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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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Versteck. Zum Glück waren die beiden zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um sie zu bemerken.
    »Ein wenig werden mir unsere Unterredungen mit ihm fehlen, muss ich gestehen. Es ist schon fast schade, dass sie bald ein Ende haben werden.« Nun lachte auch Hias.
    Sie widerten Orena an. Jeden Tag, der verstrich, fiel es ihr schwerer die Unterwürfige zu mimen und sie nichts von ihren Gedanken wissen zu lassen.
    Ja, bald hätte es ein Ende. Entweder erfüllten sich Orenas Hoffnungen oder sie würde sich durch ihre eigene Hand ein Ende bereiten. So oder so wäre Gianna die letzte Unschuldige, die Orena mit ihrer Macht berührte.
    Endlich waren sie in sicherer Entfernung und Orena wagte es, aus ihrem Versteck hervorzukommen. Jetzt musste sie sich wirklich sputen, wenn sie nicht zu spät kommen wollte.
    Kemandra konnte es gar nicht leiden, wenn man sie nicht pünktlich ablöste. Sie würde es an Gianna auslassen. Orena wollte nicht der Grund dafür sein, dass man sie noch mehr quälte.
    Es war nicht mehr weit, bald hatte Orena das richtige Viertel erreicht. Wenn der Stand zu dem sie wollte nur nicht so weit abseits wäre.
    Orena lief um die letzte Biegung des vergleichsweise schmalen Ganges und landete in der Markthalle in der dieser mündete. Sie hielt sich am Rand und war drauf und dran sich den Ärmel ihres Kleides vors Gesicht zu halten.
    Der Geruch überwältigte sie aufs Neue. Nur oben unter der Decke gab es ein paar schmale Lüftungsschlitze. Dadurch, dass es keine Fenster gab, hing alle paar Schritte eine Fackel, die ihren beißenden Geruch verströmte. Die zahllosen Menschen und die feilgebotenen Waren taten ihr Übriges.
    Sich ihren Weg bahnend hielt Orena Ausschau nach der Kräuterfrau. Nicht weit entfernt stand ihr schmaler Tresen. Hier und da entdeckte Orena andere Begabte. Sie alle kauften hier ein, man vermied es, sich in der Haupthalle und deren Abzweigen blicken zu lassen so gut es ging.
    Endlich erreichte Orena ihr Ziel.
    Die Verkäuferin lächelte sie freundlich an. »Einmal das Übliche?«
    Wenigstens sie würde Orena nicht lange aufhalten. »Ja bitte.«
    Orena kramte in ihrer Rocktasche nach den Münzen, während die Frau einen faustgroßen blauen Stoffbeutel aus einem ihrer Kästen herausholte.
    Geld und Kräuter wechselten ihre Besitzer und Orena wollte sich gerade auf den Rückweg machen, als die Verkäuferin sie zurückhielt.
    »Sei vorsichtig, gewiss werden sie es bald merken.«
    Orena stoppte mitten in der Bewegung. »Was meint Ihr?« Unsicher blickte sie sich über die Schulter und sah ins ernste Gesicht der Kräuterfrau.
    »Du kommst nun schon seit über drei Jahren regelmäßig zu mir, kaufst immer dasselbe und wie ich sehe, nimmst du es sehr gewissenhaft. Es würde mich nicht wundern, wenn diverse Herrschaften deinetwegen bereits Vermutungen anstellen. Lass dich nicht erwischen und versteck die Kräuter gut. Du würdest es bereuen, wenn die falschen Leute sie bei dir fänden.«
    »Ist das einer Eurer Kundinnen schon passiert? Hat man sie entdeckt, wie sie es nahm?«
    »Seitdem habe ich sie hier nie wieder gesehen«, beantwortete die Verkäuferin Orenas Frage.
    Nicht mehr lange und Orena bräuchte die Mixtur nicht länger. Egal wie die Geschichte auch ausging, bald müsste sie nicht mehr dafür sorgen, nicht unfreiwillig geschwängert zu werden.
    Orena winkte der Frau zum Abschied. »Habt Dank für Eure Warnung, ich werde sie nicht vergessen.«
    Sie wandte sich ab und beeilte sich, zurückzukehren. Bevor sie Kemandra und Cato ablösten, wollte sie noch einmal mit Mairis sprechen. Orena musste auch sie zur Vorsicht mahnen.
    So schnell wie ihre Füße sie trugen, lief Orena den Weg entlang, den sie gekommen war. In der Mittelhalle schlug sie jedoch einen Bogen, um nicht quer durch die feinen Leute hindurch laufen zu müssen.
    Die Treppe erschien ihr endlos. Sobald sie den Absatz der vierten Etage erreichte, musste sie innehalten. Schwer atmend hielt Orena sich am Geländer fest. Nach vorn übergebeugt, versuchte sie wieder ausreichend Luft in ihre Lungen zu pumpen.
    Als sie sich halbwegs beruhigt hatte, ging sie weiter. Sie musste einigen verschlungenen Fluren folgen, bis sie in den Trakt kam, in dem die Zimmer der Brecher und Binder lagen.
    Man mochte kaum glauben, mit wie viel Bedacht die Turonter diesen Flügel geplant und gebaut hatten. Noch nie war einer ihrer besonderen Gefangenen aus diesem Labyrinth im Inneren des Palastes entkommen. Scheiterten die meisten an Orena und Ihresgleichen,

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