Sturmbringerin
aufgerissen und huschten verzweifelt hin und her.
»Das ist Magie, Gianna!«, rief Kaj hinter mir.
Ich drehte mich um und sah Ayasha wie sie sich mit den Bären Rücken an Rücken hielt und gemeinsam versuchten sie die turontischen Soldaten von sich fernzuhalten.
Gerade hatte Kaj einen geschickten Angriff mit Ayashas Dolch geführt und einer der Turonter sackte tot zusammen. Im selben Moment fiel auch Kaj um und begann zu schreien. Dieselbe Kraft, die Van getroffen hatte, musste nun auch Kaj erwischt haben.
Den Soldaten, der sich mir seitlich genähert hatte, bemerkte ich erst im letzten Moment. Fester umschloss ich den Griff meines Messers und wandte mich ihm zu.
Ich hatte viel zu spät reagiert, war noch nicht einmal aufgestanden, als mich sein Tritt mit voller Wucht traf. Mein Kopf flog zurück und mir verschwamm die Sicht. Schmerz explodierte in meinem Hirn und raubte mir alle Sinne.
Mühsam versuchte ich mich hochzustemmen und in Vans Richtung zu kriechen. Ich verlor und der Schmerz gewann. Mir wurde schwarz vor Augen und auf halbem Wege zu Van zurück, brach ich bewusstlos zusammen.
Verschleppt
Jase musste einsehen, dass sie gegen diese Truppe ohne ihre Magie keine Chance hatten. Nur noch er und Ayasha standen. Sie waren verloren. Soldaten beugten sich über Van, Gianna und Kaj, fesselten ihnen die Hände und schleppten sie mit.
In diesem Moment gelang es einem der Soldaten, Ayashas Dolch aus ihrer Hand zu winden und ihre Handgelenke zu packen. Bevor der Mann seinen Triumph auskosten konnte, schoss Ayashas Knie wuchtig nach oben und traf den Turonter dort, wo es richtig wehtat.
Kaum war ihr Fuß wieder am Boden, hatte ein anderer sie von hinten gepackt. Jase griff den Mann am Kragen und zerrte ihn von Ayasha weg. Jase‘ Faust donnerte in das Gesicht von Ayashas zweitem Angreifer und auch dieser ging zu Boden.
Einen weiteren Angreifer konnte Jase erfolgreich abwehren. Er sah sich nach Ayasha um und fand sie in ernsthaften Schwierigkeiten. Ein kräftiger Turonter hatte sie gepackt und drückte ihr die Luft ab. Ayasha wand sich verzweifelt in seinem Griff. Jetzt zückte er ein langes Messer und hielt es ihr zusätzlich an die Kehle. Schlagartig rührte sie sich nicht mehr.
Der Soldat sah über die Schulter zu Jase. Seine Oberlippe war aufgeplatzt und Blut lief an seinem Kinn hinab. Ayasha hatte ihn ordentlich getroffen, bevor er sie erwischt hatte.
»Still jetzt! Alle beide oder ich schneide ihr die Kehle durch.«
Sie hatten bei diesem Kampf nie eine Chance gehabt. Ob der Mann nur eine leere Drohung aussprach oder es ernst meinte, konnte Jase nicht sagen. Er konnte nicht riskieren, dass der Soldat seinen Worten Taten folgen ließ.
Sollte Ayasha etwas zustoßen, was Jase hätte verhindern können, würde er sich das nie verzeihen und Kaj ihm vermutlich auch nicht.
Langsam hob Jase die Hände und hoffte, Ayashas Peiniger wertete dies nicht als Angriff, sondern als das beabsichtigte Gegenteil.
»Wir hören auf zu kämpfen. Lass sie los!«, sagte Jase mit fester Stimme.
Skeptisch musterte ihn der Turonter. Eilig traten zwei Männer hinter Jase hervor, nahmen seine Hände und banden sie ihm mit einem groben Strick vorm Bauch zusammen.
Endlich ließ der Soldat Ayasha los. Sie sackte in sich zusammen und blieb röchelnd nach Atem ringend am Boden liegen. Auch zu ihr kam ein Mann, der ihr die Hände fesselte und Ayasha wieder auf die Füße zog.
Die Soldaten zogen Ayasha stolpernd hinter sich her, sie hustete noch immer und die roten Flecken an ihrem Hals leuchteten Jase entgegen, als man sie an ihm vorbei führte.
Die beiden, die ihn flankiert hatten, schubsten Jase hinter Ayasha her. Hias‘ Lächeln hatte etwas Diabolisches, als man seine letzten Gefangenen an ihm vorbei führte.
Hinter den Pferden entdeckte Jase ein Gespann auf dessen Karren man die anderen drei gesetzt hatte. Die Stricke ihrer Fesseln waren durch schwere Eisenringe in der Bordwand geführt. Ihre Köpfe steckten in Leinensäcken, sodass Jase nicht sicher sein konnte, ob sie immer noch bewusstlos waren. So wie sie vornüber hingen, machte es allerdings den Anschein.
»Rauf da!«, kommandierte der Soldat, der Ayasha mit dem Messer bedroht hatte.
Widerwillig folgte Ayasha der Aufforderung und Jase kletterte hinter ihr auf das Gespann. Alles in ihm sträubte sich dagegen zu gehorchen, doch durfte er nicht riskieren, ebenfalls bewusstlos geschlagen zu werden. Er musste versuchen, die anderen zu warnen.
Ayasha
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