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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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schluckt ... und ein paar Zoll von meinem scharfen Stahl obendrein“, schnarrte Seamus. „Nachdem ich seinen kostbaren Turm ausgeplündert habe.“ „Wie sollen wir denn da hineinkommen? Die Sutherlands bewachen den Ort aufmerksamer als eine Henne ihr Küken.“ „Lucais wird bestimmt die Patrouillen verdoppeln, nun, da er weiß, dass wir an dem Ort interessiert sind.“ Seamus fluchte und ließ den Blick durch die vom Kaminfeuer verrauchte Halle schweifen. Sein Ausdruck war so grimmig, dass selbst die härtesten seiner Gefolgsleute sich in ihren Stühlen duckten.
    Alain lehnte sich zurück. „Wir sollten es mit List statt mit Gewalt versuchen. Wir könnten die Männer in zwei Truppen teilen. Die einen spielen den Lockvogel, indem sie die Wachen zu einem Überfall weglocken, und die anderen reiten zum Turm, verstecken die Pferde und klettern in die Festung. Die Strickleitern werden von uns hochgezogen, damit die Sutherlands nicht merken, dass wir im Inneren sind, wenn sie zurückkehren.“ Seamus’ Lippen verzogen sich. „Und wir sitzen in der Falle.“ „Die erste Gruppe kann später nach mehreren Stunden zurückkommen, vielleicht vor der Dämmerung. Das sollte uns genug Zeit geben, nach dem Gold zu suchen. Wenn die Späher der Sutherlands uns beim Verlassen entdecken und eine Nachricht an Lucais senden, sind wir mit dem Schatz bereits zurück auf Scourie, ehe seine Verstärkung eintrifft.“
    „Warum hast du das nicht schon eher vorgeschlagen?“ wollte Seamus wissen.
    Alain war versucht, darauf hinzuweisen, dass er einen ähnlichen Vorschlag gemacht hatte, als man das Gold entdeckt hatte. Doch man hatte ihn damals überstimmt, so zuckte er bloß die Schultern. Er hatte, was er für den Augenblick wollte ... Seamus’ Zustimmung. Von hier war es nur ein kleiner Schritt bis zu seinem Ziel, den Clan Munro anzuführen und das Gold der Sutherlands zu besitzen, das ihm die Zukunft sichern sollte. Seine und Elspeths Zukunft. „Zeig mir die Münzen.“
    „Es ist nicht weise, das Gold herumzuzeigen“, flüsterte Seamus und warf einen besorgten Blick zu seinen Clansmännern hinüber.
    „Niemand wird es bemerken, wenn du mir heimlich eine Münze über den Tisch schiebst“, fuhr Alain Seamus an, denn es störte ihn, dass dieser alle fünf Münzen für sich behalten hatte. Außerdem hatten die Männer das Mahl beendet, und während sie über ihr Damespiel oder die Würfel gebeugt waren, sprachen sie heftig dem allabendlichen Fässchen Ale zu. „Aber nur einen Blick, hörst du“, sagte Seamus, als er nach dem ledernen Beutel griff, der an seinem Gürtel hing. „Verdammte Hölle!“
    „Was ist passiert?“
    „Mein Beutel ist aufgeschlitzt.“ Seamus steckte die Finger in den Riss und schüttete den Inhalt in seine Hand. Zwei uralte Münzen blitzten stumpf in der Mulde seiner schmutzigen Hand. „Was ist mit den anderen geschehen?“ rief Alain bissig.
    „Nicht so laut.“ Seine eigene Stimme wurde zu einem Flüstern, und Seamus ergänzte: „Es muss geschehen sein, als ich versuchte, Elspeth zu packen. Der kleine Mann, der an ihrer Seite ritt, sprang mich an. Das ist zwar ein Unglück, doch werden wir sie nicht sehr vermissen, wenn wir den Rest haben“, sagte er entschlossen.
    Alain nickte, indes war er weit davon entfernt, erleichtert zu sein. „Vielleicht war es der Fluch des Turmes, nicht Unglück, das dir die Münzen nahm. “
    „Verdammt sei dieser Fluch.“ Die Lippen von Seamus verzerrten sich. „Es ist nichts mehr als eine Geschichte, die die Vorfahren verbreitet hatten, um die Nachkommen davon abzuhalten, den Turm zu durchsuchen und das Gold zu finden.“
    „Die Geschichte sagt, dass niemand, der den Turm betritt, lange genug leben wird, um davon zu berichten“, warnte Alain.
    „Nun, Duncan kam hinein, fand den Schatz und erzählte uns davon.“
    „Ja, doch er hat dieses Wissen nicht lange überlebt.“
    „Er ist am nächsten Tag die Treppe hinabgestürzt und hat sich das Genick gebrochen.“
    „Duncan hatte den sicheren Tritt einer Katze“, warf Alain ein. „Und er trank wie ein Pferd. Außerdem ist es unser Glück, dass er starb, ehe er jemand anderem von seinem Fund erzählen konnte.“ Seamus’ Lippen verzogen sich zu einem hämischen Lächeln.
    Alain nickte langsam. „Doch wie wollen wir wissen, dass das Gold wert ist, den Frieden mit den Sutherlands zu brechen?“ „Frieden“, spottete Seamus. „Du verweichlichst und bist ver-rückt.“ Doch dann erkannte er die Gelegenheit, in

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