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Sturm über Freistatt

Titel: Sturm über Freistatt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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zu bringen!«
    »Das hat nicht die VFBF getan, Hanse, genausowenig wie ich. Und du hast recht – es war schändlich. Diese Fischäugigen, die ins Einhorn gestürmt sind, um sich auszutoben, waren nicht offiziell geschickt. (6) Und Hanse, wir – Kama und ich – wissen, wie wir Ansehen, Geld und weitere Anhänger gewinnen können, und zwar mit einem einzigen Streich, bei dem es keine Toten geben wird. Nicht einen. Nur …«
    »Du träumst!«
    Kama gab einen leisen Laut von sich, doch Hanse achtete nicht auf sie, er beobachtete Wunder, die damit beschäftigt war, eingehend ihre linke Vorderpfote zu studieren, während ihr Schwanz von einer zur andern Seite über den Boden fegte.
    »Verdammt, Hanse …«
    »Zip?« Kama wartete einen Augenblick, und Zip lehnte sich zurück und bemühte sich, seinen Ärger nicht zu zeigen. »Hanse«, sagte sie, »man erzählt, daß doch einmal jemand unbemerkt in den Palast eingedrungen ist und Kadakithis’ Statthalterstab stahl – das Symbol des rankanischen Reichs – und nicht erwischt wurde. Ob die Idee von ihm ausging oder nicht, weiß man nicht so recht, aber es ist jetzt auch nicht mehr wichtig. Kadakithis’ hält sich entweder irgendwo versteckt oder wird festgehalten, und die Beysa schläft in der Statthaltersuite – allein, vermutlich – als Herrscherin über Freistatt. Weiter erzählt man, daß der Einbrecher, dem dieser Meisterstreich gelang, sich das Savankh vom Prinzen auslösen ließ. Möglicherweise sind dabei ein oder zwei Hochverräter auf der Strecke geblieben, vielleicht aber auch nicht; möglicherweise schuldet der Prinz dem Einbrecher sogar einen Gefallen, vielleicht aber auch nicht. Doch all das spielt keine Rolle.«
    Sie machte eine Pause und wartete. Hanse wartete zunächst ebenfalls, doch als sie nach einer Weile immer noch schwieg, sagte er: »Ich habe diese Geschichte auch gehört, oder zumindest einen Teil davon. Aber was soll das, Jes ?«
    »Nenn mich Kama. Was es soll? Nun, was wäre passiert, wenn sich herumgesprochen hätte, daß das Savankh sich in der Hand der Freistätter befand – der Ilsiger? Es hätte dem Ansehen des Prinzen außerordentlich geschadet und dem Reich, dessen Vertreter er ist! In der Stadt hätte man sich vor Lachen gebogen. Und eine Menge Leute hätten sich jenen angeschlossen, in dessen Besitz sich das Savankh befand, vielleicht hätten sie sie auch mit Gold unterstützt. Jetzt aber sieht es schlechter aus. Viele waren gegen die rankanische Herrschaft über Freistatt, aber niemand mag diese fischäugigen Eindringlinge!«
    »Das steht fest«, murmelte Zip.
    »Stimmt«, bestätigte Hanse und blickte auf Wunder. Versuchsweise schlug er auf sein Bein. Wunder wandte sich von der Betrachtung ihrer Vorderpfote ab und starrte Hanse an. »Ich glaube, ich mag diese Katze«, erklärte er.
    Auf einen Wink von Kama sagte Zip: »Wenn wir – die VFBF – das Beysin -Zepter hätten, ihr Machtsymbol … und wir dafür sorgten, daß alle es erfahren, ja wir es herumzeigten …«
    »Hättet ihr eine Million Beysiber auf dem Hals.«
    »Hundert, vielleicht«, verbesserte ihn Zip, »und nicht direkt auf dem Hals, denn sie würden uns nicht finden. Und alle Freistätter würden nur zu gern für uns lügen, sie in die Irre führen und sich uns anschließen, um Freistatt wirklich zur freien Stadt zu machen, und dafür sorgen, daß wir Unterstützung jeder Art bekommen, ja sie könnten möglicherweise sogar etwas unternehmen, Waffen hierher zu bekommen.«
    »Ohne mich!« erklärte Hanse. »Ich möchte noch länger leben, und mit Politik will ich nichts zu tun haben. Es stimmt, daß ich und Prinz Kadakithis menschlich gesehen gut miteinander auskommen, aber ich bin Ilsiger und er ist Rankaner. Und das einzige, was ich tun würde, wäre, ihn aus Freistatt hinauszuschmuggeln – vorausgesetzt, er käme nicht mehr als Statthalter zurück.«
    Kama trommelte kurz mit einem Finger auf den Tisch. »Das wird nicht nötig sein. Hör zu, Hanse … Auch Ranke steckt in großen Schwierigkeiten. Es geht nicht nur um die Beysiber in Freistatt. Ein Reich ist eine Menge Land, eine Menge Leute, eine Menge Freistätte. Die vereinten und siegreichen Bürger von Freistatt, die die Beysiber vertrieben haben, wären zu stolz, den Prinzen in den Statthalterpalast zurückkehren zu lassen, und ich muß dir sagen, daß er nicht stark genug ist, es zu erzwingen.« Sie wandte den Blick ab. »Er könnte auch nicht mit Hilfe von Ranke rechnen. Ranke ist anderweitig beschäftigt.

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