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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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ihm, seiner Umarmung zu entkommen.
    „Elspeth, komm hierher zurück.“ Er versuchte, in der Dunkelheit nach ihr zu greifen. Sie sprang zur Seite und lief gegen eine Eichentür. Sie stieß sie mit der Schulter auf und fand sich in der
    Halle einem Dutzend feindselig dreinblickender Männer gegenüber.
    „Das ist die Munro-Hure“, schrie einer von ihnen und sprang auf die Beine.
    „Meine Töchter wurden von einem Munro vergewaltigt“, brüllte ein anderer. Sein Gesicht verzerrte sich vor Hass, und er starrte ihr wütend entgegen. „Du wirst dafür bezahlen.“
    „Nein!“ Elspeth stolperte zurück und fiel in Lucais’ Arme. Mit Dankbarkeit nahm sie gewahr, dass diese sie rasch umschlossen.
    „Das ist nun Elspeth Sutherland.“ Lucais’ Stimme hallte von den Balken wider und ließ alle in der Halle verstummen. Die herankommenden Männer hielten inne. „Sie ist meine Frau, und jeder, der ihr ein Leid zufügt, muss sich mir gegenüber verantworten.“ Damit hob er sie hoch und schritt aus der Halle.
    Als sie über seine Schulter schaute, sah Elspeth die hasserfüllten Gesichter der Menschen, die noch vor kurzem mit ihr gelacht hatten. Sie erschauderte. Das Bewusstsein, gezwungen zu sein, mit diesen hasserfüllten, rachsüchtigen Menschen zu leben, bis Lucais sie gehen ließ, machte ihr Angst.
    „Alles wird gut werden, Beth. Vertraue mir. Ich werde dich beschützen.“
    Als sie die Treppe emporstiegen, fragte sich Elspeth, ob sie einem Mann trauen konnte. Besonders einem, der jeden Grund hatte, sie zu verletzen, so wie sie ihn verletzt hatte.

8. KAPITEL
    „Was meinst du damit, du hast sie verloren?“ schrie Alain.
    Seamus sah von dem Stew auf, das er gerade in seinen Mund schaufelte. „Die Sutherlands haben uns überrascht. Sie haben sie nach Kinduin gebracht.“
    „Verdammte Hölle.“ Alain warf seinen Helm achtlos zu Boden. „Ich wusste, ich hätte nicht zum Plündern ausreiten und dir die Beobachtung des Turmes überlassen sollen.“
    „Wir waren in der Minderheit. Ich hatte keine Lust, mich für eine Hure umbringen zu lassen, die für mich lebendig nicht mehr wert ist als tot.“
    „Halt den Mund!“ Ein Diener trat hinzu und stellte Ale und Stew vor ihn auf den schmutzigen Schragentisch.
    „So ...“ Seamus stieß die fettverschmierte Schüssel von sich und wischte sich den Mund an seinem Ärmel ab. „Ich habe oftmals darüber nachgedacht, welcher Funke ein Feuer in deinen Adern zu entfachen vermag. Interessant, dass es gerade Raeberts dürre Witwe ist.“
    Sei auf der Hut, warnte sich Alain selbst. Es wäre nicht gut, wenn Seamus erfuhr, wie sehr er Elspeth begehrte. „Es ist das Dokument, an das ich denke“, sagte Alain ruhig.
    „Ist es das?“ Seamus leerte den Becher, schlug damit auf den Tisch und brüllte nach mehr. „Ich habe darüber nachgedacht und glaube, dass wir keinen Fetzen Pergament brauchen, um in jenen Turm zu gelangen.“
    Alain seufzte und schob das ungenießbare Stew von sich. Wenn er hier Laird wäre, würde er sich einen Koch aus Frankreich holen, wie König David in Edinburgh. „Und wie gedenkst du in das verdammte Ding zu gelangen, wenn es nicht uns gehört? Wir haben nicht genug Männer, um eine offene Schlacht vor dem Turm zu schlagen, während der Rest von uns drinnen nach dem Schatz sucht. Lucais wird sicher nicht daneben stehen und ..."
    „Ich werde ihn einfach übergehen. Dieser verfluchte Waffenstillstand hat meinen ganzen Lebensunterhalt ruiniert. Warum habe ich mich nur von dir dazu überreden lassen ... “
    „Ich habe dich nicht überredet. Lucais hat es getan ... und zwar mit der Spitze seines Schwertes an deiner Brust, wenn du
    dich erinnerst.“
    Bei der Erinnerung an den Tag, als er Lucais in die Falle gegangen war, wurde Seamus’ dickes Gesicht hochrot. „Er hat bloß Glück gehabt.“
    Alain lehnte sich zurück und gab sich der Schadenfreude hin. Es kam nicht oft vor, dass er über seinen brutalen Halbbruder triumphieren konnte. „Du hast Glück gehabt, dass er dir Frieden angeboten hat, statt dich gleich umzubringen.“ Insgeheim hatte Alain gehofft, dass Lucais Seamus töten und ihm damit einen Gefallen erweisen würde.
    „Er hatte keine andere Wahl“, sagte Seamus verächtlich. „Wir hatten ihn umzingelt.“
    „Aber er hatte dich unter seiner Klinge. Schachmatt, glaube ich, waren die genauen Worte von Lucais“, sagte Alain grinsend.
    „Es wird mir eine große Freude bereiten, dafür zu sorgen, dass der junge Lucais seine eigenen Worte

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