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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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goß sich ebenfalls einen Schnaps ein, während ich mein Glas anstarrte, prostete mir zu und stürzte ihn hinunter.
    Merenzane Gold. Der echte Stoff. Teuer, rein, echter Merenzane Gold.
    Wuher verkorkte die unetikettierte Flasche, während ich ihn nur anstarrte, verstaute sie unter dem Tresen und ging davon, um die Stühle von den Tischen zu stellen.
    Ich nahm das Glas mit in meine Nische, setzte mich und trank es ganz langsam. Ich hatte nicht einmal gewußt, daß es eine Flasche echten Golds auf Tatooine gab. Ich hatte fast vergessen, wie er schmeckte.
    Ich fragte mich, wie viele Jahre er diese Flasche schon aufbewahrte, ohne ein Wort darüber zu verlieren.
    Bei der Kälte, ich bin ein lausiger Spion.
    Etwas, auf das ich stolz sein kann.
     
    Ich verbrachte den Morgen damit, mir die Gespräche in der Bar anzuhören. Ich war lange fort gewesen… und während ich mich vor der Welt versteckt hatte, waren interessante Dinge passiert. Gestern nacht hatte ein imperialer Sternzerstörer ein Rebellen-Raumschiff im Orbit angegriffen, und heute wurde ganz Tatooine von Sturmtruppen durchkämmt. Irgend jemand oder irgend etwas war ihnen entkommen.
    Und es gab auch eine grauenhaft schlechte Nachricht. Der verdammte Söldner, den ich Jabba empfohlen hatte… er hatte zwei von Jabbas Leibwächtern angegriffen und beide erschossen, bevor er selbst an den Rancor verfüttert worden war. Es gab Gerüchte, daß der Söldner in Wirklichkeit ein von Lady Valarian bezahlter Attentäter gewesen war und es eigentlich auf Jabba abgesehen hatte…
    Vielleicht hatte Jabba vergessen, wer ihn empfohlen hatte.
    Und vielleicht gab mir Langschnauze meine fünfzig Kredits zurück.
     
    Ich erfuhr es durch eine Vision.
    Okay, das stimmt nicht ganz, kommt der Wahrheit aber nahe. Langschnauze schaute bei mir vorbei und erwähnte etwas Interessantes: Lady Valarian heiratete. Die Max Rebo Combo sollte bei der Hochzeit spielen.
    Ich bemerkte kaum, daß Langschnauze wieder ging. Ich blickte ins Leere, durch die Mittagsgäste hindurch, die vor der Hitze in die Bar geflohen waren, hatte sie vergessen, hatte die Bar vergessen. Ich dachte nach.
    »Wuher.«
    Er brach sein Gespräch mit zwei menschlichen Frauen ab, die wie Klone aussahen: Sie hatten sich als die Tonnika-Schwestern vorgestellt. Wuher löste sich nur widerwillig von ihnen; nach menschlichen Maßstäben waren sie sehr attraktiv. »Ja?«
    »Wie läuft das Geschäft?«
    Er starrte mich mißtrauisch an. »Beschissen. Es läuft immer beschissen.«
    »Wie wäre es, wenn Sie einmal richtige Musiker engagieren würden?«
    »Rebo? Den kann ich mir nicht leisten, und seine Combo zieht sowieso nicht genug Zuschauer an. Es wäre ein reines Zuschußgeschäft.«
    Ich schenkte ihm das höfliche Lächeln. »Figrin D’an und die Modalnodi. Sie sind Bith. Sie sind gut, Wuher. Ich meine richtig, richtig gut.«
    »Was würden sie mich kosten?«
    »Fünfhundert die Woche.«
    Er bedachte mich wieder mit diesem mißtrauischen Blick. Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, dann muß irgend jemand dabei draufzahlen. »Tatsächlich? Eine Band, die besser ist als Rebos, ist bereit, für weniger Geld hier aufzutreten?«
    »Ich denke, ich kann es arrangieren.«
    »Wie?«
    Ich erklärte es ihm. Als ich fertig war, sagte er mit ernster Stimme: »Sie sind ein ganz durchtriebener Hund, Lab.«
    »Abgemacht?«
    Er schüttelte den Kopf, aber er sagte: »Abgemacht.« Dann ging er kopfschüttelnd und vor sich hin murmelnd davon.
     
    Lady Valarian ist die einzige halbwegs ernstzunehmende Konkurrentin von Jabba dem Hutt auf Tatooine. Das hat nicht viel zu bedeuten: Jabba toleriert sie, weil sich so alle Unzufriedenen um eine Person scharen. Sie ist eine Whiphidin, was bedeutet, daß sie dumm, riesig und häßlich ist, mehr Muskeln hat als ich und schlimmer stinkt als Jabba. Selbst nach einer langen, erfolglosen Jagd würde ich sie nicht essen.
    Ich suchte sie in ihrem Hotel auf, dem Glücklichen Despoten. Der Glückliche Despot ist, um die Wahrheit zu sagen, kein besonders gutes Hotel, nur ein Raumschiff, das nie wieder starten wird.
    »Es stimmt«, sagte ich. »Die Modalnodi. Der Bandleader ist Figrin D’an. Diese Gruppe macht eine derart fantastische Musik, daß Ihre Hochzeit in diesem Teil der Galaxis das Gesprächsthema Nummer Eins sein wird. Noch in Dutzenden Lichtjahren Entfernung wird man mit Neid und Sehnsucht von dem Musikspektakel sprechen, das die Hochzeit der großen Lady Valarian und ihres stattlichen Gemahls, dem

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