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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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resigniert den Kopf. »Durch den Hinterhalt wissen sie, dass sie einen Spion in ihren Reihen haben und hüllen sich entsprechend in Schweigen.«
    »Weißt du, wie lange ihr noch unterwegs seid? Vielleicht kann man so herausfinden, wohin sie wollen.«
    »Nein, ich weiß es nicht.« Und wenn Quentin es wüsste, so war er sich nicht mehr darüber im Klaren, ob er Khio davon in Kenntnis setzen würde. Überrascht blinzelte Quentin. Er konnte nicht glauben, welcher Gedanke ihm gerade durch den Kopf geschossen war.  
    »Vielleicht bist du einfach nur zu sehr damit beschäftigt, den Röcken deiner Heilerin nachzujagen. Da kann einem Mann so manches entgehen.«
    »Was war das gerade?« Quentin war empört.
    »Du bist nicht bei der Sache. Glaubst du das könnte mir entgehen?«
    »Khio, lass die Anspielungen und sag mir deine Unterstellungen ins Gesicht.«
    Der Adler beugte sich angriffslustig vor, seine Augen zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen. »Du bist viel zu sehr damit beschäftigt, deine Heilerin bei Laune zu halten und dich mit ihr zu vergnügen, sodass dir augenscheinlich Wesentliches entgeht.«
    Quentin verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. »Was da wäre?«
    »Euer Ziel?«
    »Wie oft soll ich es dir noch sagen, dass es mir bislang keiner verraten hat und niemand darüber spricht?«, fragte Quentin zornig.
    »Du bemühst dich nur nicht genug.« Mit jedem Satz wurde Khio herablassender.
    »Soll ich etwa auffliegen? Ich kann doch nicht jeden Tag wie ein quengelndes Kind den Leuten in den Ohren liegen und nach unserem Reiseziel fragen oder wann wir denn endlich ankommen werden. Nicht, nachdem alle ganz besonders wachsam und misstrauisch sind.« Wütend ballte Quentin die Fäuste.
    »Bevor du regelmäßig zwischen den Beinen dieses Mädchens gelegen hast, warst du subtiler. Eine deiner wenigen Eigenschaften, die ich an dir schätze. Du machst dir zu viel aus ihr«, erwiderte Khio garstig.
    Quentin schnaubte verächtlich. »Du weißt ganz genau, was ich mir aus deinesgleichen mache.«
    »Oh, ich weiß nur zu gut, was du von mir hältst«, sagte Khio schneidend. »Jedoch bin ich mir gar nicht mehr so sicher, dass du über die Kleine ebenso denkst.«
    »Was soll sie mir schon bedeuten?« Quentin gab sich alle Mühe gleichgültig zu klingen, auch wenn er innerlich brodelte.
    Khio musterte ihn abschätzend. »Auch gut, dann wirst du wenigstens keinen Ärger machen.«
    »Warum sollte ich?«
    »Du weißt doch, dass der Kaiser die Heiler schon vor Wochen haben wollte«, half ihm Khio auf die Sprünge.
    »Und?« Quentin war nicht sofort klar, worauf Khio hinaus wollte.
    »Dank dem Elementar konnte der eine, den sie bereits geschnappt hatten, schließlich wieder entkommen. Jetzt bietet sich die Gelegenheit beide zu bekommen.«
    »Plant der Kommandant einen Angriff?« Quentins Kehle war wie zugeschnürt und er musste jedes Wort einzeln aus seinem Hals pressen.
    »Noch nicht, aber ich werde ihm dazu raten.« Der stechende Blick des Adlers ließ Quentin nicht für einen Sekundenbruchteil aus den Augen und lauerte auf dessen Reaktion.
    »Wirst du das?«, fragte Quentin gedehnt. »Warum?«
    »Du musst zugeben, die Gelegenheit ist günstig. Ihr lauft abgeschieden vom Rest tagein tagaus erschöpft durch die Gegend und seid nur ein Bruchteil der üblichen Truppenstärke. Es wäre ein Leichtes jetzt zuzuschlagen und die beiden Heiler einzusammeln und vielleicht auch noch ein paar andere.«
    »In der Tat«, erwiderte Quentin tonlos.
    »Haben sie erst einmal ihr geheimnisvolles Ziel erreicht, könnte es zu spät oder umständlich werden. Es muss bald geschehen.« Khio streckte seine Flügel als wolle er davonfliegen.
    »Wann fliegst du zurück, damit ihr Pläne schmieden könnt?«, fragte Quentin hastig.
    »Morgen. Spätestens übermorgen.«
    Quentin wog seine Möglichkeiten ab. »Triff dich vorher nochmal mit mir. Ich werde sehen, was ich bis dahin in Erfahrung bringen kann.«
    Khio nickte stumm, stieß sich von dem Ast ab und schwang sich in den schwarzen Nachthimmel. Wolken verdeckten den Mond, kaum ein Stern war zu sehen. Schon konnte Quentin Khio nicht mehr entdecken.
    Ratlos blieb Quentin im Wald stehen. Solche Pläne hätten ihn nicht überraschen, geschweige denn stören dürfen. Dennoch war es so. Er riss sich zusammen und machte sich auf den Weg zurück ins Nachtlager. Zweifellos war Khio noch nicht verschwunden und spionierte ihm hinterher.
    Plötzlich hatte Quentin es sehr eilig zurückzukehren. Als er den Waldrand

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