Sturmbringerin
räumte ich ein.
Sprachlos durch diese neue Erkenntnis ließen sich Jase und Ayasha von Kaj die Geschichte seiner Befreiung erzählen.
»Ich habe immer noch nicht herausgefunden, welche Gabe in Gianna steckt«, endete Kaj kopfschüttelnd.
Jases Augen leuchteten begeistert. »Ihr müsst euch uns unbedingt anschließen.«
Unsicher sah ich zu Van herüber und entdeckte eine Spur Resignation in seinen Zügen. »Überlegt euch dieses Angebot noch einmal, ihr geht ein großes Risiko damit ein«, setzte Van an.
»Welches Risiko?«, fragte Kaj.
»Wir erzählen es euch, wenn ihr uns wirklich hierbehalten wollt und wir uns entschließen zu bleiben. Ansonsten ist es sowohl für uns als auch für euch zu unsicher, mehr über uns zu erfahren«, sagte Van entschlossen. »Turont macht Jagd auf uns.«
»Auf uns doch auch«, entgegnete Jira und besah uns mit neu erwachtem Interesse.
»Das zwischen uns ist etwas Persönliches, keine mehr oder weniger zufällige Laune«, schaltete ich mich ein.
»Wir haben Turonts Führungsebene tief gekränkt und mussten bereits am eigenen Leib erfahren, dass ihnen das ganz und gar nicht gefällt. Sie dachten, sie hätten uns am Haken, doch dank Zersia sind wir noch einmal davon gekommen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie dahinter kommen und sie dieses Mal mit einem konkreten Plan anrücken«, erklärte Van weiter.
Jase sah zu Ayasha und seinem Bruder, beide nickten entschlossen. »Das ist es wert. Das Angebot steht.« Er sah zu Zersia und Jira herüber. »Für euch ebenso. Wir würden uns freuen, euch in unserer Mitte begrüßen zu können. Lasst es euch durch den Kopf gehen und solange seid ihr unsere Gäste«, beschloss Jase.
»Einverstanden«, sagte Van und auch Zersia nickte.
»Haben wir noch freie Zelte oder müssen wir welche aufbauen?«, fragte Jase Ayasha.
»Ein paar leer stehende haben wir«, entgegnete sie. »Ich werde sie euch zeigen. Kommt mit.« Sie sah mit strahlendem Lächeln in unsere Richtung.
Ayasha führte uns vom mittleren Platz durch die Zeltreihen und wir folgten ihr schweigend. Kaj, der nicht von ihrer Seite wich, drehte sich mit skeptischem Blick zu uns um. »Vielleicht sollten wir erst mal eure Pferde unterbringen?«, schlug er vor.
»Klingt vernünftig«, antwortete Van.
Wir änderten die Richtung und steuerten auf den Rand des Lagers zu, wo sich eine große Koppel befand, die bereits einige Dutzend Pferde und Lasttiere beherbergte.
Neugierig näherte sich der Junge, der hier Wache schob. Er war groß, schlaksig und stand kurz davor das Mannesalter zu erreichen. Fast war er noch ein Kind.
Wir erreichten den Koppelzaun und der Junge erkannte Kaj und Ayasha. »Kaj!«, stieß er freudig überrascht aus. »Du bist schon wieder frei? Ich dachte, wir greifen erst in ein paar Tagen an.«
Mir schmerzte das Herz, zu sehen, dass die turontische Tyrannei Kinder dazu veranlasste zu den Waffen zu greifen. Doch ich schwieg lieber, schließlich wollte ich den Jungen nicht kränken, da er sich vermutlich bereits als Mann sah.
»Dank meiner Retter ist ein Angriff auf Loran nicht länger nötig«, sagte Kaj mit erklärender Geste in unsere Richtung.
Der Junge besah uns mit wachsendem Interesse. Als sein Mund aufklappte, um weitere Fragen zu stellen, hob Kaj die Hand und unterband das zweifellos bevorstehende Geplapper.
»Ich erzähle dir die Geschichte morgen. Für heute Nacht müssen die beiden Pferde versorgt werden und wir in unsere Betten. Kümmerst du dich bitte um die Tiere?«
Plötzlich konnte man Kaj‘ Müdigkeit deutlich in seiner Stimme hören. Wahrscheinlich riss er sich auch schon seit geraumer Zeit zusammen und sehnte sich danach, mit Ayasha in sein Zelt zu kommen.
Eifrig nickte der Junge und kam auf Van und mich zu. Schon wollte er nach den Zügeln greifen und ich drückte ihm meine in die geöffnete Hand.
»Warte einen Moment«, bat Van ihn und machte sich noch schnell daran, Lian und Tinka von unseren Taschen zu befreien.
Als Van so weit war, überließ er dem Jungen unsere Pferde und versuchte unserem Gepäck Herr zu werden. Kaj griff sich hilfsbereit meine Satteltaschen und eine der Decken. Den Rest hatte Van bereits geschultert und kommentierte Kaj‘ Einsatz nun mit dankbarem Nicken.
»Es wird Zeit, dass wir alle zu etwas Schlaf kommen«, stellte Ayasha fest und ging den gekommenen Pfad zurück. Im Vorbeigehen schenkte sie Kaj ein Lächeln, das deutlich machte, dass sie noch lange nicht an Schlaf dachte.
Ich konnte sie nur zu gut
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