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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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leiden müssen und an Zersias Verzweiflung über Jiras Entführung. Es war nicht recht, andere so Schreckliches erleben zu lassen, wie Turont es tat.
    Man musste diese Männer davon abhalten noch weiteres Unheil über andere zu bringen.
    »Kommt nah zu mir heran. Ihr wollt nicht zwischen mich und die Soldaten geraten.«
    Meine Freunde taten wie geheißen und kamen so nah es ging. Ich besann mich auf die Magie in meinem Inneren und beschwor meine Macht herauf. Kurz darauf entstand wirbelndes Wasser vor uns in der Luft. Ich zog es in die Länge, bis es uns komplett umschloss.
    Dann speiste ich weiteres Wasser dazu und noch mehr Magie. Der Ring schwebte nur wenige Zoll über dem Boden, wollte ich schließlich hauptsächlich Schlafende treffen. Als ich sicher war, den Strom des Wassers wie gewünscht lenken zu können, ließ ich den Ring von uns wegschießen.
    Gleichzeitig speiste ich ihn mit immer mehr Wasser und vergrößerte seinen Radius Stück für Stück. Die Zelte um uns herum zerbarsten schnell, Schreie wurden laut und erstarben so schnell wie sie gekommen waren.
    Schon konnte ich das Wasser nicht mehr sehen, doch fühlte ich es genau. Mittlerweile hatte sich der Ring durch das halbe Lager gefressen. Aber ich war noch nicht fertig. Ich schickte ihn weiter, bis er dessen Grenzen erreichte und noch ein Stück darüber hinaus, um sicherzugehen.
    Es war vergleichsweise wenig Wasser, das ich beschworen hatte, sodass es kaum an meinen Kräften zerrte.
    Ich räusperte mich, sobald der Spuk vorbei war. »Wir können gehen. Jetzt sind wir hier fertig.«
    »Das war einfach unglaublich«, lobte Van mich, der als erstes seine Stimme wiedergefunden hatte.
    Ich ergriff seine Hand. Sie verschaffte mir den erhofften Trost.
    Schweigend machten wir uns daran, das Lager wieder zu verlassen. Teilweise war es nicht leicht, in der Verwüstung, die ich verursacht hatte, voran zu kommen. Oft schoben Kaj oder Jase herumliegende Trümmer beiseite, damit wir passieren konnten. Manchmal schafften selbst sie es nicht und wir mussten mühsam darüber klettern oder uns einen anderen Weg hinaus suchen, wenn auch das nicht funktionierte.
    Die meisten Soldaten hatte meine Attacke sofort getötet. Vereinzelt trafen wir auf Männer, die schwer verletzt im Sterben lagen. Wenn wir an sie herankamen, versetzte ihnen Van oder einer der Bären den Gnadenstoß.
    Endlich hatten wir unseren Weg durch die Trümmerlandschaft gefunden und betraten wieder sicheren Boden. Befreit atmete ich durch und schaute in den Himmel hinauf. Noch strahlten die Sterne hell auf uns herab. Ihre Schönheit wäre nicht mehr lange zu sehen, denn im Osten begannen sie bereits zu verblassen. Nicht mehr lange und die Sonne hätte all die vielen Sterne vertrieben.
    Wir machten uns auf den Weg zurück ins Lager und gingen gemächlich nebeneinander her. Ich sehnte mich nach meinem Schlafplatz. Allmählich machte mich dieser verschobene Tagesrhythmus mürbe. Außerdem wollte ich unbedingt meine Füße hochlegen.
    Van schien meine Gedanken gelesen zu haben. »Was machen die Füße?«
    »Garantiert bin ich gerade dabei, mir neue Blasen zu laufen. Ob Zersia die auch heilen würde?« Ich zweifelte stark daran. Nicht nur, weil ich sie damit keinesfalls belästigen wollte.
    Van lachte leise in sich hinein und sah mich glücklich an. »Ich bin froh, dass dir dieses Mal nichts zugestoßen ist.« Er sagte es so leise, dass nur ich ihn hören konnte.
    »Zumindest, wenn man die Blasen nicht dazuzählt.«
    Selbst im Dunkeln konnte ich seine Augen leuchten sehen. Sein Anblick wärmte mir das Herz und ich ließ mich von seinem Frohsinn anstecken, auch wenn ich noch Stunden vom Schlafen entfernt war.
    Vor kurzem hatten wir Loran in weitem Bogen hinter uns gelassen. Daher wusste ich, es lagen noch etwa drei Stunden Gewaltmarsch vor uns. Zu Pferd hatte diese Strecke schon fast zwei Stunden in Anspruch genommen.
    Gewohnheitsmäßig prüfte ich unsere Umgebung. Außer in der Nähe von Loran und dem Feldlager hatte ich keine Menschen wahrnehmen können. Jetzt glaubte ich, etwa ein Dutzend oder mehr vor uns zu spüren. Mit jedem Schritt in ihre Richtung wurde ich mir sicherer.
    Abrupt blieb ich stehen. Sie hatten auch Pferde dabei. »Bleibt stehen!«, forderte ich alarmiert.
    Van, der mit den anderen gescherzt hatte, verstummte mitten im Satz und sah mir forschend ins Gesicht. »Was ist los?«
    »Im Wald vor uns sind etwa zwanzig Menschen, sie kommen schnell in unsere Richtung.«
    »Wie weit sind sie

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