Sturm und Drang

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Autoren: Martin Scott

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orkischen Hexer wie Harm der Mörderische oder Deeziz der Schleierhafte.«
    Dass Lisutaris Letzteren erwähnt, überrascht mich. Deeziz soll angeblich der mächtigste Hexer in den Ork-Landen sein, aber er wurde das letzte Mal in den Bergen von Gzak gesehen. Seit einem Jahrzehnt hat niemand mehr etwas von ihm gehört.
    »Deeziz? Er ist nicht bei Amrags Armee. Seit dem letzten Krieg hat ihn niemand zu Gesicht bekommen.«
    »Er hat sich auf einen Berggipfel zurückgezogen, um Weisheit zu suchen, jedenfalls soweit wir gehört haben. Einige Leute behaupten, er wäre verbannt worden, als die Orks geschlagen wurden«, erklärt Lisutaris. »Etwas über ihn herauszufinden ist so gut wie unmöglich. Er hat sich hinter so vielen Verschleierungszaubern versteckt, dass wir nicht wissen, wo er ist. Und bei den wenigen Malen, bei denen er auftauchte, hat niemals jemand sein Gesicht gesehen.«
    Deeziz trägt immer einen Schleier. Allgemein wird spekuliert, dass er schrecklich entstellt wäre, was angesichts der brutalen Hexerei der Orks auch nicht unwahrscheinlich ist. Ich frage Lisutaris, warum sie ihn erwähnt hat.
    »Gibt es Hinweise, dass er hierher unterwegs ist?«
    Sie schüttelt den Kopf. »Keine Hinweise. Aber ich dachte an ihn, als ich von dem Ozeanischen Orkan hörte. Er war immer ein wahrer Meister des Wetters. Sollte er plötzlich mit dem Ozeanischen Orkan in der Hand vor unseren Mauern auftauchen, dürfte uns das Wasser bald bis zum Halse stehen. Aber selbst wenn er es nicht ist, genügt es, wenn Harm das Artefakt in die Hände bekommt.
    Er kann es ebenfalls beherrschen. Es darf auf keinen Fall in die Hände der Orks geraten.«
    »Wahrscheinlich war es einfach nur eine Miesmuschel, die der Kapitän profitabel verkaufen wollte.«
    Lisutaris räumt ein, dass diese Möglichkeit besteht.
    »Nur kann ich mir nicht vorstellen, wie er mich hätte von ihrer Echtheit überzeugen wollen. Man wird nicht an die Spitze der Zaubererinnung berufen, weil man dazu neigt, auf magischen Tand hereinzufallen.«
    »Richtig, Euch hätte er nicht täuschen können. Aber er hatte vielleicht vor, es an ein eher ahnungsloses Mitglied der Regierung zu verscherbeln. Ich kenne Senatoren, die schon mit alberneren Dingen als einer Miesmuschel über den Tisch gezogen wurden.«
    »Kannst du deine Magie nicht benutzen, um herauszufinden, ob ein neues magisches Artefakt in der Stadt ist?« Makri kommt mir mit ihrer Frage Bruchteile von Sekunden zuvor.
    »Ich habe nichts herausgefunden«, gibt Lisutaris zu. »Aber das muss nichts bedeuten. Ein unbekanntes magisches Artefakt, dessen Kräfte nur schlummern, sendet nicht unbedingt Signale aus, die man aufspüren kann. Es gibt viele Objekte und Menschen in Turai, die eine magische Aura ausstrahlen. Darunter eine unbekannte Quelle auszumachen ist nicht ganz einfach.«
    »Was sagt denn die Schiffsbesatzung dazu, dass ihr Kapitän verschwunden ist? «
    »Nichts. Sie wissen nicht, was passiert ist. Sie waren so knapp besetzt, dass jeder der fünf Seeleute vollkommen damit beschäftigt war, das Schiff sicher in den Hafen zu bringen. Plötzlich war der Kapitän nicht mehr da.«
    »Wahrscheinlich ist er betrunken über Bord gefallen«, erkläre ich. »Falls er den anderen Kapitänen hier in der Stadt gleicht.«
    »Es kann alles völlig bedeutungslos sein«, meint Lisutaris. »Aber nehmen wir an, es wäre nicht so. Gehen wir davon aus, dass der Ozeanische Orkan echt ist und jemand ihn gestohlen hat. Was würdest du dann sagen?«
    »Ich würde sagen, die Lage ist ernst. Das Artefakt könnte jemandem in die Hände gefallen sein, der es mit Freuden sähe, wenn die Orks die Mauern von Turai mit einem Tsunami einreißen und ihre Flotte von ihm gleich in den Hafen tragen lassen würden. Hat Senator Simplicius schon etwas herausgefunden?«
    »Nein.«
    »Das überrascht mich nicht. Simplicius ist ein Einfaltspinsel.«
    »Wohl wahr. Ich habe den magischen Teil der Ermittlungen übernommen und einige gute Zauberer auf die Suche angesetzt«, erklärt Lisutaris. »Ich gehe davon aus, dass du mich nicht für einen Idioten hältst, hm?«
    »Ich halte Euch für eine Frau, die mir ein wunderbares Geschenk gemacht hat. Was kann ich für Euch tun?«
    »Hilf uns bei der Suche«, bittet Lisutaris mich. »Du bist sehr talentiert, wenn es darum geht, peinliche Fragen zu stellen und verschwundene Artefakte an merkwürdigen Orten zu finden.«
    »Ja, nicht? Seid Ihr wirklich sicher, dass da kein Geld zu holen ist?«
    Die Zauberin sieht mich