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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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nicht.«
    Levi stutzte. »Warum nicht?«
    »Vielleicht ist es besser, wenn ich es nicht weiß.«
    »Du würdest uns nicht verraten!« Offenbar empörte Levi diese Vorstellung.
    »Ich möchte euch nicht verraten. Darin besteht leider ein Unterschied.« Jase wurde schwer ums Herz.
    »Sollte es uns gelingen zu entwischen, kannst du mir immer noch sagen, wo ihr gerade seid.«
    »Na schön, aber-«
    »Ich muss aufhören, wir halten an« , unterbrach Jase seinen Freund.
    »Lass es mich wissen, wenn es etwas Neues gibt.«
    »Ist gut.«
    Der Karren auf dem Jase und die anderen saßen wurde immer langsamer und stoppte schließlich abrupt. Außer gedämpften Geräuschen, die davon zeugten, dass die Reiter abstiegen und ihre Pferde wegführten, war nichts zu hören.
    Jemand zog an dem Sack über Jase‘ Kopf und endlich konnte er befreit durchatmen.
    Eilig sah er sich um. Seinen Freunden hatte man die Säcke ebenfalls abgenommen. Konzentriert musterte Jase die Umgebung. Die Turonter hatten in Sichtweite einer breiten Straße Halt gemacht. Nichts, das er sah, kam ihm bekannt vor. Wie viele Meilen sie den Tag über wohl zurückgelegt hatten?
    Jase war sich sicher, dass sie weit in das von Turont besetzte Gebiet vorgedrungen waren. Bisher hatte der Widerstand sich nur an dessen Ausläufern oder bei Verbündeten aufgehalten und sich aus den nördlicheren Bezirken ferngehalten.
    Verstohlen schaute er zu seinen Kameraden. Alle waren wieder bei Bewusstsein. Giannas linke Gesichtshälfte war durch den Tritt des Soldaten geschwollen. Soweit ihre Fesseln es zuließen hatte sie sich zu Van, der neben ihr saß, herübergebeugt.
    Beide wirkten unendlich trostlos und beobachteten die Turonter um sich misstrauisch. Ein Blick zur Seite zu seinem Bruder und Ayasha zeigte Jase ein ähnliches Bild.
    Einer der Soldaten kam zu ihnen. Er fixierte Jase‘ Blick, der ihm am nächsten war. Sobald der Mann ihn erreichte, begann er den Knoten vom Ring zu lösen, an den Jase‘ Fesseln gebunden waren.
    »Komm mit«, befahl ihm der Mann.
    »Wohin?«, fragte Jase argwöhnisch.
    Anstatt ihn einer Antwort zu würdigen, zog der Soldat kräftig an dem Strick und riss Jase‘ Arme schmerzhaft nach vorn.
    Widerspenstig gab Jase nach und erhob sich langsam. Der Turonter sah ihm ungeduldig zu. Schnell sprang Jase von dem Karren, damit der Mann nicht auf die Idee kam, wieder an dem Seil zu ziehen. Ein ungebremster Sturz von ihrem Gefährt wäre alles andere als angenehm.
    »Und nun?« Jase blickte skeptisch auf seinen Wärter herab, als er neben ihm stand.
    Der Mann war einen Kopf kleiner und deutlich schmächtiger als er selbst. Eigentlich wäre es ein leichtes für Jase gewesen, den anderen zu überwältigen, selbst mit gefesselten Händen. Es ging kaum eine Bedrohung von dem Turonter aus.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Jase, wie er beobachtet wurde. Die blonde Frau studierte ihn genau und ließ ihn nicht aus den Augen. Zweifellos war sie eine Begabte. Binder oder Brecher? Noch wusste Jase es nicht, doch er fürchtete, es bald herauszufinden.
    Ihr Mund war zu einem gierigen Lächeln verzogen. Ganz als ob sie darauf wartete, dass Jase sich widersetzte und sie dem Aufstand ein Ende bereiten konnte.
    Wieder zog der Soldat an Jase‘ Händen. »Mitkommen«, knurrte er übellaunig.
    Innerlich seufzend gab Jase nach und spürte die Blicke der Begabten in seinem Rücken. Er versuchte nach seiner Magie zu greifen, während er seinem Wächter hinterher trottete. Es gelang ihm nicht, sich zu verwandeln. Seine Gabe war nach wie vor gebunden.
    Jase wurde an den Rand des Lagers geführt und bekam die Möglichkeit, sich zu erleichtern, was dringend nötig war.
    Als er zurückkam, sah Jase, wie weitere Soldaten seine Kameraden ebenfalls vom Karren holten. Van wollte sich offenbar nicht von Gianna trennen und weigerte sich, herunterzukommen. Vans Fuß schnellte nach vorn und traf den Turonter kräftig im Gesicht, als dieser versuchte, Van vom Karren zu ziehen.
    Der Gesichtsausdruck der Begabten, die die Gefangenen im Auge behielt, wandelte sich zu einem genießerischen Grinsen und Van sank stöhnend in sich zusammen. Gianna wollte ihm zu Hilfe eilen, doch ihre Fesseln hinderten sie daran, nah genug an ihren Mann heran zu kommen.
    Demnach musste die Blonde ein Brecher sein.
    Einige Sekunden später löste sich Vans verkrampfte Haltung und ein zweiter Soldat kam hinzu, um seinem Kameraden zu helfen. Gemeinsam zogen sie Van vom Karren und nahmen ihn mit.
    Nach und nach wurden alle

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