutzige Fingertapser verunstaltet. Sie konnte sich gut Ross’ Ärger vorstellen, wenn eines seiner wertvollen Bücher beschmutzt worden wäre. Lucais war gewiss noch starrköpfiger, wenn es um seine Bücher ging, und er würde noch viel weniger darüber hinwegsehen, dass sein Eigentum vom Kind einer Magd beschmutzt worden war.
    „Vielleicht kann ich das Buch wieder sauber machen“, sagte Elspeth. Sie dachte nicht mehr daran, dass sie fortgehen wollte und nicht mehr hier sein würde, um Gillies Bestrafung zu erleben.
    Gillie sah von den Bildern auf ihre Finger und wandte dann den Blick zu Elspeth. „Er wird wissen, dass ich es war, und er wird sehr böse sein.“
    „Ich werde nicht zulassen, dass er dir wehtut.“
    Gillies Unterlippe zitterte, und Tränen traten in ihre Augen. „Doch er ist der Laird. Du wirst mich nicht schützen können.“
    Ein kurzes Knarren der Klinke war die einzige Warnung, die sie hörten, ehe die Tür geöffnet wurde und der zuvor erwähnte Laird eintrat. Sein Haar war vom Wind zerzaust, und der frische Duft von Bäumen und Sonnenschein umgab ihn. Doch der entschlossene Ausdruck seines unrasierten Kinns und die Grimmigkeit in seinem Blick zeugten von einem Mann, der zum Kampf bereit war.
    Gillie stöhnte leise und verbarg das Gesicht in den Händen. Elspeth stand auf und stemmte die Hände in die Hüften, bereit, das arme Kind zu verteidigen.
    „Ich hätte wissen müssen, dass du nicht dort bleiben würdest, wo ich dich hingesteckt habe.“ Lucais streifte die Panzerhandschuhe ab und warf sie auf die nahe stehende Kleidertruhe, sein Umhang folgte, und er trat auf Elspeth zu. „Ich habe einen Vorschlag für ... was ist das?“ fragte er fordernd. Seine dunklen Augenbrauen zogen sich zusammen, als er Gillie erspähte.
    Elspeth schob sich zwischen sie. „Ich ... ich habe sie eingeladen ... “
    „Du weißt, dass es dir nicht erlaubt ist, hier zu sein“, erwiderte Lucais.
    „Wage es nicht, Hand an sie zu legen“, schrie Elspeth.
    Er wich zurück, als ob sie ihn geschlagen hätte. „Ich würde niemals ein Kind schlagen.“ Doch sein hochrotes Gesicht und die geballten Fäuste schienen das Gegenteil zu sagen.
    „Sie hat nichts getan“, log Elspeth ohne Gewissensbisse. Es war seine eigene Schuld, wenn er solch wertvolles Buch herumliegen ließ, dass jedes Kind es erreichen konnte. Zu Hause wurden solche Dinge auf dem höchsten Regal oder hinter Schloss und Riegel aufbewahrt.
    „Sie weiß, sie darf nicht hierher kommen“, sagte Lucais wieder, ohne einen Blick auf Gillie zu werfen.
    Elspeth vernahm hinter sich ein Geräusch, das zwischen einem Seufzen und einem Schluchzen lag. Sie wandte sich um zu dem armen Mädchen. Mit gebeugtem Kopf und nackten Füßen schlich Gillie zur Tür. Ihr Anblick rührte Elspeth zutiefst. „Du Teufel.“ Sie fasste Gillie und nahm das Kind in ihre Arme. „Wie kannst du ihr nur so wehtun?“
    „Was habe ich getan, als sie daran zu erinnern, dass mein Gemach für sie verboten ist... “
    „Du hast sie gedemütigt.“
    „Nein.“ Immer noch sah er das Mädchen nicht an. „Sie wird wieder kommen. Warum kümmert es dich? Sie steht dir nicht nahe.“
    Elspeth unterdrückte ein Stöhnen, als sie Gillies Zittern spürte. „Ich fühle

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