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Sturmbote

Sturmbote

Titel: Sturmbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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Wachhunde sie mit ihren unergründlichen, großen und dunklen Augen anstarrten. Ihr Blick zuckte zwischen den beiden vor ihr hin und her und sie versuchte, den dritten aus dem Augenwinkel zu beobachten. Schließlich gingen ihr die Nerven durch und sie drehte sich diesem zu, worauf die Hunde wölfisch grinsten und die Straße entlangliefen.
    Nur der, der Rojak stützte, blieb und der Barde wusste, dass Flitter den Herrn mehr fürchtete als den Hund. Er spürte ihren Blick auf ihm, während er den Hunden nachblickte, die witternd durch die Dunkelheit liefen, als gäbe es in Scree Schrecken, die schlimmer waren als sie selbst.
    »Was soll ich sonst noch tun?«, fragte Flitter eingeschüchtert.
»Ich dachte, dass du die Menschen nur auf den Abt hetzen wolltest?«
    »Das ist nur ein Mittel zum Zweck«, flüsterte Rojak. »Wie alles in dieser Stadt.« Er machte einen vorsichtigen Schritt, bei dem sein Helfer ihn so sanft und zärtlich wie eine Amme stützte. »Sie werden dem Abt nichts tun, aber er wird aus Angst eine Dummheit begehen.«
    »Sie werden ihn in Stücke reißen!«, sagte Flitter. »Der Schädel wird ihn nicht vor Tausenden schützen, die so voller Wahnsinn sind, dass sie keine Angst mehr kennen.«
    »Sie werden ihm nichts antun«, behauptete Rojak und verzog den Mund, weil er die Worte erneut aussprechen musste. »Ich habe andere Pläne mit dem Abt, und sobald diese Früchte tragen, muss ich vor Ort sein.«
    »Um was zu tun?«
    Rojak blieb stehen und sah ihr in die Augen, die sie aufriss, als er ihr in die Seele blickte. Sie öffnete den Mund zum Schrei, aber es blieb still, nur das stotternde Keuchen der Luft, die aus ihrer Lunge gepresst wurde, war zu hören.
    »Um den Willen unseres Herrn zu erfüllen«, zischte er.
    Rojak und sein Hund gingen weiter die Straße entlang und ließen Flitter zitternd und keuchend hinter sich zurück. In der Ferne hörten sie lautes Rufen, schrille Laute über dem Prasseln des Feuers, die keinen Sinn ergaben. Ein Windhauch strich über seine Wangen, als Ilits Wirbelwind die Grenzen durchdrang, die er errichtet hatte, und erneut die Straßen Screes erforschte.
    Er lächelte. Seine Kraft reichte nicht aus, das Gefängnis weiter aufrechtzuerhalten, aber die Rückkehr des Windes würde ihm ebenso nutzen, wie es seine Abwesenheit getan hatte. Flitters Feuer brannten munter. Der auffrischende Wind trug eine Spur Ruß in sich, und es würde nicht lange dauern, bis er auch Funken und Hitze mit sich brachte. Sie hatten die Feuer sorgfältig gelegt,
damit der Hauptteil der Menschen nach Osten, zum Abt und den Soldaten am Grünen Tor, getrieben wurde. Die Brise würde die Flammen nun überall in Scree auflodern lassen.
    Er hörte Schritte hinter sich. Es war Flitter, die zu ihm aufschließen wollte und dabei rief: »Rojak, sie haben uns entdeckt! Nicht alle sind da lang, einige sind auch hinter uns.«
    Er hörte die verständliche Panik in ihrer Stimme. Sie hatten gesehen, wie sich die einfachen Leute Screes gegenseitig mit einer Wut in Stücke gerissen hatten, die Rojak kaum hatte glauben können. Welche Grausamkeit doch in den Herzen der Menschen wohnt , dachte er. Wie sehr wir sie unterschätzt haben. Meister, du bist der Einzige, der ihr wahres Wesen erkennt.
    »Hab keine Angst«, sagte er so deutlich, wie es ihm möglich war. »Ich bin der Herold ihres Erlösers, sie werden uns nichts antun.«
    Flitter erschien wieder vor ihm und zwang ihn damit stehen zu bleiben. »Bist du sicher? Sie verfolgen uns«, sagte sie angespannt und blickte über seine Schulter.
    »Dummes Mädchen«, sagte Rojak. »Wovor hast du Angst? Keiner von ihnen könnte dich einholen, und ich habe dir bereits gesagt, dass mir keine Gefahr droht.«
    Mit Mühe drehte er sich um. Rund ein Dutzend Leute kamen mit böser Absicht auf sie zu, einige sogar auf allen vieren, wie Tiere. Sie waren noch zwanzig Schritt entfernt, kamen aber schnell näher. Rojak blickte dem Anführer ins wutverzerrte Gesicht. Er war ein großer Mann mit dickem Bauch, der von Kratzern übersät war, und ließ einen langen Knüppel vor sich über das Kopfsteinpflaster rattern, wie den Stab eines Blinden. Ein Stück seiner Lippe fehlte ihm und offenbarte blutige Zähne. Sein Blick blieb stetig auf Rojak geheftet, während er sich näherte. Der Barde las Habgier aus seinen Zügen. Gier und Neid waren seine liebsten menschlichen Schwächen.

    Selbst nach all dem , wunderte sich Rojak , auch nach den Flüchen, mit denen ich sie belegt habe, bleiben

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