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Sturmbote

Sturmbote

Titel: Sturmbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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Bögen bereit. Im Vergleich zu der schweren Platte, den verstärkten ovalen Schilden und den langen Speeren der Infanterie der Geweihten wirkten sie für den kommenden Kampf unterbewaffnet.
    »Mein Lord, es gibt keinen sicheren Weg durch die Straßen«, sagte Tiniq. »Einige Hundert folgten uns bis hierher.« Er wies nach Osten. Dort gab es nur zwei Stellen, an denen man den Platz betreten konnte, und sie sahen die dichten Reihen der Infanterie vor diesen Lücken. Eine Einheit Lanzenreiter war bereits auf dem Weg, um sie zu unterstützen.
    Isak nickte. »Tiniq, kann einer von euch es allein bis zu unserem Heer schaffen?« Er dachte an die übernatürlichen Mitglieder seiner Leibwache.
    Der Waldläufer zuckte die Achseln. »Vielleicht. Shinir hat die besten Aussichten, vermute ich.«
    »Frag sie, ob sie sich zutraut durchzukommen. Ich will nicht, dass ihr eure Leben opfert, wenn offensichtlich ist, dass es nicht gelingen wird, solange ich selbst in der Lage sein könnte, mit ihnen in Verbindung zu treten.« Seine Hand glitt zum Kristallschädel an seiner Brust. Bisher hatte er mit seiner Hilfe noch nie direkt mit dem Geist eines anderen Kontakt aufnehmen können, aber Carel pflegte zu sagen, Verzweiflung sei der beste Lehrer.
    Die Waldläufer eilten davon, um sich mit ihren Kameraden zu besprechen.
    »Nun, General Gort …«, setzte Isak an, unterbrach sich dann aber, als sein Verstand endlich aufwachte und er den beeindruckenden
Anblick der sechs Tempel in sich aufnahm, die diesem Viertel seinen Namen gaben. Der nächststehende war Vasle geweiht und bestand nur aus runden Formen und Linien. Fünf miteinander verwobene, erhöhte Kanäle umliefen wie Aquädukte das Hauptgebäude. Er sah eine leichte Bewegung in ihnen, denn die heiligen Wasser waren nicht ganz versiegt. Vielleicht waren die Götter doch noch nicht vollständig aus der Stadt vertrieben worden.
    Hinter dem Vasle-Tempel standen noch beeindruckendere Bauwerke, riesige Bauten, die für mehrere Hundert Gläubige ausgelegt waren. Bei einem Rundblick auf die Tempel, die er von seinem Standort aus sehen konnte, erkannte er, dass keiner von ihnen auch nur im Geringsten beschädigt worden war – weder der von Spitzdächern gekrönte Wald aus Säulen um den Hochaltar des Nartis noch der Tempel Tods mit der riesigen Kuppel. An den umgebenden Schreinen und den geringeren Tempeln des äußeren Ringes hatte er Beschädigungen jüngster Zeit gesehen, aber die Freskenmalereien und Wände der fünf Tempel um den Tempel Tods herum wirkten makellos.
    O ihr Götter , dachte er spöttisch und musste schmunzeln. Die Geweihten sind gekommen, um die Tempel zu schützen. Jeder Narr hätte das vorhersehen können, und vielleicht hat auch Azaer es gewusst. Bisher sind die Tempel nicht angetastet worden, aber jetzt, da wir hier sind, kann sich das schnell ändern.
    »Zumindest hat er Sinn für Humor«, murmelte Isak, was ihm einen neugierigen Blick des Generals einbrachte. Isak winkte ab. »Nicht wichtig. Im Augenblick sollten wir nur versuchen, am Leben zu bleiben.«
    Gort nickte einmal, und so etwas wie Erleichterung zeigte sich in seinem Gesicht. Isak erinnerte sich kaum noch daran, wie sie sich bei ihrem ersten Treffen getrennt hatten, im alten Tempel aus Monolithen in Llehden. Er war von seinem Kampf gegen
Aryn Bwr ganz erschöpft und vom hellen Licht der Silbernacht abgelenkt gewesen, also nicht in der richtigen Lage für ein Gespräch und schon gar nicht dafür, zu entscheiden, welche Rolle die Geweihten in all den Geschehnissen gespielt hatten. Er hatte sich kaum auf den Füßen halten können und sich auf dem Weg aus dem Schutz der Bäume auf Graf Vesna stützen müssen. Mit einem Mal waren da Bewegungen gewesen, und nur das plötzliche Mondlicht auf seiner silbernen Rüstung hatte ihn zu Sinnen kommen lassen, um noch rechtzeitig zu verhindern, dass die Soldaten der Geweihten vom Edlen Volk umgebracht wurden. Es hatte keine Zeit für ein Lebewohl gegeben, nur für eine eilige Flucht beider Gruppen und einen letzten Blick auf das Gesicht Ehlas, der Hexe von Llehden, das ihm Zufriedenheit auszudrücken schien. Dann waren sie auch schon an ihrem zerfallenen Zuhause vorbeigezogen.
    Isak vertrieb die Bilder aus seinem Geist und sagte: »Verschwenden wir keine Zeit. Die meisten werden von Osten kommen, auf unserer Fährte. Ich werde dort das Kommando übernehmen und Ihr achtet darauf, dass die Lanzenreiter den Rest der Umwallung im Auge behalten, damit uns niemand überraschen

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