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Sturm über Freistatt

Titel: Sturm über Freistatt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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beim Namen wie auch Spitznamen gerufen hatte. »Trink nicht zuviel von dem billigen Bier, Maldu. Ahdio braut es selbst, und es ist besser, wenn du nicht weißt, wo!«
    Als er weiterging, sagte Maldu laut: »Ohhh, Hanse!« Und leise zu seinen zwei Begleitern: »Seht ihr? Ihr habt es ja nicht glauben wollen! Hanse und ich sind alte Kumpel. Hab’ ich euch schon mal erzählt, wie er den ollen Shive, den Hehler-ich-mein’-Tauscher, hereingelegt hat, haha?«
    Hanse ließ sich an dem runden, dreisitzigen Tisch nieder, wo Kama und Zip warteten. Er blickte zur Theke, hob die Rechte, bog sie halb zum rechten Winkel, nahm sie über den Kopf und streckte drei Finger aus. Der Wirt nickte und zapfte drei Krug von dem guten Bier. Den Schaum blies er ab, damit er sie für jene, die dafür bezahlten, auch ehrlich füllen konnte.
    »Soll ich zugeben, daß ich dich in der schwarzen Perücke und diesem traurig herunterhängenden Schnurrbart nicht erkannt habe?« wandte Hanse sich an Zip.
    »Hanse«, sagte der Mann mit dem normalerweise sehr kurzen Haar und glatt geschabten Gesicht, »das ist Jes.« Viel leiser fügte er hastig hinzu: »Heute – in Wirklichkeit heißt sie Kama.«
    Nachtschatten blickte auf den ebenfalls schnurrbärtigen Jüngling neben Zip und war beeindruckt. Die junge Frau war hochgewachsen und ihre Maskierung so gut, daß er sie tatsächlich für einen Burschen gehalten hatte. Sein Gesicht blieb unbewegt.
    »Jeder Freund Zips ist suspekt«, erklärte er freundlich.
    Sie blinzelte, fing sich jedoch rasch und entgegnete: »Ich kann das Kompliment nur erwidern.«
    Hanses schwarze, dicht beisammenliegende Brauen hoben sich, und jetzt blinzelte er. Sein Gesicht sah aus, als erwäge es ernsthaft ein Lächeln. Doch dabei beließ er es und wandte den Blick wieder Zip zu.
    »Wir warten schon eine ganze Weile«, sagte der Herr der Abwinder Straßen.
    Nachtschatten schwieg.
    Ahdiovizun brachte drei glasierte Krüge Bier auf einem Tablett. Fuchs’ Kneipe stellte keine Schankmaiden an, da ihre Anwesenheit unweigerlich zu Problemen – Streitigkeiten und viel Schlimmerem – führte. Jedermann wußte, daß dieser Wirt, nachdem er die Kneipe geschlossen hatte, mit nur einem Stock und nicht einem Kupferstück in der Tasche nach Hause ging. Jeder wußte, daß Ahdio von Twand stammte (was nicht stimmte) und ein Riese an Gestalt war. Ebenso bekannt war, daß er imstande war, mit bloßen Händen zu töten. Tatsächlich hatte er ein mresevadanisches Pferd mit einem Fausthieb auf den Kopf gefällt. Sein Kettenhemd war ein wahrhaftig ungewöhnliches Kleidungsstück für einen Wirt. Es sollte der Kneipe wohl eine besondere Atmosphäre geben, was es auch tat, obwohl es ursprünglich nicht so gedacht war. Jedenfalls aber war Ahdio in Fuchs’ Kneipe Schankwirt, er hatte schon mehrere Gegner getötet, und manchmal stellte er sich zwischen zwei Raufbolde. Daß er ein Kettenhemd trug, war nicht zu übersehen, aber keineswegs verließ er, nachdem die letzten Gäste gegangen waren, das Haus allein, sondern schlief über der Kneipe, bewacht von zwei gefährlichen Katzen, denn Ahdio war nicht dumm.
    »Prost«, sagte er. »Drei vom Besten. Die zwei zahlen immer gleich.«
    »Wie schön. Aber diese Runde geht auf mich«, erklärte Hanse.
    Ahdios Lächeln war offen und freundlich. »Hattest du eine, ah, gute Nacht, Hanse?«
    »Nein«, entgegnete Hanse. Er griff nach dem Krug, den Ahdio soeben vor Zip abgesetzt hatte, und leerte ihn zur Hälfte. Dann stellte er ihn zurück, ohne auf die betrübte Miene des Rebellen/Patrioten zu achten. »Nein, bedauerlicherweise nicht. Das war gestern abend.«
    Ahdio, der Hanse nie zuvor einen so tiefen Schluck hatte nehmen sehen, hielt es für das beste, bloß »ah« zu sagen.
    »Ah«, echote Zip, der erwartete, mehr zu hören. »Aber … du trinkst doch nicht, Hanse!«
    Nachtschatten blickte ihn an. »Was habe ich dann gerade getan?« Seine schmale Hand legte sich, ohne daß er die Augen darauf richtete, um Kamas/Jes’ Krug. Er blickte zu Ahdio hoch, dessen Figur erstaunlich viele Tische hinter ihm verbarg. »Ich bin hierhergekommen, um mich mit diesen beiden zu treffen, und ich habe mich verspätet. Sorgst du dafür, daß es zu keiner Streiterei kommt, damit wir uns nicht anderswo hinverziehen müssen?«
    Ahdio nickte, ohne auch nur einen Gesichtsmuskel zu bewegen. Nachtschatten nickte ebenfalls.
    »Das ist nett von dir, Ahdio.« Er nahm auch von Kamas Krug einen erstaunlichen Schluck. »Nein, Ahdio, es war

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