Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
Vom Netzwerk:
Unterhaltung mit Niall vertieft, doch den Blick hatte er auf sie gerichtet. Ihre Blicke trafen sich, und sogleich war ihr Herz erfüllt mit Liebe.
    „So ist das Leben“, verkündete Wee Wat und brach damit den Bann.
    „Ja, das ist es“, erwiderte Elspeth und warf trotzig den Kopf in den Nacken. „Gewiss wird meine Familie der Vermählung nicht zustimmen, doch
    „Zustimmen? Ross wird die Anerkennung für diese ganze verdammte Sache für sich übernehmen. “
    Elspeth zuckte zusammen. „Mein Bruder wusste, dies könnte geschehen?“
    „Er wusste, dass du auf dem Weg zum Turm durch Sutherland-Gebiet musstest. Er hatte schon immer Gefallen daran gefunden, den jungen Lucais in der Familie zu haben.“ Wat zuckte die Schultern. „Sieht aus, als wäre sein Wunsch in Erfüllung gegangen.“
    „Wie konnte er wissen, dass Kinduin nicht eine verkommene Ruine war?“
    „Wer, denkst du, hat Lucais’ erste Schiffsladung an Fellen und Räucherfisch gekauft?“
    „Ross“, sagte sie und dachte dabei an die vielen Geschäfte, an
    denen Ross sich beteiligt hatte, um gute Einnahmen für die Schatztruhen der Carmichaels zu erwirtschaften ... Landwirtschaft, Schiffshandel und den Verkauf von Wolle. Lucais hätte keinen kenntnisreicheren Partner finden können. „Warum hat Ross mir niemals davon erzählt?“
    Wee Wat zog die grauhaarigen Brauen hoch. „Es scheint, du hast vergessen, dass du kein Wort über den Burschen hören wolltest.“
    Elspeth spürte, wie sich ihr Gesicht rötete. „Ja.“
    „Der Bursche hat dir anscheinend vergeben, dass du ihn einst abgewiesen hast, doch seine Clansmänner werden nicht so leicht zu gewinnen sein“, warnte Wat sie. „Vor allem nicht nach dem Zusammenstoß im Dorf letzte Nacht.“
    Noch ehe Elspeth etwas erwidern konnte, stellte Ena eine Schüssel mit Hafergrütze auf den Tisch und forderte sie auf zu essen. Elspeth verzog das Gesicht, als sie die zähflüssige Masse sah, und erschauderte.
    „Was ist?“ Lucais’ Hand legte sich warm um ihre Taille.
    Sie wandte sich ihm zu und rang sich ein Lächeln ab. „Es ist nichts. Ich wollte gerade das Mahl einnehmen. Leistest du mir Gesellschaft?“
    „Nein, ich bin auf dem Weg ins Dorf“, erwiderte Lucais. Seine Leute waren gewohnt, während des Frühsommers mit schmalen Rationen auszukommen, doch dass Elspeth gezwungen sein sollte, diese armselige Mahlzeit zu essen, verletzte seinen Stolz.
    „Ich komme mit dir“, verkündete sie. „Als deine Gemahlin ist es meine Pflicht, nach dem Wohlergehen derer zu sehen, die ihr Zuhause bei dem Brand letzte Nacht verloren haben.“ Wie sollte sein Clan sie kennen lernen, wenn er sie in ihrem Gemach einsperrte, wie er es am liebsten getan hätte.
    „Gut.“ Er sah ihr nach, wie sie sich mit sanft schwingenden Hüften zwischen den Schragentischen hindurchschlängelte. Lucais spürte, wie Verlangen ihn erfasste. Nein, es war mehr als das, es war Liebe.
    „Ist es gut, sie mit uns zu nehmen?“ fragte Niall und zog Lucais von den Tischen weg zur Abgeschiedenheit beim großen Kamin.
    Lucais lehnte seine Schulter gegen die Einfassung und starrte in das Feuer, das selbst im Sommer brannte, um die Kälte aus den Mauersteinen zu verjagen. „Ich sehe nichts Unrechtes darin“, sagte er schließlich und blickte seinem Vetter geradewegs in die Augen. „Es ist, was auch Großmutter getan hätte, und wenn unser Clan sie als Herrin anerkennen soll, dann kann Elspeth nicht weniger tun. “
    „Wirst du ihr sagen, dass du dich entschieden hast, die Felle und den Fisch schon jetzt zum Markt zu bringen und nicht erst in zwei Wochen?“ wollte Niall wissen.
    „Nein. Doch nicht, weil ich glaube, dass sie gemeinsame Sache mit den Munros macht“, warf Lucais rasch ein. Er war froh, dass niemand außer ihm Zeuge ihrer Hilfe für Alain wurde. Er glaubte die Geschichte, die sie ihm erzählt hatte, doch seine Clansmänner würden nicht so verständnisvoll sein. „Je weniger von unseren Plänen wissen, desto besser. Elspeth kann bei den Aufräumarbeiten helfen ... gut bewacht, selbstverständlich ... während ich in aller Ruhe dafür sorge, dass die Waren für den Markt vorbereitet werden.“
    Nichts war schlimmer als die Nachwirkungen eines Brandes.
    Die Luft war erfüllt mit Gestank, der Boden übersät mit verkohltem Holz. Pfützen mit schwarzem Wasser spiegelten die bleichen Gesichter der Dorfbewohner wider, als sie daran gingen, Ordnung in das Chaos und Elend zu bringen.
    Eine Haarsträhne aus dem verschwitzten

Weitere Kostenlose Bücher