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Sturm und Drang

Sturm und Drang

Titel: Sturm und Drang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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sieht gebrechlich und aufgeregt aus, und ihr treten Tränen in die Augen.
    »Er ist kurz danach gestorben. Es ging ihm nach der Schlacht nicht gut, und er konnte sich im Gefängnis nicht erholen. Sie haben ihn praktisch umgebracht. Danach haben sie meine Mutter pausenlos verhört, aber sie hat ihnen nie etwas verraten.«
    Sie seufzt und sieht eine Weile blicklos in die Ferne.
    »Das ist alles schon lange her. Jetzt werden die Orks die Stadt einnehmen. Recht so, sage ich.«
    »Recht so?«
    »Warum sollte mich das kümmern? Die Stadt hat meine Familie ruiniert. Mein Vater war sehr wohlhabend. Und jetzt seht uns an!«
    Sie verstummt und scheint zu ermüden. Aber sie rappelt sich noch einmal auf und sieht mich scharf an.
    »Aber die Orks dürfen das Geld meines Vaters nicht bekommen. Sucht es für mich. Es sind vierzehntausend Gurans. Wenn Ihr es findet, bekommt Ihr tausend Gurans Belohnung.«
    »Wo genau hat er es vergraben?«
    »In der Nähe des Hafens. Unter dem Wal.«
    »Wo?«
    »Unter dem Wal.«
    Ich kratze mich am Kinn.
    »Ich weiß von keinem Wal im Hafen.«
    »Genau so hat er es meiner Mutter beschrieben. Unter dem Wal. Und sie hat es mir so weitergegeben.«
    »Ich glaube nicht, dass sich im Hafen von Turai ein Wal befindet.«
    »Nicht im Hafen. Daneben.«
    »Trotzdem …«
    Ich unterbreche mich. Tanroses Mutter fallen die Augen zu. Sie wird jeden Moment einschlafen.
    Die Dienerin kommt herein und sieht mich fragend an.
    »Ich gehe«, erkläre ich und verabschiede mich. Als ich aus dem Mietshaus trete, bin ich sehr nachdenklich. Tanroses Mutter kam mir nicht verrückt vor, und auch ihr Erinnerungsvermögen schien intakt zu sein. Ihre Geschichte klang nicht unwahrscheinlich, angesichts der Vergangenheit von Turais Marine und der Gier des Palastes. Jeder Kapitän, der mit einem Vermögen zurückkehrte, bekam es bald mit jemandem zu tun, der versuchte, ihm sein Gold wegzunehmen. Außerdem hat mir Tanroses Mutter eintausend Gurans als Belohnung in Aussicht gestellt, wenn ich die Beute finde. Entsprechend geneigt bin ich, ihrer Geschichte Glauben zu schenken.
    Das einzige Problem ist nur, dass es keinen Wal in der Nähe des Hafens gibt, das könnte ich beschwören. Ich denke immer noch darüber nach, als ich in die Rächende Axt zurückkehre. Es freut mich nicht sonderlich, dass Makri in meinem Büro hockt, und meine Laune bessert sich auch nicht, als ich sehe, wie sie sich über Marihana beugt. Ihre Gesichter berühren sich fast.
    »Was zum Teufel machst du da?«, will ich wissen. »Nein, sag es mir nicht. Mach es nur einfach woanders.«
    Ich schnappe mir eine Flasche Kleeh und trinke einen Schluck. All diese kranken Frauen in meinen Gemächern gehen mir allmählich auf die Nerven. Makri springt behände auf die Füße. Alles, was sie tut, sieht leicht, beweglich und geschickt aus. Ich habe noch nie bemerkt, wie nervig das sein kann.
    »Marihana wollte mir gerade etwas sagen«, erklärt Makri.
    Ich setze mich an meinen Schreibtisch und lasse das Schweigen im Raum lasten.
    »Tu nicht so, als würde es dich nicht interessieren.«
    »Nichts, was eine Meuchelmörderin sagt, interessiert mich.«
    »Es wird Zeit, dass du deinen Hass gegen Meuchelmörder ein bisschen abkühlen lässt, Thraxas. Es wird allmählich anstrengend.«
    »Anstrengend? Diese Frau tötet für Geld. Das ist ein widerlicher Beruf, der schon vor langer Zeit hätte geächtet werden sollen.«
    »Du warst Soldat. Du hast auch für Geld getötet.«
    »Das ist etwas anderes.«
    »Ach ja? Inwiefern denn?«
    »Es ist einfach so. Und komm mir jetzt nicht wieder mit einem klugen Spruch deines so genannten Philosophen Sermonatius.«
    Makri sieht mich frustriert an. »Willst du nun wissen, was Marihana gesagt hat oder nicht?«
    »Nein.«
    »Fein.«
    Sie lässt sich auf die Couch fallen. Ich versuche, Makri zu ignorieren. Nach ein paar Minuten blicke ich hoch. Sie betrachtet ihre Fingernägel. Ich trommle mit den Fingern auf dem Schreibtisch herum und ziehe die neueste Ausgabe von Der Berühmte Und Wahrheitsgetreue Chronist hervor. Er ergeht sich in Neuigkeiten über das Winterfieber. Es gab einen größeren Ausbruch der Seuche im Norden der Stadt, und es wird erwartet, dass sie sich weiter ausbreitet. Makri begutachtet immer noch ihre Fingernägel.
    »Was zum Teufel hat Marihana gesagt?«, brülle ich.
    Makri schaut überrascht hoch.
    »Wie bitte?«
    »Was wares?«
    »Ich habe es vergessen.«
    Mir reicht es. Ich stehe auf.
    »Makri, in meiner Wohnung liegen kranke

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