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Sturmbringer

Sturmbringer

Titel: Sturmbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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die Herzöge -oder dein Herr wird vernichtet, und du wirst keine menschliche Seele mehr zu trinken bekommen!«
    Das Meer der Schwerter raschelte, und ein fürchterliches Stöhnen ging davon aus. Die Herzöge strebten dem Albino entgegen, und er wich vor dem bösartigen Haß zurück, der von ihren sich windenden Gestalten ausging.
    Hinabblickend, sah er Mondmatt vornübergebeugt im Sattel sitzen, und er wußte nicht, ob er tot war oder nur das Bewußtsein verloren hatte.
    Im nächsten Augenblick stürzten sich die Schwerter auf die angreifenden Herzöge, und Elrics Sinne schwankten beim Anblick von einer Million Klingen, die sich in den Stoff ihres Wesens bohrten.
    Der unerträgliche Lärm des Kampfes füllte seine Ohren, der schreckliche Anblick des wogenden Konflikts trübte seinen Blick. Ohne Sturmbringers Vitalität kam er sich hilflos und schwach vor. Er spürte, wie seine Knie zitternd nachgaben, und konnte doch nichts tun, um den Brüdern des schwarzen Schwerts in ihrer Auseinandersetzung mit den Herzögen der Hölle zu helfen.
    Er brach zusammen in dem Bewußtsein, daß er völlig den Verstand verlieren würde, wenn er solche Schrecknisse noch lange miterleben mußte. Dankbar fühlte er seinen Geist schlaff und leer werden, und endlich war er bewußtlos, unfähig zu sehen, wer siegen würde.
5
    Sein Körper juckte. Arme und Beine schmerzten. In seinen Handgelenken pulsierte der Schmerz. Elric öffnete die Augen.
    Unmittelbar gegenüber erblickte er Mondmatt, der in Ketten an der Wand lehnte. Matte Flammen zuckten zwischen ihnen, und er spürte Schmerz am nackten Knie, blickte hinab und starrte in Jagreen Lerns Gesicht.
    Der Theokrat spuckte ihn an.
    »So«, sagte Elric hohl. »Ich habe versagt. Du triumphierst also doch.«
    Jagreen Lern sah nicht triumphierend aus. In seinen Augen loderte noch immer der Zorn.
    »Oh, wie ich dich strafen werde!« sagte er.
    »Mich bestrafen? Dann...?« Elrics Herzschlag beschleunigte sich.
    »Dein letzter Zauber hatte Erfolg«, sagte Theokrat und wandte sich ab, um in das Feuerbecken zu schauen. »Deine Verbündeten und meine Verbündeten verschwanden gemeinsam, und all meine Versuche, die Herzöge anzusprechen, waren seither vergeblich. Du hast deine Drohung wahrgemacht - oder deine Helfer haben das getan. Du hast sie für immer ins Chaos zurückgesandt!«
    »Mein Schwert - was ist damit?«
    Der Theokrat lächelte bitter. »Das ist meine einzige Freude. Dein Schwert verschwand mit seinen Brüdern. Du bist nun schwach und hilflos, Elric. Ich kann dich bis ans Ende meines Lebens verstümmeln und foltern.«
    Die Nachricht bestürzte Elric. Ein Teil seines Ich freute sich über den Sieg über die Herzöge. Ein anderer Teil beklagte den Verlust des Schwertes. Wie Jagreen Lern betont hatte - ohne die Klinge war er nicht einmal ein halber Mensch. Schon konnte er nicht mehr so gut sehen und spürte auch keine Reaktion in seinen Gliedern.
    Jagreen Lern blickte zu ihm empor.
    »Genieße die vergleichsweise schmerzfreien Tage, die dir noch bleiben, Elric, doch male dir ruhig schon aus, was ich mir für dich ausdenken werde. Ich muß abreisen und meine Leute in den letzten Vorbereitungen für die Kriegsflotte unterweisen, die in Kürze gegen den Süden lossegeln wird. Da will ich nicht sofort mit primitiver Folter Zeit verlieren, sondern mir unterdessen die ausgeklügeltsten Folterqualen überlegen, die man sich nur vorstellen kann. Ich schwöre dir, es wird Jahre dauern, bis du stirbst!«
    Er verließ die Zelle, und als die Tür zuknallte, hörte er Jagreen Lerns Befehle an die Wächter.
    »Laßt den Feuerkessel bei voller Hitze. Sie sollen schwitzen wie verdammte Seelen in der Hölle. Gebt ihnen alle drei Tage soviel zu essen, daß sie eben am Leben bleiben. Sie werden euch um Wasser anflehen. Gebt ihnen gerade genug, daß sie noch leben können. Sie verdienen ein weitaus schlimmeres Schicksal. Sie sollen ihren Nachtisch bekommen, wenn ich Gelegenheit hatte, mich mit dem Problem zu befassen.«
    Einen Tag später begann die wirkliche Qual. Die Körper verströmten den letzten Schweiß. Die Zunge war ihnen im Mund geschwollen, und während sie stöhnten, wußten sie doch, daß diese schrecklichen Qualen nichts waren im Vergleich zu den Dingen, die noch ihrer harrten. Elrics geschwächter Körper reagierte nicht auf seine verzweifelte Gegenwehr, und nach einiger Zeit erlahmte auch sein Verstand, der Schmerz wurde beständig und vertraut, und die Zeit gab es nicht mehr.
    Schließlich

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