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Sturmauge

Sturmauge

Titel: Sturmauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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ihn am Arm fest. »Danach geht Ihr zu Sergeant Kayel und berichtet ihm, dass ich das Angebot annehme. Bringt ihn zurück nach Byora. Kennt Larim Euren Geist gut genug, um hineinzusprechen?«
    Der Nekromant dachte kurz darüber nach, dann sagte er: »Ich habe vermutlich genug Zeit in seiner Nähe verbracht, ja. Ich denke, dass seine Methode stark der von Isherin Purn ähnelt.«
    »Dann geht.«
    Nai verneigte sich und eilte davon.
    Bernstein sah dem barfüßigen Mann zu, wie er mit der Südtür kämpfte, dann fragte er Styrax: »Mein Lord, habt Ihr Befehle für mich?« Er fragte sich, was Nai ihm offenbart hatte.

    »In der Tat.« Styrax lächelte und zeigte auf das Buch, das sich vor dem Oberst befand. »Was hast du bisher in Erfahrung gebracht?«
    Bernstein sah hinab. »Nicht wirklich viel, mein Lord. Ich befürchte, ich verstehe kein Wort. Magische Theorie hat für mich nie einen Sinn ergeben.« Er hatte Angst davor, eine weitere Geistesaufgabe gestellt zu bekommen.
    »Dann wird es Zeit, dass du etwas über Verschlüsselungen lernst«, sagte Styrax. Es schien ihm nichts auszumachen, dass Bernstein das Buch nicht verstand.
    Er erinnerte sich an etwas, das Oberst Uresh, sein befehlshabender Kommandant, einst gesagt hatte: Lord Styrax sei eine außergewöhnliche Art von wachem Geist und erarbeite sich Dinge lieber mit einem willigen Schüler als in stillem Studium. Erst indem er anderen die Hintergründe erkläre, erlange Lord Styrax Klarheit.
    »Mein Lord, ich stehe Euch voll und ganz zur Verfügung«, sagte er mit einem leichten Lächeln. Wenn es das war, was sein Lord brauchte …
    Styrax warf ihm einen nachdenklichen Blick zu, dann sagte er: »Zuvörderst: Dies ist keine Verschlüsselung – es ist eine versteckte Nachricht. Eine Verschlüsselung würde man bei einer Nachricht verwenden, um zu verhindern, dass sie jemand lesen kann, der sie abfängt – obwohl es immer vorzuziehen ist, dafür zu sorgen, dass der Feind sie gar nicht erst in die Finger bekommt. Das hier verrät uns etwas über die Nachricht, bevor wir noch die erste Zeile gelesen haben.«
    »Dass jemand will, dass sie gelesen wird?«, riet Bernstein. »Warum sollte man sie sonst so offensichtlich auslegen, wenn man nicht wollte, dass die Leute sie zu entziffern und zu lesen versuchen?«
    Lord Styrax nickte. »Genau. Und wenn jemand will, dass sie
gelesen wird, dann muss der Schlüssel auch verfügbar sein. Die Erschwernis bedeutet so nur, dass man bei den Leuten, die diese Nachricht lesen, eine Vorauswahl trifft.«
    »Eine Nachricht, die nur an Gelehrte gerichtet ist?«
    »In etwa«, antwortete Styrax rätselhaft und zog ein langes Stück Pergament heran, auf das er das Rätsel fein säuberlich übertragen hatte. »Hier ist der gesamte Text. Ich habe ihn abgeschrieben, damit wir ihn uns abschnittsweise vornehmen können. Ich denke natürlich auf Menin, aber je länger ich hieran arbeite, umso leichter wird es, das Elfische Original zu benutzen.«
    »Wie kommt die Magietheorie ins Spiel?«, unterbrach Bernstein, bevor Lord Styrax in Fahrt kam.
    »Probleme löst man am besten mit verschiedenen Ansätzen. ›Im Krieg sollte man jedes Vorhaben im Licht der Morgendämmerung, des Mittags und der Abenddämmerung betrachten.‹«
    Bernstein nickte, denn er erkannte die Worte aus einer Abhandlung über den Kampf mit dem Namen Grundsätze der Kriegsführung . Jeder Menin-Offizier hatte sie gelesen, und die Mystiker des Karkarn studierten sie seit Jahren, obwohl der Verfasser ein Ketzer war.
    »Ich glaube zu wissen, wonach ich suche«, fuhr Styrax fort, »und das schon, seit ich bei den Vorbereitungen zu diesem Feldzug Erkundigungen über die Bibliothek der Jahreszeiten eingeholt habe. Die Jagd wird einfacher, wenn man weiß, wonach man sucht.«
    »Aber hier ist jede Magie nutzlos«, sagte Bernstein, »was nützt darum das Studium der …« Er blickte auf das Buch herab und las ab: »Feldstärke und des Verfallsverlaufs?«
    »Ich möchte herausfinden, ob dieses tote Feld ursprünglich durch Magie geschaffen wurde. Die Feldstärke und den Verfallsverlauf kann man nutzen, um dies herauszufinden, auch wenn
alle Spuren bereits lang vergangen sind.« Styrax zeigte erneut auf die Seite. »Jetzt haben wir eine Vorstellung davon, wovon wir hier vielleicht sprechen und die Theorie, dass diese Nachricht von denen mit den richtigen Fertigkeiten gelesen werden soll.«
    »Gekreuzte Pentameter«, sagte Bernstein, der sich an die Worte des Lords

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