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Sturmbringer

Sturmbringer

Titel: Sturmbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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schmeichelnd, und seine Worte strichen an Elrics Händen vorbei und hallten ihm flüsternd durch den Schädel. »Nie zuvor ist das Chaos auf der Erde so mächtig gewesen - nicht einmal in den frühesten Tagen. Wir werden dich zu absoluter Größe erheben - wir werden einen Lord des Chaos aus dir machen, uns ebenbürtig! Wir schenken dir die Unsterblichkeit, Elric. Wenn du dich weiter so töricht verhältst wie bisher, bringst du dir nur den Tod, und niemand wird sich deiner erinnern.«
    »Das weiß ich! In einer von der Ordnung beherrschten Welt soll sich auch niemand an mich erinnern!«
    Maluk lachte leise.
    »Die wird es nie geben. Wir blocken jeden Schritt ab, den die Ordnung unternimmt, um Unterstützung zur Erde zu bringen.«
    »Und gerade deshalb müßt ihr vernichtet werden!« rief Elric.
    »Wir sind unsterblich - uns kann man nicht töten!« sagte Arioch, und in seiner Stimme lag ein Anflug von Ungeduld.
    »Dann werde ich euch so nachhaltig ins Chaos zurückschikken, daß ihr auf der Erde niemals wieder Macht ausüben könnt!«
    Elric ließ das Runenschwert in seine Hand schwingen, und es zitterte dort, leise stöhnend, als wäre es seiner selbst unsicher, so wie er es war.
    »Siehst du!« Balan kam ein paar Stufen herab. »Siehst du - selbst dein treues Schwert weiß, daß wir die Wahrheit sprechen.«
    »Ihr verkündet eine Art Wahrheit«, sagte Mondmatt mit zitternder Stimme, selbst überrascht von seinem Mut. »Doch ich erinnere mich an den Teil einer größeren Wahrheit - ein Gesetz, das Chaos wie durch Ordnung binden sollte, das Gesetz des Gleichgewichts. Der Überragende Geist hält dieses Gleichgewicht in Form einer Waage über die Erde, und es ist recht, wenn Chaos und Ordnung sich bekriegen, um diese Waage im Gleichgewicht zu halten. Manchmal neigt sich eine Waagschale, zuweilen auch die andere - und auf diese Weise entstehen die verschiedenen Zeitalter auf der Erde. Doch ein dermaßen unausgeglichener Zustand ist nicht zulässig. Es könnte sein, daß ihr Anhänger des Chaos dieses Prinzip des Gleichgewichts in eurem Bemühen vergessen habt!«
    »Wir haben es aus gutem Grund vergessen, Sterblicher. Die Waage hat sich in einem solchen Maße zu unseren Gunsten geneigt, daß sie sich nicht mehr richten läßt. Wir triumphieren!«
    Elric nutzte die Pause, um sich zu sammeln. Sturmbringer spürte die erneuerte Kraft und reagierte mit einem zuversichtlichen Schnurren.
    Die Herzöge spürten die Veränderung ebenfalls und sahen sich an.
    Ariochs wunderschönes Gesicht schien sich vor Zorn zu verdunkeln, und sein Pseudokörper glitt die Stufen hinab auf Elric zu, und die anderen Herzöge folgten ihm.
    Elrics Pferd machte einige Schritte rückwärts.
    Ein lodernder Feuerpunkt erschien in Ariochs Hand und schoß auf den Albino zu. Er spürte kalten Schmerz in der Brust und taumelte im Sattel.
    »Dein Körper ist unwichtig, Elric. Doch stell dir einen ähnlichen Schlag gegen deine Seele vor!« schrie Arioch, der die Maske der Geduld fallenließ.
    Elric legte den Kopf in den Nacken und lachte. Arioch hatte sich verraten. Er wäre weiter im Vorteil geblieben, wenn er die Ruhe bewahrt hätte, doch jetzt hatte er sich als verstört und nervös gezeigt, auch wenn seine Worte das Gegenteil vorspiegeln sollten.
    »Arioch - du hast mir früher mehrfach geholfen. Das sollst du bedauern!«
    »Es ist noch Zeit, meine Dummheit zu korrigieren, du sterblicher Emporkömmling!« Ein neuer Energiepfeil schoß auf ihn zu, doch Elric hob Sturmbringer in seine Bahn und beobachtete erleichtert, wie die Klinge den Angriff ablenkte.
    Trotzdem standen sie wohl gegen eine solche Übermacht auf verlorenem Posten, wenn sie nicht Unterstützung aus dem Übernatürlichen bekamen. Doch Elric wagte es nicht, die Brüder seines Runenschwerts zu rufen. Noch nicht. Er mußte sich etwas anderes einfallen lassen. Während er vor den beißenden Energieblitzen zurückwich, während Mondmatt hinter ihm nahezu wirkungslose Zaubersprüche murmelte, dachte er an die Löwengeier, die er ins Chaos zurückgeschickt hatte. Vielleicht konnte er sie erneut rufen - jetzt aber zu einem anderen Zweck.
    Der Spruch war ihm noch frisch im Gedächtnis und setzte nur einen leicht veränderten Seelenzustand und eine kaum veränderte Wortstellung voraus.
    Mechanisch die Angriffe der Herzöge abwehrend, deren Gesichter sich auf widerliche Weise verändert hatten - sie sollten ihre Schönheit bewahren, zugleich aber immer bösartiger wirken - , sagte er gelassen den

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