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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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Retter auf den Lippen, drehte Jira sich um. Giannas Pferd wieherte beunruhigt. Sie selbst saß stocksteif im Sattel und starrte mit großen Augen Kaj an. »Was ist das?«, flüsterte sie erschrocken und sah sich zu den Anderen um.
    »Keine Sorge, ich bin’s nur«, grollte Kaj vergnügt. »Das ist meine Gestalt, ich bin Formwandler.«
    »Ein Bär, nicht wahr?“, fragte Van vorsichtig mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Habt ihr etwa noch nie Bären gesehen?«, platze es überrascht aus Jira heraus. »Die gibt es doch überall.«
    Van schüttelte den Kopf. »Nicht da, wo wir herkommen. Dort gibt es außer ein paar Schlangen keine Raubtiere. Hier sind wir bisher ebenfalls noch keinem begegnet.«
    »Woher kommt ihr denn?«, fragte Jira erstaunt. Nie zuvor hatte er jemanden getroffen, der nicht wusste, wie Bären aussahen.
    »Das können sie dir später erzählen, wenn ihnen danach ist. Erst einmal sollten wir endlich von hier verschwinden«, fuhr Zersia barsch dazwischen.
    »Dem schließe ich mich an«, stimmte Kaj zu. »Ihr reitet und ich laufe vor.«
    Zersia ging zu Gianna herüber und kletterte umständlich vor ihr in den Sattel. Unsicher sah Jira sich um, bis Van ihn zu sich winkte.
    Van war bereits ein Stück zurückgerutscht und bot Jira nun seine Hand. Unschlüssig ergriff er sie, er hatte in seinem Leben nie viel mit Pferden zu tun gehabt und wusste nicht genau, was er tun sollte. Kräftig zog Van ihn vor sich in den Sattel und Jira war überrascht, wie mühelos Van sein Gewicht heben konnte. Das hatte Jira ihm wirklich nicht zugetraut.
    In der Dunkelheit vor ihnen sah Kaj, der bereits ein paar Schritte vorgetrabt war, abwartend über die Schulter. Sobald die Pferde sich widerstrebend in Bewegung setzten, drehte Kaj sich um und lief voran. Endlich kam Jira zur Ruhe. Zwar erwartete er neugierig die Ankunft bei Kajs Leuten, doch war die Versuchung sein Kinn auf die Brust sinken zu lassen und einfach einzuschlafen übermächtig. Das langsame Schaukeln des zügig gehenden Pferdes lullte Jiras Geist immer mehr ein, bis er dem Verlangen nicht mehr widerstehen konnte und letztlich einschlief.

 
     
Versteckt
     
     
    Es fiel mir schwer, die Augen offen zu halten. Die Müdigkeit zerrte immer stärker an mir. Nicht, weil ich so viel Magie eingesetzt hatte, wenn es danach ginge, hätte ich in zuvor ausgeruhtem Zustand noch ein paar turonter Stützpunkte leerfegen können. Vielmehr lag es an der wachen Nacht davor, als ich über Van und Zersia gewacht hatte und an den vielen Sorgen, die mich seit Tagen gequält hatten, bis sie heute endlich von mir abgefallen waren.
    Erschöpft sackte mein Kopf nach vorn und stieß gegen Zersias Schulter. Hastig zuckte ich zurück und murmelte eine Entschuldigung.
    Aus dem Augenwinkel sah ich Vans besorgten Blick, der auf mir ruhte. Aufmunternd lächelte ich ihm zu, auch wenn mir nicht danach war. Jira, der vor Van im Sattel saß, war ebenfalls eingeschlafen.
    »Was glaubst du, wie lange wir noch unterwegs sind, Kaj?«, fragte Van und wandte sich nach vorn zu unserem tierischen Führer.
    Zersia horchte ebenso auf. Wir konnten es beide nicht erwarten, unsere Flucht wenigstens für eine Zeit lang beenden zu können.
    »Etwas mehr als die Hälfte liegt jetzt hinter uns. Also werden wir nur noch eine knappe Stunde brauchen bis wir endlich in Sicherheit sind«, antwortete Kaj ohne sich umzudrehen.
    »Warum erzählst du uns nicht ein wenig über dieses Lager und den Widerstand gegen Turont?«, fragte ich müde. Zwar interessierte mich das Thema durchaus, doch vielmehr wollte ich eine Ablenkung haben, die mich wach hielt.
    Der monotone Wald war bisher nicht sonderlich hilfreich gewesen beim Versuch gegen den Schlaf anzukämpfen. Alles war düster zwischen den dicht an dicht stehenden Bäumen. In diesem Augenblick war ich sehr dankbar für meine magische Gabe. So wusste ich genau, dass wir weit und breit die einzigen waren und ich mich nicht fragen musste, ob uns jederzeit jemand überfiel.
    »Angefangen hat es bereits vor Jahren schon. Viele sind mit der turontischen Allmacht unzufrieden. Der Widerstand existierte von Anfang an. Den wenigsten hat es gefallen, dass Turont im großen Krieg Anspruch auf ihre Territorien geltend machen wollte.
    Jedoch waren die Länder uneins und zu keinem Bündnis fähig, sodass eines nach dem anderen an Turont fiel. Die Aufständischen waren fast zerschlagen, dennoch fanden sich die letzten verbliebenen zusammen und versuchten Turonts Expansion zu sabotieren, wo

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