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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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er über den Turm Bescheid. „Was wolltest du hier sehen?“ Als sie nicht antwortete, runzelte er die Stirn. „Gib es auf. Ich habe die Landkarte gesehen.“
    Elspeth schnappte nach Luft, ihre Hände fuhren suchend in die Tasche, die unter ihren Kleidern verborgen war. „Bastard“, sagte sie. „Du hast mir die Kleider ausgezogen ... und mich angestarrt. Wie kann ein Mann im Dunkel der Nacht herumschnüffeln, wenn eine Frau sich nicht verteidigen kann.“
    Seltsam, was sie da sagt, dachte Lucais und rätselte über ihre Verbitterung. „Ena hatte die Karte gefunden und sie mir gebracht.“
    Ihr Zorn ließ nach. „Trotzdem, es war mein Plan.“ „Beschlagnahmt, als du beim widerrechtlichen Betreten meines Landes gefangen genommen wurdest.“
    „Ich überquerte lediglich dein Land, um zu Broch Tower zu gelangen“, entfuhr es Elspeth, und sie verfluchte sogleich ihre vorlaute Zunge.
    „Also haben sie dich gesandt.“ Sein Ausdruck wurde noch grimmiger, und seine Augen funkelten vor Wut. „Nun, die Munros werden das, was ich einst für dich fühlte, nicht dazu verwenden, um durch meine Bewachung zu schlüpfen. “
    Was ich einst für dich fühlte. Das tat weh, doch sie begrub den Schmerz tief in sich und verschloss ihn mit den anderen Narben. „Ich wurde von niemandem gesandt.“
    „Ha! Kannst du leugnen, dass du hierher gekommen bist, um den uralten Turm am nördlichen Ende des Loch Shin zu suchen?“ Als sie das nicht tat, fluchte er und schlug mit der Handfläche auf die Festungsmauer. Der Schlag, der durch die Stille hallte, ließ sie zusammenzucken. „Nur über meine Leiche wirst du oder irgendein anderer Munro Hand an das Eigentum meines Clans legen.“
    „Dein Eigentum?“ Elspeth rang nach Luft und wich zurück, erschrocken über diesen wilden Ausdruck. Er folgte ihr und schritt neben ihr, bis sie das Ende des Wehrganges erreicht hatte und nicht mehr weitergehen konnte. Gefangen zwischen kaltem, hartem Stein und Lucais’ glühender Wut stellte sie sich ihm. „Doch ...“ Doch das ist mein Land. Diese Worte brannten ihr auf der Zunge, das lodernde Feuer in seinem Blick verschloss jedoch ihre Lippen. Was würde er tun, wenn er wüsste, dass sie ein Dokument besaß, das ihr Recht auf das Land und Broch Tower bewies? Könnte er sie töten? In diesem Augenblick sah er aus, als wäre er dazu imstande. Zum Glück war das Dokument noch immer sicher im Absatz ihres Stiefels versteckt.
    „Morgen kehrst du. nach Curthill zurück. Solltest du oder ein anderer der Carmichaels, die Ross dir mitgeschickt hat, diesen Weg erneut einschlagen, dann werde ich alle töten lassen.“
    Heilige Jungfrau. „Du bist ein harter, grausamer Mann geworden.“
    „Ich tue alles, was ich tun muss, um meinen Clan zu schützen. Außerdem“, ergänzte er mit düsterem und gepeinigtem Blick, „warst du es, die sagte, dass ich zu sanftmütig sei. Ein schwacher Barde. Nicht der kampfgewohnte Ritter, den du zum Gemahl wolltest.“
    Elspeth schluckte. „Ich war jung. Ich habe einen Fehler gemacht.“
    „So?“ fragte er, ernst und nachdenklich. „Ich glaube, es war mein Fehler, da ich um dich anhielt, doch du wirst mich nicht von neuem einnehmen. Ich will, dass du gehst ... je eher, desto besser.“
    Seine Zurückweisung traf Elspeth wie eine Lanze, so scharf und schmerzlich, dass es ihr den Atem raubte. Hatte er sich ebenso gefühlt, als sie ihn von sich wies? Gelähmt, verwundet, begann sie zu zittern und wich seinem brennenden Blick aus, doch ihre Gedanken suchten bereits nach einem Ausweg. Raebert hatte sie um ihren Stolz und Besitz betrogen; sie würde es nicht zulassen, dass Lucais das Gleiche tat. Es musste ihr gelingen, den Weg zum Broch Tower zu finden.
    Irgendjemand war mit ihr im Zimmer. Beobachtete sie und wartete.
    Angst kroch in ihr hoch, finster, heimtückisch, überwältigend. Elspeth wollte die Augen öffnen, doch wagte es nicht. „Wer ist da?“ flüsterte sie.
    „Wo hast du dein Geld versteckt?“ Raebert. Sein Gelächter schallte durch den ganzen Raum und ließ ihr Blut gefrieren.
    „Nein, Raebert! “ schrie Elspeth und fuhr erschrocken in ihrem Bett hoch, kämpfte mit dem Laken und ihrem Entsetzen.
    Eine Tür wurde geöffnet und ließ einen Spaltbreit Licht in das
    Gemach. „Elspeth?“ rief eine tiefe Stimme. „Was ist dir?“ Eine dunkle Gestalt verdeckte das Licht und bewegte sich auf sie zu. Das Bett schien sich zu neigen; große Hände umfassten ihre Schultern.
    „Raebert“, flüsterte sie. O

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