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Sturm über Hatton Manor

Sturm über Hatton Manor

Titel: Sturm über Hatton Manor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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erreicht. Die Blitze, die über den Himmel zuckten, waren so grell, dass es fast in den Augen wehtat, unmittelbar gefolgt von so ohrenbetäubendem Donner, dass sogar er erschrak. Und er sah, wie Faith am ganzen Körper zitterte. Mitleid und ein anderes Gefühl, das er lieber nicht ergründen wollte, überkamen ihn. Er setzte sich aufs Bett und streckte die Hand nach ihr aus.
    Zuerst glaubte Faith, dass sie träumte – dass der Donner sie getötet hatte und sie sich nun an einem Ort befand, an dem Träume und Fantasien wahr wurden. Wie war es sonst möglich, dass sie sich an Nash schmiegte, während er seine Bettdecke um sie legte und ihr dabei versicherte, ihr würde nichts passieren und sie brauchte sich keine Sorgen zu machen, da das Gewitter bald vorüber wäre?
    “Nein, sieh nicht hin”, hörte sie ihn sagen, als sie zum Fenster blickte und einen weiteren grellen Blitz bemerkte.
    Die Luft war noch von Donnergrollen erfüllt, aber Nash drückte ihren Kopf vorsichtig an seine Schulter und hielt sie fest. Er war so zärtlich, dass Faith es tatsächlich schaffte, nicht mehr an das Gewitter zu denken.
    “Es ist bald vorbei”, beruhigte er sie und verstärkte seinen Griff, als sie beim nächsten Donner wieder zusammenzuckte.
    Zehn Minuten später übertönte das Geräusch des strömenden Regens das des Donners, und sie versuchte sich einzureden, dass Nash recht hatte.
    Er hatte an sie gedacht. War er ihretwegen zurückgekommen?
    Sein Duft umfing sie und übte eine so tröstliche Wirkung auf sie aus, dass sie sich nicht von Nash lösen wollte. Allein bei der Vorstellung, wieder in ihr Zimmer zurückkehren zu müssen, wo sie die ganze Nacht wach liegen würde, begann sie erneut zu zittern.
    Damals hatte er, sobald das Unwetter nachließ, darauf bestanden, dass sie wieder in ihr Zimmer ging. Und sie spürte, wie er sich jetzt auch von ihr lösen wollte.
    “Nein.” Sie krallte die Finger in seinen Ärmel. “Ich möchte nicht in mein Zimmer, Nash”, erklärte sie flehentlich. “Vielleicht kommt das Gewitter zurück.”
    “Du möchtest
hier
bleiben?”
    Da es völlig dunkel war, konnte sie seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen. Doch sie hörte seinen ernsten Tonfall. Unter anderen Umständen wäre sie zu stolz gewesen, sich ihm aufzudrängen. Das hier waren allerdings außergewöhnliche Umstände.
    “Ich möchte hierbleiben”, gestand Faith und atmete tief durch, bevor sie hinzufügte: “Und ich möchte bei dir bleiben. Ich möchte hier bei dir bleiben, Nash”, bekräftigte sie. “Nur bis das Gewitter vorbeigezogen ist”, flüsterte sie. “Nur heute Nacht.”
    Nash atmete tief aus. “Also gut. Nur heute Nacht”, erwiderte er rau.

9. KAPITEL
    “Du schläfst doch nicht ein, sodass ich allein wach bin, oder?”
    Sein Herz zog sich zusammen, als Nash im Dunkeln ihre ängstliche Frage hörte. Er hatte Faith dazu bewegen können, sein Kissen loszulassen und ihm zu erlauben, in ihr Zimmer zu gehen und noch zwei zu holen. Allerdings hatte es während seiner Abwesenheit wieder heftig geblitzt und gedonnert, sodass sie bei seiner Rückkehr vor Entsetzen wie gelähmt gewesen war.
    Als er festgestellt hatte, dass sie unter der Bettdecke nackt war, hatte er sich gewünscht, er hätte mehr als nur zwei Kissen mitgebracht. Sie hatte ihn allerdings nicht gehen lassen, sondern seinen Arm umklammert.
    “Ich muss mich ausziehen, Faith”, erklärte Nash nun bedauernd. “Und ich muss duschen und mich rasieren.”
    Faith wandte den Kopf und blickte zum angrenzenden Bad.
    “Wenn du dich dabei besser fühlst, kannst du mitkommen”, bot er scherzhaft an, um sie von ihrer Furcht abzulenken.
    Widerstrebend ließ sie ihn los.
    “Es dauert nicht lange, oder?”, fragte sie, als er ins Bad ging.
    “Nein, ich bin gleich wieder da”, versicherte er.
    Genau wie sie schlief er immer nackt. Heute Nacht jedoch … Ein wenig grimmig schlang er sich ein Handtuch um die Hüften, bevor er kurz darauf in sein Schlafzimmer zurückkehrte.
    Faith lag noch in seinem Bett.
    Nun, da er im selben Bett mit ihr lag und sie ihm so nahe war, dass er ihren Atem sowohl hörte als auch spürte, überlegte Nash, ob Faith ahnte, wie schwer es ihm fallen würde zu schlafen. Vielleicht war es besser, wenn sie es nicht wusste!
    Das Gewitter war endgültig vorbeigezogen, und die Luft war nun klarer und frischer. Faith streckte sich wohlig und genoss die Wärme des großen Betts und das Gefühl von Nashs Nähe. Ein schläfriges Lächeln umspielte ihre

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