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Sturm über Hatton Manor

Sturm über Hatton Manor

Titel: Sturm über Hatton Manor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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aus der Clique mit ihren Fragen, ob Nash da sei oder nicht, ein bestimmtes Ziel verfolgten.
    “Nein”, erwiderte sie, ohne zu ahnen, was die anderen vorhatten. Und nur durch Zufall fand sie es schließlich heraus, denn ein anderes Mädchen, das zufällig ein Gespräch innerhalb der Clique belauscht hatte, erzählte es ihr.
    Hatton lag drei Meilen von dem Heim entfernt, und sie rannte die ganze Strecke. Mit Seitenstechen erreichte sie schließlich das Haus, voller Angst, dass sie womöglich zu spät kam. Die Eingangstür war nicht abgeschlossen, und aus dem Arbeitszimmer drangen Stimmen. Als Faith hineinstürmte, sah sie, dass Philip zusammengebrochen war und auf dem Boden lag, während die anderen Mädchen seinen Schreibtisch durchsuchten. Eine von ihnen stand über ihn gebeugt und hielt seine Brieftasche in der Hand.
    Außer sich vor Entsetzen, warf sie sich zwischen ihn und seine Angreiferin und riss dieser die Brieftasche aus der Hand. Dann kniete sie sich neben ihn, um ihn zu beschützen. In dem Moment betrat Nash das Zimmer. Zuerst war sie zu erleichtert über sein Erscheinen, um zu merken, welche Schlüsse er aus dem Anblick zog, der sich ihm bot. Selbst als die Anführerin der Clique ihn belog und behauptete, sie, Faith, hätte den Einbruch geplant, wäre sie nie auf die Idee gekommen, dass er dieser glauben könnte.
    Der Notarzt und die Polizei trafen gleichzeitig ein, und Faith wurde beinah hysterisch, als ihr klar wurde, dass die Polizei ihr nicht nur verweigerte, Philip ins Krankenhaus zu begleiten, sondern sie zusammen mit den anderen Mädchen abführte.
    Auf der Wache angekommen, bat sie darum, mit Nash sprechen zu dürfen. Sie war sicher, dass sie ihm klarmachen konnte, was wirklich passiert war, dass es sich um ein Missverständnis handelte und er unmöglich glauben konnte, sie hätte etwas mit dem Einbruch zu tun. Doch er weigerte sich, sie zu sehen, weigerte sich, ihr zu glauben.
    Praktisch über Nacht war sie erwachsen geworden und zu der Frau herangereift, die sie so verzweifelt hatte sein wollen. Und diese Frau hatte sich geschworen, die Liebe, die sie für Nash empfunden hatte, ein für alle Mal auszulöschen.
    Faith zuckte zusammen und stieß einen entsetzten Laut aus, als es erneut donnerte und sie in die Realität zurückkehrte. Das ganze Haus schien zu vibrieren. Sie war vor Angst wie gelähmt und konnte nicht einmal mehr schreien. Wie erstarrt lag sie da und fand einzig und allein Trost in Nashs Duft.
    Fluchend öffnete Nash die Haustür. Das Gewitter war jetzt direkt über Hatton, und er hatte gerade im Radio gehört, dass es das schlimmste Unwetter seit zwanzig Jahren sein sollte. Er rief ihren Namen und sah zuerst in Philips Arbeitszimmer und anschließend in der Küche nach, bevor er nach oben eilte, wobei er immer zwei Stufen auf einmal nahm. Da ihr Wagen draußen stand, musste Faith im Haus sein. Vermutlich hatte sie sich in ihr Zimmer geflüchtet.
    Die Tür stand auf, doch der Raum war leer. Ihr Bett war zerwühlt, was bedeutete, dass Faith zumindest darin gelegen haben musste. Aber wo steckte sie jetzt? Aus dem Badezimmer drang zwar kein Licht, doch Nash warf trotzdem einen Blick hinein, wobei er wieder ihren Namen rief. Bei diesem Unwetter hatte sie bestimmt besonders große Angst. Wenn sie in Panik geraten und womöglich nach draußen gelaufen und gestürzt war … Vielleicht lag sie irgendwo, war womöglich verletzt. Es war stockdunkel draußen, und es hatte gerade angefangen zu regnen, als er das Haus betrat.
    “Faith?” Keine Antwort.
    War sie tatsächlich aus dem Haus gerannt? Er hatte eine Taschenlampe im Wagen. Allerdings würde er sich erst etwas überziehen müssen, wenn er nach draußen ging. Als er sein Zimmer erreichte und feststellte, dass die Tür ebenfalls offen stand, klopfte sein Herz schneller.
    Vor zehn Jahren hatte es auch ein starkes Gewitter gegeben, und Faith hatte in seinem Zimmer Zuflucht gesucht. Damals waren die Dinge jedoch anders gewesen. Jetzt war sein Zimmer der letzte Ort, an dem sie sich verkriechen würde – oder nicht?
    Nash blieb stehen und hielt unwillkürlich den Atem an. Dann atmete er langsam aus, als er sie in seinem Bett liegen sah. Sie hatte sich so zusammengerollt, dass sie unter der Decke kaum größer als ein Kind wirkte. Sobald seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte er sein Kissen. Sie hatte es sich über den Kopf gelegt und hielt es krampfhaft umklammert.
    Das Unwetter hatte inzwischen seinen Höhepunkt

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