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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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noch einmal. Ich glaubte nicht daran, es durchbrechen zu können. Hinter mir wurde es unruhig.
    »Kaj, bleib hier«, forderte ich, ohne mich umzudrehen.
    Ich hörte ein unbeherrschtes Schnaufen und verstummende Schritte.
    »Der Schließmechanismus ist sehr kompliziert, die Wände so aufgebaut wie die Türen. Sollte man mithilfe von Magie hinein oder hinaus gelangen, dann nur indem man eine mächtige Gabe besitzt und sich bis zur Erschöpfung aufreibt.«
    Orena wollte noch mehr sagen, aber ich fuhr unwirsch dazwischen. »Warum sollte sie uns die Wahrheit erzählen?«, fragte ich grimmig in die Runde.
    Wieder war es Orena selbst, die mir antwortete: »Oh, das ist ganz einfach. Ich will dir zur Flucht verhelfen.«
    Fast klang es aufrichtig, aber das konnte nicht wahr sein und sie konnte doch kaum glauben, dass ich ihr das abnehmen würde.
    Nun war ich kurz davor in ein wildes Lachen auszubrechen. Sie unterschätzte mich schon wieder. Ich war nicht so schwach wie sie glaubte.
    »Und du glaubst ernsthaft, ich oder einer von ihnen«, ich deute mit meiner freien Hand wedelnd hinter mich, während ich weitersprach, »wird dir glauben?« In meiner Stimme klang unverhohlener Spott mit, den Orena nicht überhören konnte.
    Orenas Augen blitzten angriffslustig. »Mir bleibt nur, dich davon zu überzeugen, dass jedes meiner Worte der Wahrheit entspricht. Ich habe nicht länger vor, dich anzulügen. Ich möchte wirklich, dass euch die Flucht glückt und ihr zum Widerstand zurückkehren könnt.«
    Mir blieb nur ein Wort: »Warum?«
    »Ich möchte, dass ihr mich mitnehmt.«
    Ich zuckte überrascht zurück und abermals wäre mir der Dolchgriff fast aus der Hand gerutscht. Ich umschloss ihn fester und meine Fingerknöchel traten weiß hervor.
    Konnte es wirklich wahr sein? Wünschte sie sich ebenfalls die Flucht von diesem unsäglichen Ort und sah hier ihre Gelegenheit?
    Orena schielte unsicher auf die Klinge an ihrem Hals, als befürchtete sie, ich könnte sie aus Versehen töten, so unruhig wie ich sie hielt.
    »Du könntest mich töten, während du einmal blinzelst. Müssen wir es wirklich riskieren, dass du mir mit deinen zittrigen Händen ungewollt die Kehle durchschneidest?«
    Also hatte ich ihren Blick richtig gedeutet, doch es konnte genauso gut eine Falle sein.
    »Damit ich dich nicht mehr erreiche, sobald ein Binder um die Ecke kommt? Vergiss es!«
    Orena dachte einen Augenblick über meine Worte nach. »Wen hast du dort unten noch getötet?«
    »Armeria und einen Binder, dessen Namen ich nicht kannte, sowie einige Wärter.«
    »Diablit war sein Name«, warf Van ein.
    Kurz schaute ich über meine Schulter zu ihm. Er schaute grimmig zu Orena als würde auch er nicht wissen, ob man ihr glauben konnte. Gern hätte ich mich mit ihm und den anderen beraten, aber das wollte ich nicht, solange Orena mithören konnte. Wir mussten demnach so zu einer Lösung kommen.
    Wieder lächelte Orena. »Das ist gut. Somit hast du die Hälfte der Binder bereits getötet. Die richtige Hälfte noch dazu.«
    »Es gibt nur diese vier?«, fragte ich ungläubig.
    Orena nickte bekräftigend. »Jetzt gibt es nur noch Cato und Mairis.«
    »Wie viele Deinesgleichen gibt es hier?«, fragte ich.
    »Nun wo du Kemandra getötet hast, nur noch mich. Die Idee, mich mitzunehmen, klingt immer besser, findest du nicht?«
    Unwillig schüttelte ich den Kopf. »Ich kann es nicht riskieren, dir zu vertrauen, nicht nach all dem.«
    Orena funkelte mich böse an. »Gerade nach all dem sollte es dir leicht fallen, mir zu vertrauen.«
    Ihr Tonfall machte mich skeptisch. »Wie meinst du das?«
    »Sag mir, wessen Sitzungen hast du mehr gefürchtet? Meine oder Kemandras?«
    »Kemandras«, antwortete ich prompt.
    »Weswegen?«
    »Sie waren schmerzhafter als deine und sie hatte Spaß daran, du nicht. Sie schlug mich regelmäßig, du nie.«
    »Wenigstens ist dir das schon aufgefallen«, murmelte Orena missmutig. »Ich habe dich so gut geschont wie ich nur konnte, ohne dabei aufzufliegen.«
    Ich versuchte zu verarbeiten, was sie da sagte. Konnte es tatsächlich die Wahrheit sein?
    »Deine Gabe könnte auch einfach schwächer als die Kemandras sein«, gab ich zurück.
    »Das Gegenteil ist der Fall, aber auch das wirst du mir nicht glauben. Sollte ich dich davon überzeugen wollen, würdest du mich schließlich töten.« Orena seufzte bitter.
    »Wie könnte ich dir denn glauben?«, fragte ich verzweifelt, mittlerweile wollte ein Teil von mir es sogar.
    »Ich habe mich an deiner

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