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Sturm und Drang

Sturm und Drang

Titel: Sturm und Drang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Privatgemach führt, in dem Lisutaris krank daniederliegt.
    Der Hauptmann ist etwa so alt wie ich, aber er hat sich besser gehalten. Er trägt sein blondes Haar in einem Kriegerzopf auf dem Rücken. Es weist nur wenige graue Strähnen auf. Da er sein Leben lang auf den Straßen patrouilliert hat, ist er gut in Form. Vor langer Zeit waren wir einmal Freunde und haben Schulter an Schulter gekämpft. Als ich noch Hoher Ermittler im Palast war, hatte Rallig einen weit bequemeren Job beim Sicherheitsdienst des Palastes. Seit ich gefeuert wurde und der Hauptmann den endlosen Intrigen und Ränken zum Opfer fiel, die dort geschmiedet werden, kommen wir nicht mehr so gut miteinander aus. Dem Hauptmann gefällt es gar nicht, dass er ausgerechnet an einem Ort wie Zwölf-Seen wieder Patrouille gehen muss. Und seiner Meinung nach sind Privatdetektive nur ein Ärgernis.
    Moolifi habe ich zuvor noch nie gesehen und kenne sie nur ihrem Ruf nach. Man sagt, sie hätte eine gute Stimme. Was sie zweifellos hat, sind viele Haare und eine gute Figur, was ihr beides bestimmt von Nutzen ist. Außerdem scheint sie erheblich jünger zu sein als der Hauptmann. Und mir fällt auf, dass es ihm keineswegs unangenehm ist, sie neben sich auf der Couch sitzen zu haben. Das wirft ein gutes Licht auf ihn. Vermutlich haben viele Männer um ihre Gunst gebuhlt, und es missfällt dem Hauptmann ganz und gar nicht, dass er am Ende die Nase vorn hatte.
    »Hauptmann? Was führt Euch her?«
    Der Hauptmann sieht Chiruixa an.
    »Wer ist denn krank?«
    »Ich«, erwidere ich.
    »Und was hast du?«
    »Das geht nur mich und Chiruixa etwas an.«
    Rallig beäugt mich misstrauisch. Ich deute zart an, dass ich es verdammt eilig habe, mich von Chiruixa untersuchen zu lassen, und dass er sein Anliegen gefälligst umgehend vortragen möge. Das tut er. Er möchte Moolifi ein paar Tage in der Rächenden Axt unterbringen.
    »Sie hatte Ärger im Goldenen Einhorn. «
    »Was für Ärger?«
    »Ärger mit ihrem Manager. Sie musste recht überstürzt verschwinden. Ich würde sie gern ein paar Tage im Auge behalten, bis sie ihre Schwierigkeiten geklärt hat.«
    Normalerweise hätte ich genug Gründe, um ihm seine Bitte abzuschlagen. Wenn Moolifi in ihrem Variete in Kushni Ärger hat, ist mit Sicherheit der Freundeskreis darin verwickelt, denn dieser Vereinigung des organisierten Verbrechens gehört das Goldene Einhorn. Und den Freundeskreis würde ich nur sehr ungern zum Feind haben. Außerdem schulde ich dem Hauptmann keinen Gefallen. Aber da Lisutaris nebenan krank in meinem Bett liegt, will ich Rallig so schnell wie möglich aus meinem Büro komplimentieren. Die Zivilgarde soll nicht erfahren, dass Ghurd den Behörden einen Fall von Winterfieber verschweigt. Also willige ich ein.
    »Falls Ghurd ein freies Gästezimmer für sie hat, sorge ich dafür, dass sie in Sicherheit ist. Würdet Ihr mich jetzt allein lassen, damit Chiruixa mich untersuchen kann?«
    Sobald sie verschwunden sind, führe ich die Heilerin in mein Schlafzimmer. Lisutaris sieht wirklich elend aus. Chiruixa achtet nicht mehr auf Makri und mich, sondern packt ihre Kräuter und Tränke aus und macht sich an die Arbeit.
    Ich kläre Makri über unser Problem auf.
    »Hauptmann Rallig möchte Moolifi im Gästezimmer unterbringen. Er darf auf keinen Fall Cimdy und Bertax dort finden.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Schaff sie in deine Kammer.«
    Makri verliert jegliche Kontrolle über ihre Gesichtsmuskeln.
    »Ich will sie nicht bei mir haben.«
    »Es gibt keine andere Möglichkeit.«
    »Könnten sie nicht hier bleiben?«
    »Ich habe schon eine kranke Person in meinem Zimmer. Soll ich mich um alle kümmern?«
    Chiruixa unterbricht unseren Disput, als sie hastig aufsteht und uns Befehle erteilt.
    »Lisutaris ist sehr krank. Sie muss isoliert werden. Sie kann auf keinen Fall verlegt werden, und niemand darf dieses Zimmer betreten. Wenn ihr Cimdy und Bertax verlegen müsst, dann schafft sie in Makris Kammer.«
    »Ich will sie nicht bei mir haben«, protestiert Makri.
    »Ich will Lisutaris nicht bei mir haben«, protestiere ich.
    »Was ihr wollt, ist mir schnurz«, erwidert Chiruixa. »Tut, was ich euch gesagt habe.«
    Makri ist nicht sonderlich erfreut und sieht mich an.
    »Kann sie uns so herumkommandieren?«
    »Hört auf herumzutrödeln und tut endlich, was ich euch befohlen habe«, schnauzt Chiruixa uns an.
    Man kann schlecht mit einer Heilerin streiten, während sie sich um eine Kranke kümmert. Also beugen Makri und

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