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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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auch euer Feind.«
    »Das lässt sich wohl nicht abstreiten«, entgegnete ich mürrisch.
    »Lasst uns das später besprechen. Es kann nicht mehr allzu weit sein. Bald sind wir geschützt und können uns etwas Ruhe gönnen.«
    Kaj verfiel in Schweigen und nahm gelegentlich Witterung auf. Ich hielt meine Gabe ausgestreckt. Durch die Wolken, die sich am Himmel sammelten, wurde die Sicht schlechter und der Mond kam immer seltener zum Vorschein.
    Plötzlich spürte ich etwas am Rande meiner Wahrnehmung. Ich konzentrierte mich auf den Wald vor mir und war mir nun sicher. Vor uns befanden sich Menschen, die sich in den Bäumen versteckt hielten.
    Hastig zügelte ich Tinka und abrupt blieb sie stehen.
    Van sah sich verwundert zu mir um und hielt nun ebenfalls. Lediglich Kaj ging weiter. Gähnend erwachte Jira und sah sich blinzelnd um.
    »Was ist los?«, fragte mich Van beunruhigt.
    »Dort vorn ist jemand.«
    Beschwichtigend zuckte Van die Schultern. »Kaj sagte, wir seien nah, es wird jemand von seinen Leuten sein.«
    »Aber sie sitzen in den Bäumen«, antwortete ich.
    Kaj war mittlerweile stehen geblieben und sah sich ungeduldig über die Schulter. Zumindest wenn ich sein pelziges Gesicht richtig deutete. Es fiel mir schwer Emotionen darin zu lesen.
    Van winkte Kaj, damit er zurückkam.
    »Warum bleibt ihr stehen?«, fragte Kaj, während er drehte und wieder in unsere Richtung trottete.
    »Wie nah sind wir deinem Lager?«, fragte Van ihn.
    »Im Dunkeln bin ich mir nicht ganz sicher, aber wir sollten es fast erreicht haben.« Kaj ließ sich vor unseren Pferden auf den Boden plumpsen und sah zu uns hoch. »Also, was ist los?« Lian schnaubte bei diesem Anblick unruhig.
    »Dann ist es möglich, dass einige hundert Schritte in dieser Richtung drei von deinen Leuten mitten in der Nacht in den Bäumen sitzen?«, fragte ich skeptisch.
    Eilig sprang Kaj auf und sah sich um. »Sind wir schon so nah?« Es war kaum ein Murmeln als spräche er mehr zu sich selbst. »Ja, es ist möglich. Das heißt, dass wir gleich den ersten Wachposten erreichen.«
    Kaj drehte sich wieder um und ging weiter. »Keine Angst, ich gehe vor und sage ihnen Bescheid. Bald sind wir in Sicherheit und können uns endlich etwas ausruhen.«
    »Klingt verlockend«, kommentierte auch Zersia.
    Diese Aussicht ließ mich lächeln und ich trieb Tinka an. Langsamer als zuvor ging Kaj nun voran und spähte hoch in die Bäume. Jedoch schien er noch nichts entdecken zu können.
    Ich hingegen spürte nur zu deutlich, wie nah wir bereits waren. Nur noch wenige Schritte und sie wären direkt über uns.
    »Es ist hier«, flüsterte ich.
    Noch hatten sie sich nicht bemerkbar gemacht. Sicherheitshalber streckte ich meine Gabe in ihre Richtung aus, für alle Fälle.
    »Hey, ich bin wieder da!«, rief Kaj in Richtung der Baumkronen.
    Das Rascheln der Blätter hätte genauso gut vom Wind stammen können, doch fast glaubte ich, eine Bewegung über mir auszumachen.
    Kaj war nach wie vor in seiner Bärengestalt. Jetzt richtete er sich auf und breitete seine gewaltigen Pranken aus. »Ich bin es, Kaj, für den Fall, dass ihr das noch nicht erkannt habt. Kommt runter, ihr beunruhigt meine Freunde.«
    Tinka wieherte ängstlich, ob Kaj‘ Geste und wich ein paar Schritte zurück.
    Es dauerte noch einen Moment, dann spürte ich Bewegungen zwischen den Ästen. Neben mir knallte es und ich zuckte erschrocken zusammen. Als ich zu dem Stamm an meiner Seite sah, entdeckte ich eine baumelnde Strickleiter.
    Die Seile knarzten, sobald sie belastet wurden. Auf der gegenüberliegenden Seite des schmalen Pfades waren die anderen beiden dabei, ebenfalls von den Bäumen zu klettern.
    Endlich konnte ich sie nicht nur spüren, sondern auch sehen. Die letzten Sprossen ließ der junge Mann neben mir einfach aus und sprang zu Boden. Kaum hatten seine Füße festen Stand, setzte er sich in Bewegung und stürmte zu Kaj.
    Dieser stand immer noch auf seinen Hinterbeinen und wurde nun fast auf den Rücken geworfen, als der Mann ihn ansprang und sich in sein Fell krallte. Es gelang Kaj das Gleichgewicht zu halten und nicht zu stürzen. Stattdessen schloss er seine Arme um seinen Freund, welcher in dem pelzigen Berg fast nicht mehr zu erkennen war.
    »Langsam, Magoras. Ich bin immer noch etwas wackelig auf den Beinen.« Kaj‘ Stimme war ein zufriedenes Brummen.
    Vorsichtig ließ er von Kaj ab und besah ihn sich genauer. »Ayasha wird außer sich sein vor Freude«, erwiderte Magoras. »Du siehst gut aus. Ich

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