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Sturmbote

Sturmbote

Titel: Sturmbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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vorbeiströmte. Hier war er ruhig und beinahe klar, etwa hüfttief und floss über Kiesel direkt auf das brodelnde Chaos zu, das Isak hervorgerufen hatte.
    »Verdammt, es kommt hierher!«
    Die aufgewühlte Wassersäule verwandelte sich mit einem Mal in eine große Gestalt, die in der Mitte des Flusses entlangschritt. Das Wasser zu ihren Füßen kochte und wurde heftig aufgewirbelt.
    »Mihn, Vorschläge?«
    Der kleine Mann blickte sich verzweifelt um, während der Malviebrat immer näher kam. Die feindlichen Soldaten, die bereits dabei gewesen waren, Stellung zu beziehen, hielten inne, und alle starrten die Kreatur an, genau wie Isak es gehofft hatte. Aber leider gab es keinen Zweifel, worin das Ziel des Wesens bestand.
    »Ich … vielleicht eine Demonstration der Macht? Es sind immerhin magische Kreaturen und wenn Ihr es auch verärgert habt, so hat es doch gewiss einen Selbsterhaltungstrieb.«
    »Morghien?«
    Der Wanderer riss die Augen auf, und für einen Augenblick schienen seine Züge zu flackern, wurden dann aber zu dem gewohnten wettergegerbten Gesicht. Isak erinnerte sich daran, wie Mihn ihn einmal genannt hatte: den Mann der vielen Geister. Und er verspürte Hoffnung. Einer dieser Geister war die örtliche Göttin eines Flusses gewesen.

    Morghien schüttelte müde den Kopf. »Seliasei kann ihn nicht erreichen. Der Malviebrat hört nicht auf sie.«
    »Eine Demonstration der Macht?«, wiederholte Isak.
    Morghien rieb sich das Gesicht, um das Gefühl zu vertreiben, das blieb, nachdem er einem Aspekt die Kontrolle über seinen Körper übergeben hatte. »Wird vermutlich nichts nützen, aber einen Versuch ist es wert. Wenn es zum Kampf kommt, störe dich nicht daran, dass deine Klinge durch ihn hindurchgleitet. Elementare nutzen die Magie, um ihre Form zu erhalten. Mit jedem Schnitt schwächst du ihn.«
    »Einen Versuch ist es wert«, bestätigte Isak. Ein wölfisches Grinsen bemächtigte sich seiner Züge, als er sich vorbereitete und die gewaltigen Machtvorräte im Inneren des Schädels pulsieren spürte. »Bedeckt eure Augen!«
    Isak hob Schwert und Schild in den Himmel und ein knisternder Lichtbogen spannte sich zwischen seinen Händen. Er konnte die Hitze des Lichtes spüren. Obwohl er die Augen zu Schlitzen verengt hatte, war es fast unerträglich hell. Die peitschenden Windungen ruckten und zuckten, während er versuchte, die Kontrolle zu behalten. Die Schläge der Magie, die in sich widerhallte, krachten in seine breiten Schultern. Der Bogen erzitterte und kreischte, während sich die magischen Ströme umeinanderwanden. Doch nach einigen Augenblicken spürte Isak, dass sich die Magie ihm widerstrebend unterwarf.
    Es fühlte sich an, als werde er in die Luft gehoben – und er spürte nur noch die gewaltige Macht in seinen Händen. Alles andere trat in den Hintergrund. Isak unterdrückte einen Aufschrei, als die überwältigende Macht durch seinen Körper strömte. Er fühlte sich unbesiegbar, gottgleich. Auch der Malviebrat erkannte wohl seine Göttlichkeit, denn sein Vormarsch wurde nun zögerlicher. Doch statt stehenzubleiben, sandte er eine spürbare Welle der Wut aus, und dann griff er an. Isak beobachtete die
fließenden Bewegungen seiner Gliedmaßen, als das Wesen losstürmte. Es hatte etwas von Siulents Geschmeidigkeit an sich. Die weiße Gischt war von einem kaum sichtbaren Blauton durchsetzt, und es bewegte sich deutlich schneller, als es seine Größe vermuten ließ, glitt mit der Eleganz lebendigen Wassers näher.
    Während sich der Malviebrat mit geballten Fäusten auf Isak stürzte, hörte dieser Schreie hinter sich, als die Pferde die unirdische Gestalt erblickten. Mit einem Gedanken teilte er die magischen Fäden, die zwischen seinen Händen pulsierten. Das Wesen hatte sich nicht einschüchtern lassen, aber Isak erinnerte sich an Morghiens Worte. Die gewaltige Macht, die er buchstäblich in Händen hielt, würde den Körper des Elementars schwächen, auch wenn davon nichts zu sehen wäre. Er wand einen prasselnden Bogen der Magie um seinen Schild und den anderen um Eolis. Dann stürmte er vorwärts, um aus den Reihen seiner Männer herauszukommen, und bereitete sich auf den Kampf vor.
    Wild schlug der Malviebrat nach Isak, als sie aufeinandertrafen. Das Weißauge duckte sich und wirbelte herum, nutzte den Schwung, um die Klinge in den Bauch des Gegners und durch den Körper hindurchzuschlagen. Der Elementar heulte auf, wandte sich um und ließ seine klauenbewehrten Hände über Isaks

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