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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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er sie etwas zurechtrücken. „Doch wir müssen zuerst Pläne schmieden. Ich werde keine Trunkenbolde losschicken.“
    „Ja, wir werden unseren ganzen Verstand brauchen, um die Bastarde zu bekämpfen“, brüllte jemand und entfesselte einen Chor der Zustimmung. Die Versammlung löste sich auf, und die Männer unterhielten sich angeregt, als sie zu den Ställen zurückkehrten.
    „Ich habe mit Sir Giles zu reden“, sagte Lucais zu Cathal, als dieser den anderen folgen wollte. Könnte er die Carmichaels zur Bewachung Elspeths überreden, wären die Sutherlands frei, den Turm zu beobachten. „Hast du ihn gesehen?“
    Cathals Mund verzog sich zu einem verzerrten Lächeln. „O ja. Sie haben ihre Sachen gepackt und sind fortgeritten, kurz nachdem du weg warst.“
    „Auch Elspeth?“
    „Weiß ich nicht. Ich habe Besseres zu tun, als dieses Weibsbild zu bewachen ..."
    Lucais wartete nicht, um noch mehr zu hören. Er gab seinem Pferd die Sporen und jagte zur Burg, sprang aus dem Sattel und lief die Treppe zum Eingang hoch. Sie konnte nicht gegangen sein. Sie durfte es nicht. Schwer atmend, die Hände zu Fäusten geballt, stürmte er durch die Halle und nahm die steil aufsteigende Wendeltreppe zum Obergeschoss in halsbrecherischer Geschwindigkeit. Oben angelangt, stieß er die Tür zu seinem Gemach auf.
    Krachend stieß sie gegen das Mauerwerk, der Klang hallte durch den Raum wider und ließ Gillie, die auf einem Stuhl nahe am Fenster stand, erschreckt nach Luft schnappen. Sie hatte eine Stoffbahn um ihre Schultern gelegt, und alles, woran er denken konnte, war, dass sie wieder in seinen Sachen herumgestöbert hatte.
    „Gillie. Ich habe dich schon hundertmal gewarnt, nicht hier herumzuschnüffeln, wo du nicht hingehörst“, schrie er sie an und ging auf sie zu. Noch ehe er zwei Schritte gemacht hatte, sprang Elspeth auf, die neben dem Stuhl gekauert hatte. Als er sie sah, nachdem er befürchtet hatte, sie hätte ihn verlassen, blieb Lucais wie angewurzelt stehen.
    „Gillie ist deine Tochter“, rief sie aus und stürzte auf ihn zu wie ein Racheengel. „Sie hat dasselbe Recht, hier zu sein, wie ich.“ Um ihren Worten mehr Gewicht zu verleihen, stieß sie ihn gegen die Brust. Er spürte es kaum.
    „Du bist noch immer hier. Du hast mich nicht verlassen“, sagte
    er.
    „Ich würde mein gegebenes Wort niemals brechen“, fuhr sie ihn an. „Ich habe versprochen, deine Gemahlin zu sein für ein Jahr und einen Tag.“
    Er wollte mehr, noch viel mehr. „Ja, das hast du getan“, sagte er heiser, getrieben von seinen Ängsten und seinem Misstrauen, die sich den ganzen Tag über angesammelt hatten. Zur Hölle mit der Geduld. Das einzige Mittel, sie an sich zu binden, war Leidenschaft. „Jedoch habe ich bisher nur wenig deiner weiblichen Zuneigung erfahren.“
    Das Gesicht, das sie ihm zuwandte, war so blass, dass er befürchtete, sie könnte das Bewusstsein verlieren. „Was ... was meinst du?“ flüsterte sie.
    „Du weißt ganz genau, was ich meine.“
    Elspeth rang nach Atem. Trotz all ihrer Vorsicht entzündete das Feuer seines Blickes tief in ihr einen leidenschaftlichen Funken. Erinnerungen an den Kuss, den sie geteilt hatten, an die
    Wärme, die ungestüme Erregung, kämpften gegen ihre Vernunft. Einst hatte sie Raebert vertraut, und wohin hatte sie das gebracht? „Nein, ich kann es nicht... “ Sie schwankte und wäre mit Sicherheit zusammengebrochen, hätte er sie nicht am Unterarm ergriffen, um sie zu stützen.
    Gillie schrie auf und zwängte sich zwischen sie.
    Elspeth sah das Kind an, das sie in der Hitze des Gefechtes vergessen hatten. Gerührt von der Sorge des kleinen Mädchens, das sie mittlerweile so sehr ins Herz geschlossen hatte, sagte sie beruhigend: „Er tut mir nicht weh.“ Ihr wurde bewusst, dass dies der Wahrheit entsprach. Gleich, was sie ihm auch angetan hatte, hatte er ihr nie körperlichen Schmerz zugefügt.
    „Wenn du das weißt, warum verweigerst du dich mir?“ fragte
    er.
    Die Qual in seinen Augen raubte ihr den Atem. Was willst du von mir? Doch sie kannte bereits die Antwort, wusste, dass er mehr wollte, als sie ihm oder einem anderen Mann je geben konnte. Ein Teil von ihr sehnte sich danach, es zu versuchen, zu vollenden, was seine Küsse versprachen. „I...ich brauche Zeit.“
    Ihre Blicke trafen sich, und sie wurde von dem Verlangen, das in seinen Augen funkelte, gefangen genommen. Sie konnte kaum atmen, als ihr plötzlich bewusst wurde, wie nahe sie beieinander standen.

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