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Sturmbote

Sturmbote

Titel: Sturmbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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schwarzen Flügeln, der du so sicher in deinem Nest ruhst … danke, dass du deine Anwesenheit kundgetan hast«, sagte er sanft, als flüsterte er einem geliebten Kind ins Ohr. Dann erklangen die ersten Schreie unter dem dunklen Abendhimmel, der nur von flackernden, blutigroten Funken erleuchtet wurde. Rojak schmeckte die Luft mit ausgestreckter Zunge, als empfände er bei diesem Gemisch aus Verderbnis und dem zunehmenden Gestank der Furcht eine laszive Lust.
    In der Ferne folgten die pechschwarzen Wolken seinem Ruf und kamen näher.
    »Unser verlorenes Schaf ist in den Schoß der Familie zurückgekehrt und die Nacht braucht keinen Herold mehr. Möge der letzte Akt beginnen«, murmelte er.
     
    »Also, erzähl mir von Azaer.«
    Azaer. Die Antwort war kaum mehr als ein Flüstern, rief in Aryn Bwr aber eine Furcht hervor, die durch Isaks Körper und in die Stadt hinausglitt.

    Du weißt nicht, was du da verlangst.
    »Ich suche nach Wissen – und ich muss dich sicher nicht daran erinnern, dass ich das Einzige bin, das zwischen dir und Tods Richtspruch steht?«
    Drohungen von einem Welpen? , antwortete der letzte König mit Verachtung. Unter meinen Händen haben Legionen gebrannt, Götter stießen zu meinen Füßen ihren letzten Schrei aus.
    »Und darum steht auch über dem Eingang zur tiefsten Hölle am Finsteren Ort dein Name«, sagte Isak. Er hatte gehört, dass es Dämonen gab, die das Land unermüdlich nach Aryn Bwrs Seele absuchten und dabei die Ketten hinter sich herzogen, mit denen sie den Feind der Götter binden wollten, wenn sie ihn fanden. Er hoffte, dass dies nur eine Legende war – er hatte selbst genug Feinde, auch ohne dass sich rachsüchtige Dämonen einreihten.
    Ich höre sie , sagte Aryn Bwr, als wolle er auf Isaks Gedanken antworten, erkannte dann aber, dass der Elf nur die Wesen des Finsteren Ortes meinte. Ich kann sie im Zwielicht meinen Namen singen hören.
    »Sogar hier, mitten in all dem?«
    Sie sind immer bei mir, und doch fürchte ich mich davor, mehr über Azaer zu erfahren.
    »Und trotzdem willst du mir nicht verraten, was du bereits über ihn weißt. Welche Macht hat der Schatten über dich?«, fragte Isak erstaunt.
    Morghien weiß es. Die Seele dieses gezeichneten Wanderers zerbrach, als der Schatten auf ihn fiel. Wenn man Azaer in die Augen sieht, erlaubt man dem Schatten, in die eigene Seele zu blicken, einfach durch dich hindurch. Deine Drohungen enthalten nur Schmerzen und die Leere des Todes.
    Da verstand Isak mit einem Mal. Ihm stockte der Atem und er nahm die Hitze Screes nicht mehr wahr. »Nicht nur in den Abgrund starren zu müssen, nein, der Abgrund starrt auch zurück.«
    Azaer ist kein Dämon, kein Gott, kein Sterblicher. Sieh Azaer ins Gesicht und du siehst Schrecken, die sich kein Dämon vorstellen könnte, den Teil von dir, der im Abgrund existiert.
    »Aber was ist Azaer?«, wollte Isak wissen. Die Worte Aryn Bwrs beunruhigten ihn ebenso sehr wie die ängstliche Verehrung in dessen Stimme. Aryn Bwr war der begabteste Sterbliche mit den meisten Segnungen – unabhängig davon wozu er sie genutzt hatte. Und er wurde von Ehrfurcht für den Schatten erfüllt?
    Darauf weiß ich keine Antwort.
    »Du musst doch etwas wissen. Seit wir in Scree sind, hast du dich versteckt. Du fürchtest etwas in dieser Stadt. Ich glaube, ihr seid euch schon einmal begegnet.«
    Er schwieg eine lange Zeit. Dann hörte Isak: Flüstern … Schatten sprachen von einem wolkenlosen Himmel zu mir, als die Sterne zusahen und die Monde sich verbargen. Lange in der Nacht, spät in der Nacht im Hochsommer, während des Krieges der Häuser, als ich, zwar gerade erst erwachsen, aber schon die Armeen meines Hauses führte und die Wälle abschritt, wenn ich nicht schlafen konnte. Ich war der Einzige, sogar die Wachen konnten nicht geweckt werden, obwohl sie noch immer auf ihren Posten waren. Die Dämmerung erhellte bereits den Horizont, doch das Land lag noch im Dunkeln. Es war so dunkel, dass sogar die Schatten Stimmen hatten.
    »Azaer sprach zu dir?«, fragte Isak sanft, denn er wollte ihn nicht unterbrechen.
    Vielleicht war es ein Traum, aber welches Hirngespinst eines gesunden Geistes könnte solche Wahrheiten offenbaren? Es waren grausige Wahrheiten, Wahrheiten, durch die das Antlitz des Landes auf Ewigkeiten verändert werden sollte, die mir Wege wiesen, die zu beschreiten ich mich fürchtete und die mir die wahre Gestalt und den Glanz meiner Seele offenbarten.
    »Wege in deinem Inneren oder zu

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