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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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entfernt?«, fragte Jase unruhig.
    »Weniger als eine Meile.«
    »Vielleicht sollten wir uns verstecken?«, schlug Ayasha vor.
    Und dann geschah etwas, das mir noch nie passiert war. Die geistige Karte der Lebewesen unserer Umgebung begann zu verblassen und verschwand schließlich vollständig.
    »Ich spüre sie nicht mehr!« Panik machte sich rasend schnell in mir breit. Ich begegnete Vans besorgtem Blick, doch hatte er keine Gelegenheit, mir zu antworten. Hinter mir hörte ich Kaj und Jase ächzen. Ihre Körper schienen in sich zusammenzufallen, das Fell zog sich zurück und machte nackter Haut Platz.
    Ayasha schaute verstört von einem zum anderen. Augenblicke später war die Rückverwandlung vollendet. Die Brüder waren wieder Menschen und schüttelten ihre schweren Panzer beim Aufstehen ab. Sie standen nackt und vollkommen verwirrt vor uns.
    Ich versuchte noch einmal, etwas um mich herum zu spüren.
    Ohne Erfolg.
    Ich war blind.
    Ayasha kramte eilig in ihrem Rucksack und holte zwei Hosen heraus, die sie ihnen zuwarf.
    »Was geschieht hier?«, fragte Jase, während er in die Hose stieg.
    Angespannt versuchte ich Wasser vor mir zu erschaffen. Auch das gelang mir nicht.
    »Ich weiß es nicht.« Meine Stimme zitterte. Die Panik hatte gewonnen.
    Ich horchte in mich hinein, versuchte krampfhaft die Ursache zu ergründen. Nur ganz schwach spürte ich die Magie in meinem Inneren. Es war für mich so normal, dass sie regelrecht heiß in mir brannte. Aber nun war es als hätte man Wasser auf ein hell leuchtendes Feuer geschüttet. Kaum mehr als ein Glimmen war geblieben.
    »Wir sollten hier schleunigst verschwinden.« Vans Stimme war eindringlich. Er griff meine Hand und zog mich hinter sich her. Die anderen setzten sich ebenfalls in Bewegung und eilten uns nach.
    Doch es war zu spät.
    Hinter uns konnte ich bereits das dumpfe Geräusch der Hufe hören, die sich in den weichen Waldboden gruben. Ich erstarrte bei ihrem Anblick.
    »Hias…« Sein Name kam wie ein geflüsterter Fluch über meine Lippen.
    Van sah über seine Schulter und folgte meinem Blick. Ich war wie erstarrt und fast stolperte ich über meine eigenen Füße.
    Hias und die anderen Reiter kamen im schnellen Trab auf uns zu. Nur Augenblicke später hatten sie uns erreicht und begannen uns einzukreisen.
    Wir saßen in der Falle.
    Dicht an dicht scharten sich die Reiter um uns. In einem verzweifelten Versuch wollte ich meine Magie unter meine Kontrolle bringen und hervorrufen, doch es gelang mir immer noch nicht.
    Van zog kampfbereit sein Schwert und verschaffte sich festen Stand. Ayasha zog ihre Dolche aus den Lederscheiden und warf auch Kaj und Jase einen zu. Mit zittrigen Fingern griff ich nach meinem eigenen Messer.
    »So schnell sieht man sich also wieder. Es überrascht mich, dass er noch lebt.« Hias‘ Worte tropften vor Häme.
    Ich versuchte, mir meine Panik nicht anmerken zu lassen und legte Entschlossenheit in meine Stimme. »Du weißt, was ich mit einem deiner Männer bei unserer letzten Begegnung gemacht habe, Hias. Verschwindet sofort oder euch ereilt dasselbe Schicksal.«
    Doch anstatt sich zu fürchten, brachte ich Hias nur zum Lachen. »Wie gut, dass ich mir sicher sein kann, dass du dazu gerade nicht in der Lage bist.«
    Hias sah in die Runde und auch ich riskierte einen Blick. Der Großteil seiner Begleiter bestand aus uniformierten Soldaten. Jedoch ritten direkt neben Hias eine Frau, sowie drei Männer, die nicht wie Kämpfer aussahen.
    Sie alle vier trugen purpurne Bänder um ihre Oberarme gewickelt. Ich fragte mich, was das zu bedeuten hatte.
    »Schnappt sie euch, dann nehmen wir sie mit«, kommandierte Hias an seine Leute.
    Die Soldaten stiegen von ihren Pferden und wollten der Aufforderung nachkommen. Doch wollte Van nicht erst auf sie warten, sondern setzte nach vorn auf Hias zu. Er hatte nicht einmal die Hälfte der Distanz überwunden, als er abrupt innehielt.
    Es sah aus als wäre er in vollem Lauf gegen eine unsichtbare Mauer gelaufen. Sein Schwert rutschte aus seinen Fingern und er sank schreiend auf die Knie, wobei er sich verkrampft den Kopf hielt.
    Meine Umgebung vergaß ich in diesem Moment komplett. Ich sah nur noch meinen Geliebten, wie er sich vor Schmerzen am Boden wand. Ich stürzte zu ihm und versuchte zu erkennen, was ihm fehlte, was mit ihm geschah.
    Sobald ich Van erreichte, kniete ich mich zu ihm. Keinerlei Verletzung war zu sehen. Ich wusste nicht, was ich tun konnte, damit es aufhörte. Vans Augen waren weit

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