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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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wieder los, fand sie und brachte sie zurück. Er jagte sie den Munros wieder ab, die sie auf der Straße gefangen hatten.“
    „Heilige Maria, sie hatte Glück, dass sie nicht getötet wurde.“ Oder noch schlimmer.
    „Lucais sagte nicht viel, doch er war wütend auf sie, weil sie überhaupt weggelaufen war. Wir haben sechs Männer verloren bei der Schlacht, sie zu befreien.“
    Elspeths Herz erwärmte sich für die arme Jean. Allein in einer fremden Burg, ein Kind unter dem Herzen von einem Mann, der sie nicht beachtete. Lucais tobte nicht und schlug nicht zu, doch seine Art war genauso grausam wie die Raeberts. Es versprach nichts Gutes für ihre Zukunft.
    Lautes Geschrei von draußen ließ beide Frauen zum Fenster blicken. Elspeth sprang auf, riss die Vorhänge beiseite, gerade als die Fallgatter hochgezogen wurden, um einem Trupp Män-nern Einlass zu gewähren. Die Dudelsäcke begannen zu klagen, übertönt von den kläffenden Hunden und den donnernden Hufen der Ankommenden. Männer stürzten aus den Kasematten in den Hof. „Lion, Lion“, brüllten sie.
    Die Schreie gingen Elspeth durch und durch und rissen eine Narbe auf, die niemals verheilt war. „Von wem sprechen sie?“ „Lucais. Die Sutherlands haben ihm den Beinamen ,Lion of the North“ - ,Löwe des Nordens“ gegeben für seine Tapferkeit im Kampfe.“ Enas Gesicht glühte vor Stolz.
    „Mein Bruder wurde Lion genannt.“ Elspeths Blick fiel auf Lucais, als er seinen Helm abnahm und ihn Niall zuwarf. „Er darf nicht einfach Lions Namen stehlen, und schon gar nicht darf er mich in seinen verdammten Turm sperren.“ Elspeth beachtete Enas Schreckensschrei nicht und stürzte aus dem Gemach.
    Ihr Zorn wuchs mit jedem Schritt, den sie tat, die Treppe hinab, beim Durchqueren der nun verlassenen Halle, durch den Zugang, hinaus an die Außenmauer, wo sich die Menschen drängten. „Macht Platz“, befahl sie, schob Männer in Hast beiseite, um das Opfer ihrer Wut zu erreichen.
    Lucais stand mit Niall in einer Unterredung beisammen, den Rücken ihr zugewandt, einen leeren Becher in seiner Linken.
    „Namensräuber!“ Elspeth ergriff seinen Arm, ihre Wut gab ihr die Kraft, ihn herumzudrehen. „Wie kannst du es wagen, dich selbst nach Lion zu benennen? Wie kannst du es wagen, den Namen meines Bruders zu stehlen und mich hier verrotten zu lassen, du ...“ Der Anblick seiner zerrissenen, blutbesudelten Tunika und seines schmutzverkrusteten Gesichtes ließ sie erstarren. „Heilige Maria! Du bist verwundet!“ Angst vertrieb jeden anderen Gedanken, sie wollte ihm helfen. „Niall! Rasch, bringt ihn hinein, damit ich ihn versorgen kann. Ena ... Ena, ich brauche Wasser, Tücher ... “
    „Beth.“ Lucais’ Arm legte sich um sie mit einer Kraft, wie es kein Sterbender vermochte. „Das Blut ist nicht meines.“
    „Was?“ Elspeth blickte auf das Blut, dann in sein Gesicht.
    „Es stammt von einem Keiler.“ Als sie ihn mit weit aufgerissenen Augen stumm anstarrte, fuhr er fort: „Er schoss ungefähr drei Meilen von Kinduin entfernt aus dem Dickicht, schlitzte Jocks Bein auf, noch ehe mir bewusst wurde, was vor sich ging. Jock brach zusammen, und ich rollte mich aus dem Sattel. Kaum hatte ich das Schwert gezogen, als das Tier abermals auf mich losstürzte.“
    „D...du bist nicht verletzt?“
    „Wenn nicht Wee Wats Dolch in meinem Stiefelschaft gesteckt hätte, wäre ich wahrscheinlich tot. Ich stieß mein Schwert dem Keiler in die Brust, doch er schlug weiter um sich und sprang herum. Meine einzige Rettung war, ihm die Kehle durchzuschneiden. “
    „Oh.“ Die Gegenwart der jubelnden Sutherlands ließ Elspeth wie eine Närrin erscheinen. Verärgert stieß sie ihn gegen die Brust. „Lass mich gehen.“
    „Nein. Gerade jetzt brauche ich deine Hilfe.“
    „Du sperrst mich ein und erwartest von mir, dir zu helfen?“ Sie trat mit dem Fuß nach ihm.
    Lucais fluchte und brachte seine Beine aus ihrer Reichweite, doch ließ er sie nicht los. „Es ist Jock, der deine Heilkräfte braucht.“ Das beendete die Gegenwehr Elspeths, doch ihre Augen blickten immer noch feindselig. „Er hat mehrere böse Wunden an der Brust und an den Beinen. Wir haben sie verbunden, so gut wir konnten, doch ich erinnere mich, dass du in solchen Dingen ...“
    „Ja. Ich werde Jock helfen“, stimmte Elspeth zu.
    Trotz seiner Besorgnis um sein Pferd konnte Lucais ein Lächeln nicht unterdrücken, als er Elspeth zu den Ställen begleitete. Sie sorgte sich um ihn, warum sonst hätte

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