Sturmbringerin
viel Arbeit mit ihr.
Leandra trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, während Ayasha tröstende Worte gurrte. »Komm Gianna, wir beschaffen eine Transportmöglichkeit für Rikku.«
Ich nickte und folgte Leandra aus dem Zelt. In der Nähe hatte Van mit den Brüdern auf uns gewartet.
»Wir haben da drin eine Begabte gefunden…«, setzte Leandra an und verstummte.
»Was ist mit ihr?«, fragte Kaj.
»Die Turonter haben sie übel zugerichtet. Sie kann kaum stehen, geschweige denn laufen.« Meine Stimme war tonlos.
Betroffen sahen die Männer uns zu, wie Leandra und ich um die richtigen Worte rangen.
»Wie weit seid ihr mit dem Verladen der Beute? Habt ihr schon einen Karren fertig, den wir auf den Weg schicken können? Zersia sollte sich die Arme schnell ansehen und es ist vermutlich besser, wenn Rikku nicht länger als nötig hierbleibt unter so vielen Männern. Ich will nicht, dass sie Angst vor unseren Leuten bekommt«, erklärte Leandra bitter.
Verstohlen sah ich zu Van. Sein Blick glitt an mir vorbei. Hinter mir hörte ich Ayasha, die immer noch leise auf Rikku einredete. Sie traten gemeinsam aus dem Zelt heraus. Van wurde bleich bei ihrem Anblick.
Mir war nur zu bewusst, was ihm gerade durch den Kopf ging und ihn quälte. Ohne Zweifel musste Rikku ihn an seine kleine Schwester erinnern.
Ich ging zu ihm und schob ihn einige Schritte zur Seite. »Gib ihr etwas Abstand. Sie ist sehr schreckhaft.« Ich sprach so leise, dass nur Van mich hören konnte.
Leandra flankierte Rikkus andere Seite und schien ihr damit Sicherheit zu geben.
Schnell hatte sich ein Platz für Rikku gefunden und man schickte den Wagen mit etwas Begleitschutz zu unserem Lager. Ayasha wich nicht von ihrer Seite. Auch Leandra, Van und ich schlossen uns der ersten Gruppe an. Unsere Arbeit an diesem Ort war getan. Wir konnten diesen unsäglichen Platz hinter uns lassen.
Van blieb den ganzen Weg über an meiner Seite und ich schmiegte mich beim Gehen dicht an ihn.
Verführt
Als Quentin erwachte, war die Sonne schon längst aufgegangen und erhellte sein Zelt. Zersia, die zunächst auf der anderen Seite geschlafen hatte, war in der Nacht zu ihm herübergerutscht und hatte sich fest an ihn geschmiegt. Reflexartig musste er sie im Halbschlaf in den Arm genommen haben, denn nun ruhte seine Hand an ihrer Taille auf dem dünnen Stoff ihres Unterkleides. Es kostete ihn einiges seine Hand nicht augenblicklich zurückzuziehen.
Misstrauisch betrachtete Quentin ihr schlafendes Gesicht. Ob es möglich war, dass ihre Gabe sich verselbstständigte, wenn sie schlief? Es war ihm nach wie vor nicht geheuer, was sie mit seinem Körper alles anstellen konnte, wenn sie nur wollte. Er hoffte zutiefst, Zersia hätte ihre Gabe soweit im Griff, dass ihm von ihr keine Gefahr in der Nacht drohte.
Andererseits war es gar nicht so übel, mit ihr das Bett zu teilen. Auch wenn sie das in dieser Form noch nicht getan hatten. Bisher hatte sie außer Küssen nichts zugelassen, doch Quentin war sich sicher, sie schon bald für mehr begeistern zu können.
Wieder musterte er ihr entspanntes Gesicht. Sie war wirklich hübsch, wenn er nicht an ihre Gabe dachte. Das vom Schlaf zerzaustes Haar fiel ihr in kupfernen Wellen ins Gesicht und hatte sich über seinen Brustkorb gebreitet.
Gedankenverloren nahm er eine ihrer Strähnen zwischen die Finger und begann seine Finger darum zu wickeln. Es war wirklich leicht gewesen, ihr so nahe zu kommen. Nur einen Tag nachdem Quentin sie gefragt hatte, stand sie bereits mit gepackten Sachen vor ihm. Er hatte Zersias Antwort gleichermaßen gefürchtet wie herbeigesehnt.
Nun, da sie immer in seiner Nähe war, wäre es leichter an Informationen zu kommen, andererseits musste er von jetzt an ständig Theaterspielen und hatte nicht einmal in seinen eigenen vier Wänden seine Ruhe vor diesen Magieverherrlichern.
Dennoch war dieser Schritt notwendig gewesen. Kaum hatte Jase zusammen mit dem Elementar einen Nachschubtransport überfallen, waren sie zwei Tage später schon über den nächsten Stützpunkt hergefallen.
Beide Angriffe waren so schnell von statten gegangen, dass Quentin nicht in der Lage gewesen war, zuvor jemanden zu warnen. Die Nachrichten, die Khio ihm daraufhin gebracht hatte, waren äußerst ungehalten gewesen und man hatte beschlossen, Quentin müsse nun alle zwei Tage über die Rebellenaktivitäten berichten.
Schon heute musste er seinen lästigen Partner wieder treffen, dabei hatte er noch nichts
Weitere Kostenlose Bücher