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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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kalter Schauer über den Rücken. Woher wusste diese Frau so genau, wo und wie groß sie waren?
    Plötzlich hielten die Fremden wieder an. »Was hast du?«, fragte der Mann besorgt.
    »Ich weiß nicht, es fühlt sich merkwürdig an«, antwortete die Frau, die sie scheinbar spüren konnte. »Den einen kann ich nicht richtig erkennen. Er ist irgendwie verschwommen, das ist mir noch nie passiert.«
    »Sehen wir uns das Ganze einfach an«, sagte der Mann beunruhigt.
    »Welche Tür ist es?«, fragte die andere Frau aufgeregt. Ihre Stimmen wurden nun lauter und es fiel Jira leichter, sie zu verstehen.
    »Versuch es an der hier vorn«, erwiderte die erste Frau.
    Leise Schritte kamen an seine Zellentür und blieben davor stehen. Ganz vorsichtig schlug die Frau ihre Fingerknöchel an die Holzplanken. »Jira? Bist du da drin?«, hauchte sie aufgeregt gegen die Tür.
    Erleichterung durchströmte Jira in einer warmen Woge. Er hatte Recht gehabt, dort auf dem Flur stand tatsächlich seine Schwester. »Zersia?«, fragte er dennoch vorsichtig und kam zur Tür.
    Seine Schwester schluchzte auf, als sie ihren Namen aus seinem Mund hörte. »Wir holen dich gleich hier raus«, versprach sie ihm. Von ihm abgewandt sagte sie: »Gianna, er ist hier.«
    Die Schritte der anderen Frau gesellten sich zu Zersia. »Jira, hörst du mich?«, flüsterte sie sehr leise.
    Jira nickte und kam sich schon töricht vor, während er es tat. Sie konnten ihn nicht sehen, noch nicht.
    »Ja«, flüsterte er schließlich zurück.
    »Mein Name ist Gianna. Ich bin eine Freundin deiner Schwester und wir wollen dich befreien, aber dazu musst du mir vertrauen und genau das tun, was ich dir gleich sage, verstanden?«
    »Was soll ich tun?«, fragte Jira aufgeregt.
    »Geh in die hintere Ecke des Zimmers, am besten die rechte, mach dich dort ganz klein und schütze deine Augen«, trug sie ihm auf.
    Jira tat wie ihm geheißen, ohne die Anweisungen infrage zu stellen. Er war so froh, seine Schwester hier zu wissen, die ihn befreien wollte.
    »Und nun?«
    »Warte einen Moment und rühr dich nicht.«
    Einen Augenblick später hörte Jira Holz in einem lauten Knall bersten und Metall ächzen, gefolgt von einem Scheppern, als etwas Hartes auf den Boden krachte. Jira sah auf, Holzsplitter regneten auf ihn herab. Dort, wo sich gerade noch das massive Schloss zu seiner Zelle befunden hatte, prangte nur mehr ein Loch so groß wie sein Kopf, wodurch schwaches Licht in den dunklen Raum strömte. Das Schloss lag verbogen auf dem Steinboden.
    Jira rappelte sich fassungslos auf, im selben Moment wurde die Tür aufgestoßen. Vorsichtig kam Zersia herein und sah sich suchend nach ihm um.
    Jira flog förmlich in ihre Arme und umklammerte sie. Zersia hielt ihn ebenso fest und konnte nicht aufhören, ihm Küsse auf die Wangen zu drücken.
    Als sie ihn wieder losließ, sah sie ihn aus strahlenden Augen an und ergriff seine Hand. »Komm, lass uns von hier verschwinden.« Zersia drehte sich um und zog ihn aus der Zelle heraus hinter sich her.
    Jira wollte zum Protest ansetzen. Er konnte Kaj unmöglich hier lassen und wenn Zersias Freunde ihn so leicht befreien konnten, konnten sie dasselbe auch für seinen Freund tun. Doch bevor auch nur ein Wort über seine Lippen kam, hatte Zersia ihn schon aus der Zelle gezogen und blieb auf dem Flur vor dem Mann stehen. Er war groß und runzelte die Stirn, hatte dunkles Haar und dunkle Augen, welche jedoch nicht ihn, sondern Kajs Zellentür ansahen. Jiras Blick schweifte ebenfalls dorthin.
    Nein, der Mann besah nicht die Tür, sondern die Frau, die davor stand. Jira konnte ihr Gesicht nicht sehen, lediglich ihr wallendes, braunes Haar, das ihr über die Schulter gerutscht war. Sie hatte sich der Tür zugewandt und flüsterte leise mit Kaj.
    Zersia hatte vor lauter Aufregung nichts von ihrem Blickaustausch mitbekommen. »Van, wir müssen hier schleunigst verschwinden. Der Knall war laut, bestimmt sind gleich die ersten Soldaten hier.«
    Der Angesprochene wandte sich ihnen zu und ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er Jiras Blick kreuzte, um bei Zersia zu verweilen. So sah er viel freundlicher aus. »Gedulde dich noch einen Moment, Gianna holt den Anderen noch heraus. Wir nehmen beide mit.«
    »Du weißt doch gar nicht, wer da drin ist und weswegen. Und was ist mit den Soldaten?«
    Jira wollte gerade Van zustimmen, als der ihm zuvorkam. »Der Feind deines Feindes«, sagte er lediglich und sah wieder zu Gianna.
    In diesem Augenblick ging sie ein

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