Sturm über Tatooine
Gorno-Raumhafen und von vier großen technischen Versorgungs- und Transportzentren entfernt, machte ihre wahre Natur deutlich.
Vielleicht zu deutlich. Vielleicht wurde deshalb alles verlegt. Sie fragte sich, wie sie den Abtransport wohl handhaben würden: heimlich mit Frachtern oder ganz offen mit imperialen Sternzerstörern? Kellering hatte angedeutet, daß dieser Hammerstab bereits für den Transport verladen worden war; ein Blick auf das entsprechende Schiff sollte Manda einen Hinweis darauf geben, wie die Imperialen verfahren würden. Davon hing letztlich auch die Organisation ihres Frühwarnsystems ab…
»Sie sind durch«, meldete Pav. »Das Tor schließt sich. Sie bewegen sich in deine Richtung.«
»Verstanden«, sagte Shada stirnrunzelnd. Da war etwas in Pavs Stimme… »Probleme?«
»Ich weiß es nicht«, sagte Pav zögernd. »Alles sieht okay aus. Aber irgend etwas scheint hier nicht zu stimmen.«
Shadas Hände schlossen sich fester um ihr Blastergewehr. Pav mochte vielleicht eine Plaudertasche am Kom sein, aber ohne hochentwickelte Kampfinstinkte hätte sie nie lange genug überlebt, um Mandas stellvertretende Teamführerin zu werden. »Wie meinst du das?«
»Ich bin mir nicht sicher«, gestand Pav. »Es ist alles einfach zu glatt gegangen…«
Abrupt wurde Pavs Stimme vom ohrenbetäubenden Prasseln eines Störsenders verschluckt.
Fluchend riß Shada mit der linken Hand das Kom von ihrem Kragen und warf es so weit weg, wie sie konnte. Soviel zu Kellerings naiven Sicherheitsgarantien. Von einer Sekunde zur anderen war die Katastrophe da… und Manda und Pav steckten mittendrin.
Shada würde vermutlich die nächste sein, die es erwischte. Hinter dem Zaun, auf den Kämmen der Hügelkette, waren plötzlich die strahlend weißen Gestalten von einem Dutzend Sturmtrupplern auf Düsenrädern aufgetaucht. Sie bewegten sich in ihre Richtung.
Shada fluchte erneut, legte mit der rechten Hand ihr Blastergewehr an und griff mit der linken nach dem Schalter ihres Ersatzkoms. Wenn sie Glück hatten, blieb ihnen noch eine Minute, bis die Imperialen diese Frequenz fanden und ebenfalls blockierten. Sie fand den Schalter, legte ihn um…
»… Falle. Wiederhole, eine Falle«, sagte Pav mit gepreßter Stimme. »Sie haben Manda erwischt – sie ist tot. Wahrscheinlich. Und jetzt wollen sie mich erledigen.«
»Pav, hier ist Shada«, unterbrach Shada, während sie ein Ziel anvisierte und schoß. Das Düsenrad des vordersten Sturmtrupplers explodierte in einem Funkenschauer, schleuderte ihn zu Boden und brachte beinahe zwei seiner Kameraden zu Fall. »Ich kann in zwei Minuten bei dir sein und dir Rückendeckung geben.«
»Negativ«, lehnte Pav ab. Die Anspannung war aus ihrer Stimme gewichen und hatte einer traurigen Resignation Platz gemacht, die Shada frösteln ließ. »Sie sind bereits zu nah. Ich werde tun, was ich kann, um sie abzulenken – du solltest besser mit Karoly zu den Schiffen zurückkehren und von hier verschwinden. Viel Glück und…«
Ein Knistern, dann Stille.
Die Düsenräder vor ihr hatten ein Ausweichmanöver eingeleitet. Shada gab schnell hintereinander vier Schüsse ab und traf mit dem dritten einen weiteren Sturmtruppler. »Karoly?« rief sie in ihr Kom. »Karoly? Antworte!«
»Sie sind tot, Shada«, sagte Karoly mit kaum hörbarer Stimme. »Sie sind tot. Die Sturmtruppen…«
»Halt den Mund«, fauchte Shada und blickte durch das Visier ihres Viper-Granatwerfers, der am Lauf ihres Blastergewehrs befestigt war. Der Rückstoß rammte die Waffe hart gegen ihre Schulter, als der schlanke Zylinder abgefeuert wurde und auf die näher kommenden Sturmtruppen zuraste. »Schaffst du es bis zu deinem Düsenrad?«
Eine kurze Pause folgte, und Shada sah vor ihrem inneren Auge Karolys ernstes Gesicht, als sie sich zusammenriß. »Ja«, sagte sie. »Ziehen wir uns zurück?«
»Keine Chance«, stieß Shada zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Sie kam halb hoch und eilte geduckt zu den Büschen, in denen sie ihr Düsenrad versteckt hatte. »Wir gehen rein. Los, beweg dich.« Die näher kommenden Sturmtruppen hatten endlich ein Ziel vor Augen und eröffneten das Feuer…
Im selben Moment schlug die Granate zehn Meter vor ihnen im Boden ein und explodierte in einer rasch expandierenden Wolke aus grünem Rauch.
»Wir gehen rein ?« wiederholte Karoly ungläubig. »Shada…?«
»Ich bin okay«, unterbrach Shada, während sie ihr Blastergewehr schulterte und das Düsenrad startete. Über den
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