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Sturm und Drang

Sturm und Drang

Titel: Sturm und Drang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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nach Turai gebracht, nachdem Elistratis bei einer Seeschlacht weit unten im Süden ums Leben gekommen ist. Elistratis’ Tochter ist durch die Winterstürme bis hierher gesegelt und hat mit der Muschel die Wogen geglättet. Jedenfalls behauptet das die Legende.«
    »Klingt irgendwie nützlich«, erkläre ich. »Vor allem in diesem Teil der Welt. Wieso wurde sie denn nie benutzt? Wir verlieren jedes Jahr viele Schiffe in den Stürmen.«
    »Dafür ist sie zu bedeutend«, erklärt Lisutaris. »Die Sturmsänfte gehört zu unserer nationalen Verteidigung, wie das Grüne Juwel, das ich zur Weitsicht benutze. Ihre Existenz wird geheim gehalten und nur eingesetzt, wenn ein feindlicher Zauberer versucht, unsere Seebastionen mit einem magischen Sturm zu zerschmettern.«
    »Als Ihr das letzte Mal von einem dieser bedeutenden Artefakte der nationalen Sicherheit gesprochen habt«, erwähne ich beiläufig, »war es verschwunden. Ist die Sturmsänfte ebenfalls weg? «
    »Nein, sie wird sicher verwahrt. Aber ihr Bruder ist verschwunden.«
    »Die Sturmsänfte hat einen Bruder?«
    »Sozusagen. Bis vor kurzem wusste niemand davon, aber angeblich gibt es eine andere Muschel, die der Ozeanische Orkan genannt wird. Ein turanischer Kapitän hat sie letzten Herbst auf dem unbewohnten Eiland Evoli gefunden, jedenfalls behauptet er das. Bisher hat niemand sonst seine Aussage bestätigt. Er hat eine Nachricht an die Zaubererinnung geschickt, die besagt, dass er sie einem uralten elfischen Eremiten abgekauft hat.«
    »Auf der Insel Evoli?«
    »Richtig.«
    »Also ist sie nicht wirklich unbewohnt?«
    »Sie ist unbewohnt, bis auf einen Eremiten.«
    »Und sonst lebt niemand dort? Ein Koch vielleicht, oder ein Dienstmädchen?«
    Lisutaris sieht mich gereizt an. »Was soll ein Eremit wohl mit einem Dienstmädchen? Erspare mir bitte deine überflüssigen Einwürfe.«
    »Ich bin Detektiv. Ich brauche Fakten, Fakten, Fakten.«
    »Wir verfügen aber nicht über alle Fakten. Wir wissen nur, dass angeblich ein magisches Artefakt existiert, das mächtig genug wäre, einen Sturm zu beschwören, der Turais Seebastionen zerstören und den Orks erlauben würde, ungehindert in den Hafen zu segeln.«
    Mittlerweile rollt sich die Herrin des Himmels eine neue Thazisrolle. Sie steht wirklich auf das Kraut.
    »Diese Muschel, der Ozeanische Orkan, war letzte Woche unterwegs nach Turai. Unter diesen winterlichen Wetterbedingungen segelt zwar gewöhnlich kein Schiff, doch der Kapitän dieses Seglers hat das Risiko auf sich genommen.«
    »Ich habe es gesehen«, erkläre ich. »Sie haben es gerade noch so geschafft.«
    Lisutaris nickt.
    »Es wurde vom Bootsmannsmaat und den vier überlebenden Matrosen hereingebracht, allesamt erfahrene Seeleute, wie ich gehört habe.«
    »Und der Kapitän?«
    »Kapitän Ahabex ist nicht aufgetaucht. Anscheinend ist er verschwunden.«
    »Und er hat den Ozeanischen Orkan mitgehen lassen?«
    »Genau. Das ist ein Problem. Wir wissen nicht, ob es dieses Artefakt tatsächlich gibt oder nicht. Keiner der überlebenden Seeleute hat es gesehen. Sie wussten nicht einmal, dass ihr Kapitän eine Nachricht an die Zaubererinnung geschickt hat. Falls es existiert, dürfen wir es auf keinen Fall in fremde Hände fallen lassen. Aus diesem Grund setzen wir im Moment Himmel, Erde und die drei Monde in Bewegung, um etwas zu finden, von dem wir weder wissen, ob es in der Stadt ist, noch ob es überhaupt existiert.«
    Ich denke nach und zünde mir selbst eine Thazisrolle an.
    »Das klingt alles sehr unwahrscheinlich.«
    »Inwiefern?«
    »In jeder Hinsicht. Ein mächtiges magisches Artefakt, von dem noch nie jemand gehört hat? Ihr wisst besser als ich, dass einem solche Dinge nicht jede Woche über den Weg laufen.«
    »Das stimmt. Aber wir können kein Risiko eingehen. Wenn ein orkischer Hexer versucht, unsere Seebastionen mit einer mächtigen neuen Waffe niederzureißen, geraten wir in große Schwierigkeiten.«
    »Es wäre aber nicht so einfach zu benutzen«, widerspreche ich.
    »Auch das stimmt«, pflichtet Lisutaris mir bei. »Man müsste schon ein sehr mächtiger Hexer sein, um ein bislang unbekanntes magisches Artefakt auf die richtige Art und Weise einzusetzen, vor allem dann, wenn man damit das Wetter kontrollieren will.«
    Sie hält inne und pafft an ihrer Rolle.
    »Ich vermag es. Falls dieser Ozeanische Orkan tatsächlich existiert, könnte ich mich seiner bedienen.
    Möglicherweise aber auch einige andere Magier. Zum Beispiel die mächtigsten

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