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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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Hause zu kommen, und zwang damit die Verfolger, ein Gleiches zu tun. Es war Cathal selbst, der einen Munro in der Nähe des Turmes erspähte, doch wie es schien, war der Mann plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Cathal hatte nur ein reiterloses Pferd gefunden, das sich am Gras unterhalb des Forts gütlich tat. Er durchstreifte den Wald nach dem Feind, doch kam er mit leeren Händen zurück. Cathal war fest überzeugt, dass sein Gegner dem Fluch des Turmes zum Opfer gefallen war.
    Lucais glaubte nicht an Bannflüche, er glaubte an Tatsachen. Wenn nun der Munro auf unbekannte Weise in den Turm gelangt war und dort gewartet hatte, bis Cathal davonritt? Möglich, doch nicht wahrscheinlich ... außer der Munro konnte fliegen, dachte Lucais und betrachtete den schier endlosen Felsen des Turmes. Oder er hatte eine Leiter mit sich. Nein keine Leiter, ein Seil.
    Lucais richtete sich im Sattel auf. Ein Mann, der zum Plündern in die Highlands ging, hätte wahrscheinlich ein Seil mit einem Enterhaken daran mit sich genommen, um die Mauern seines Opfers zu erklimmen. Sein Blut wallte vor Erregung, und Lucais drängte Black Jock vorwärts. Die Luft wurde kälter, als sie in den langen Schatten ritten, den der Turm warf, und ein Schauder kroch ihm über den Rücken.
    Er rieb sich die Gänsehaut von den Armen und blickte zu dem klaffenden Schlund über ihm. Ein Mann mit einem guten Auge und sicherem Arm konnte Seil und Haken hoch genug hinaufwerfen, um den Rand der Öffnung zu erreichen. Es wäre nicht schwierig, an dem Seil hochzuklettern und im Inneren des Turmes zu verschwinden. Lucais’ Muskeln zuckten bei dem drängenden Wunsch, einen Versuch zu wagen. Er hatte vom ersten Tag an den Turm erkunden wollen, als der alte Daibidh, der Hüter der Clan-Legenden, ihn hierher gebracht hatte, um ihn mit
    diesem Teil der Legenden vertraut zu machen.
    Verboten.
    Dieses Wort erklang flüsternd rundum, krächzend wie eine Warnung aus dem Grabe. Lucais’ Nackenhaare sträubten sich, und seine Haut kribbelte, als hätten unsichtbare Augen sie berührt. Er hielt mit geübtem Blick Umschau auf der Lichtung, doch nichts war zu sehen. So wie er auch nichts am angrenzenden Waldesrand entdeckte. Trotzdem konnte er das Gefühl, dass jemand ... oder etwas ... ihn beobachtete, nicht abschütteln.
    Munros, war sein erster Gedanke, doch nicht sein einziger. Die alten schottischen Legenden waren voll von Erzählungen über Geister und übernatürliche Erscheinungen. Während er sich an diesen Geschichten erfreute, hatte Lucais’ andere Seite naturgemäß darauf bestanden, dass es eben nur Legenden waren. Es gab keine Geister und geheimnisvolle Flüche.
    Also blieben nur die Munros.
    Unwillkürlich glitt Lucais’ Hand hinab, um das Heft seines Schwertes zu umfassen. Das altgewohnte Gefühl des lederbezogenen Stahls in seiner Handfläche beruhigte seinen Pulsschlag und vertrieb die letzten noch verbliebenen Fantasien. Damit verschwand auch das unbestimmte, unbehagliche Gefühl. Es war der Wind gewesen, der durch die Bäume wehte, der ihn erschauern ließ, nichts weiter. Doch gab es immer noch keinen Grund, die Tatsache zu übersehen, dass es verboten war, den Turm zu betreten. Als Führer seines Clans war es seine geschworene Pflicht, die Einhaltung des uralten Gesetzes zu überwachen und nicht aus kühner Neugier selbst zu verletzen.
    „Lucais! Was machst du da?“
    Er blickte auf und sah Cathal und die anderen aus dem Wald auf sich zukommen. Die Entfernung, die sie voneinander trennte, verbarg nicht den Ausdruck der Missbilligung auf ihren Gesichtern. Ein weiterer Beweis dafür, dass es nicht der richtige Zeitpunkt war, ihre Loyalität zu prüfen, indem er eine der Grundregeln des Clans brach. „Ich suche Wee Wats Dolch.“ Das war gewissermaßen die Wahrheit. Als er diesen Morgen nach ihm gesehen hatte, hatte der kleine Mann sich, soweit es ihm möglich gewesen war, erhoben und nach seinem Messer gefragt.
    „Ich muss es während des Kampfes verloren haben“, hatte Wee Wat geflüstert. „Mein Vater hat es mir gegeben. Solltest du es finden ..."
    „Alles für den Mann, der Elspeth so mutig verteidigte“, versprach Lucais aufrichtig. „Obwohl du das nächste Mal besser nochmals darüber nachdenkst, ehe du einen Mann angreifst, der doppelt so groß ist wie du.“
    „Ich würde es im Handumdrehen wieder tun ... und auch du.“ Wee Wat blickte stirnrunzelnd zu Lucais. „Giles sagte, du hast dich mit ihr verbunden.“
    „Ja“, antwortete

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