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Sturm und Drang

Sturm und Drang

Titel: Sturm und Drang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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wir gerade davon reden, wie geht es dem Prinzen denn zurzeit? «
    Ihm antwortet gereiztes Schweigen, und die anwesenden Turaner treten verlegen von einem Fuß auf den anderen. Wir hören nicht gern, wenn der Thron von Turai von einem Ork verhöhnt wird. Bedauerlicherweise bietet uns der Sachverhalt nur wenig Möglichkeit zu einer vernichtenden Antwort. Obwohl die Angelegenheit niemals öffentlich gemacht wurde, hat sich unser Prinz tatsächlich einst mit Harm eingelassen, und alle in diesem Raum dürften sich der demütigenden Konsequenzen noch sehr deutlich bewusst sein.
    »Trotz dieser Erfolge, Detektiv, scheint Ihr bei dieser Gelegenheit hier vollkommen versagt zu haben. Der Ozeanische Orkan ist Euch bisher entgangen. Nachdem er aus dem Haus von Borinbax verschwunden ist, seid Ihr nicht einmal in seine Nähe gekommen. Und auch bei dem Gold, das Ihr sucht, tappt Ihr im Dunkeln. Das ist sehr interessant. «
    »Warum ist das interessant?«, blafft Zitzerius. »Und was wollt Ihr hier? Antwortet, bevor ich Euch von Chomeinus hinauswerfen lasse!«
    Harm sieht ihn milde überrascht an. »Ihr wollt mich hinauswerfen? Bevor Ihr mein Angebot gehört habt? Das wäre ein wenig voreilig, meint Ihr nicht?«
    Er verbeugt sich höflich vor Chomeinus, der offenbar nicht in Stimmung für Förmlichkeiten ist. Harm konzentriert sich wieder auf mich. Makri steht neben mir, bereit zuzuschlagen. Sie trägt wie ich auch ein Zauberschutzamulett. Diese Amulette sind zwar effektiv, können aber nicht unbedingt etwas gegen die Art von Zauberei ausrichten, die Harm zu wirken vermag.
    »Warum Thraxas’ Scheitern bei seinen Ermittlungen interessant ist? Vielleicht gibt es dafür keinen konkreten Grund. Für die Angelegenheiten dieses Ermittlers interessiert sich niemand besonders. Er besitzt weder große Intelligenz noch Auffassungsgabe. Aber ich konnte in der Vergangenheit beobachten, dass seine Hartnäckigkeit und Zähigkeit durchaus Resultate hervorbringen. Obwohl seine Widersacher ihm an Intellekt stets weit überlegen waren, hat er sie am Ende doch zur Strecke gebracht. Ich frage mich, ob sein Scheitern in diesem Fall möglicherweise auf eine tiefer gehende Schwäche eurer Stadt hindeuten könnte. Es läuft nicht gut für euch, weder im Großen noch im Kleinen. Eure Zeit ist gekommen. Prinz Amrag wird euch bald vom Angesicht der Erde tilgen.«
    Jemand bewegt sich an der Schlafzimmertür. Lisutaris, die Herrin des Himmels, hat sich am Ende doch von ihrem Krankenbett erhoben. Ich würde gern behaupten, dass sie so majestätisch und beeindruckend wie immer aussieht, aber das wäre gelogen. Sie ist blass, ihr Haar ist wirr und strähnig, und sie wirkt erschöpft. Sie sieht aus wie eine Frau, die eine schwere Krankheit noch nicht ganz überwunden hat.
    »Niemand tilgt uns!«, erklärt sie.
    »Ah, die Herrin des Himmels!« Harm verbeugt sich sehr elegant. » Ich bin entzückt zu sehen, dass Ihr Euch erholt. Während ich Eure Erkrankung verfolgte, litt ich mit Euch. Das Fieber kann wirklich sehr unangenehm sein.«
    Lisutaris lässt sich nicht anmerken, ob es sie irritiert, dass Harm ihre Erkrankung beobachtet hat, ohne dabei von ihr aufgespürt zu werden.
    »Das kann es«, erwidert sie. »Dennoch geht es mir gut genug, um Euch zu verabschieden. Was ich auch augenblicklich tun werde, falls Ihr mir keinen guten Grund gebt, davon Abstand zu nehmen.«
    »Genau!«, fährt Zitzerius hoch. »Was führt Euch hierher? «
    »Dies«, erklärt Harm und scheint eine große Schneckenmuschel aus der Luft zu pflücken.
    »Was ist das?«
    Harm sieht enttäuscht in die Runde.
    »Ihr erkennt es nicht einmal? Nun, das ist der Ozeanische Orkan, selbstredend. Mit diesem Artefakt in unseren Händen können die orkischen Hexer eure Seebastionen niederreißen. Dann kann nichts mehr Prinz Amrags Flotte daran hindern, in euren Hafen einzulaufen.«
    »Es befindet sich keine Flotte von Amrag im Umkreis von hundert Meilen um Turai.«
    »Das möchtet Ihr gern glauben, ja«, erwidert Harm. Er hebt die Hand. »Bitte, Chomeinus, nehmt davon Abstand. Ich spüre, dass Ihr einen Versuch unternehmen wollt, Euch auf magische Weise des Ozeanischen Orkans zu bemächtigen. Ich versichere Euch, dass dieser Versuch scheitern wird. Ich habe das Artefakt mit einem Bann belegt. Sollte sich ihm irgendeine Art von Magie nähern, wird es verschwinden und durch die Magische Sphäre in die Hände von Prinz Amrags Leibhexer Azlax materialisieren. Sollte dies geschehen, werdet Ihr das Artefakt erst

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