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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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erreichte, sah er sich ausgiebig um. Er entdeckte niemanden und schlich zu seinem Zelt.
    Ihm fiel ein Stein vom Herzen, sobald er eintrat. Zersia schlief noch immer. Sie hatte nicht bemerkt, dass er verschwunden war.
    Eilig entledigte Quentin sich seines Hemdes und schlüpfte zu Zersia unter die Decke. Sie lag auf der Seite mit dem Rücken zu ihm und atmete gleichmäßig. Quentin umschlang ihren zierlichen Körper von hinten und zog sie fest zu sich heran, als könne er so verhindern, dass man sie ihm wegnahm.
    Reflexartig schmiegte Zersia sich an ihn. Sie seufzte im Schlaf, dann lag sie wieder still. Quentin vergrub sein Gesicht tief in Zersias Haar. Er musste wieder zur Ruhe kommen, nachdenken, eine Entscheidung treffen.
     
    Khio hatte für einen Tag Ruhe gegeben und sich nur selten sehen lassen. Kein einziges Mal hatte es so ausgesehen, als hätte er sich mit Quentin besprechen wollen.
    Den ganzen Tag über hatte Quentin das Für und Wider seiner Möglichkeiten abgewogen. Er kam zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis.
    Hatte er bereits nach seinem letzten Treffen mit Khio kaum Schlaf finden können, gelang es ihm in der nächsten Nacht noch weniger.
    Die Sonne war noch nicht aufgegangen und Quentin lag wach auf seinem Lager. Er starrte an die Decke des Zeltes und wusste nicht, was er tun sollte. Um ihn herum erwachten die ersten Vögel und sangen ihre Lieder. Ob einer von ihnen Khio war, der auf Quentin wartete?
    Zersia hatte ihren Kopf auf seine Brust gebettet und schlief ruhig. Dieser Platz schien wie für sie gemacht zu sein. Quentin hielt sie mit beiden Armen fest und sah ihr beim Schlafen zu.
    Auch wenn Zersias Anblick ihm nicht half, zu einer Entscheidung zu finden, so beruhigte ihre Gegenwart Quentins aufgewühlte Gedanken.
    Er wollte sie nicht hergeben.
    Was geschehe mit ihm, wenn seine Kameraden zuschlugen, um sie zu holen? Ob sie einige Rebellen am Leben ließen, damit sie sich den anderen wieder anschließen konnten? Müsste Quentin bei ihnen bleiben und sie weiter im Auge behalten oder würde man es ihm gestatten, mit dem Rest der Truppe wieder in die Heimat zurückzukehren?
    Er konnte keine dieser Fragen beantworten, nur Vermutungen anstellen.
    Vor über einem Jahr hatte Quentin sich Jase‘ Gruppe angeschlossen und seitdem gute Dienste geleistet. Bestimmt müsste er bleiben und auch weiterhin Informationen sammeln. Wenige Spione hatten sich so gut integriert wie er. Der Kommandant würde das sicher nicht aufgeben wollen, indem er Quentin zurückbeorderte.
    Unbemerkt hatte Quentin sich verkrampft. Zersia schreckte aus dem Schlaf hoch und sah sich verwundert um. Sie schaute zu ihm auf und sobald sie sah, dass er wach war, wurde ihr Blick weich.
    »Warum schläfst du nicht?«, fragte sie träge.
    »Ich sehe dir so gern dabei zu, dass ich es selbst ganz vergesse.« Quentins Lächeln war halbherzig, was Zersia nicht entging.
    »Du schmeichelst mir, aber ich merke doch, dass mehr dahinter steckt.« Zersias freie Hand schob sich Quentins Oberkörper herauf und umfasste schließlich sein Gesicht.
    Quentin wusste nicht, was er erwidern sollte und suchte nach den richtigen Worten.
    Langsam strich ihr Daumen unter seinem Auge entlang. »Die Schatten werden immer dunkler. Dich bedrückt etwas.«
    Plötzlich spürte Quentin, wie die Müdigkeit aus seinen Gliedern wich. Statt der bleiernen Schwere, die zwei durchwachte Nächte mit sich gebracht hatten, fühlte er sich frisch und ausgeruht.
    »Erzähl mir davon, wenn du soweit bist«, bat sie ihn.
    Staunend betrachtete er Zersia, die weiterhin sein Gesicht streichelte. Sie lächelte wissend. »Schon viel besser«, murmelte sie.
    »Wie hast du das gemacht?«, fragte Quentin verblüfft.
    »Ich bin eine Heilerin. Schon vergessen?«, fragte Zersia zufrieden.
    Ja, wenn er ehrlich mit sich selbst war. Er hatte von Tag zu Tag weniger darüber nachgedacht, solange bis es ihn nicht mehr gestört hatte.
    »Wie könnte ich?«, fragte er stattdessen, ergriff ihre Hand und drückte ihr einen Kuss in die Innenfläche.
    Zersia schob sich an Quentin empor. Ihr Gesicht schwebte über seinem und sie sah ihm tief in die Augen.
    »Es wird noch eine Weile dauern bis es hell wird und wir aufbrechen«, stellte sie fest.
    »Noch mindestens eine Stunde«, bestätigte Quentin. Seine Stimme klang rau und kratzte in seiner Kehle.
    »Da ich schon wach bin und du nicht länger müde, wäre es eine Schande diese Stunde nicht zu nutzen.« Zersias Lippen umspielte ein neckisches

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