Sturmbringerin
Truhe verstauen würde, ob sie so lange blieben, dass es dazu käme. Für weitere Möbel reichte der Platz jedoch nicht. Immerhin hatten sie einen wirklich beträchtlichen Haufen Stroh unter sich, auf dem es sich zu zweit bequem schlafen ließ.
Gianna räkelte sich in seinen Armen und seufzte zufrieden, als Van ihr einen Kuss unter ihrem Ohr aufdrückte. Sie schmiegte sich noch ein wenig fester an ihn und es fiel Van schwer, seine guten Vorsätze, Giannas Schlaf betreffend, einzuhalten. Das dünne Hemd, das sie trug, wäre so leicht wegzustreichen, zumal seine Hand schon auf ihrem Oberschenkel lag.
Van atmete tief durch. Er würde warten bis sie von allein wach wurde und sie nicht wecken. Gianna brauchte die Ruhe. Er konnte warten. Zumindest erklärte er das gerade seinem aufgewühlten und vom Verlangen benebelten Verstand.
Aber es war so lange her, dass er sich in seinem Körper wohlgefühlt hatte, dass er Gianna auf diese Art nah gewesen war…
Kopfschüttelnd unterbrach Van diesen Gedankengang, er stellte seine Selbstbeherrschung zu sehr auf die Probe.
Stattdessen zwang er sich, an ihre derzeitige Lage zu denken. Genau genommen blieben ihnen nur zwei Alternativen: Flucht und Verstecken auf feindlichem Gebiet oder der Entschluss offen zu kämpfen.
Das Für und Wider ihrer Möglichkeiten abwägend, kühlte sich Vans erhitztes Gemüt wenigstens ein bisschen ab. Zumindest solange er Giannas Anwesenheit ausblendete.
In diesem Moment bewegte sie sich unruhig und ihr Rücken rieb über Vans Bauch. Der leise Seufzer, den sie dabei ausstieß, machte Vans Situation nicht besser und seine mühevoll aufgebaute Beherrschung bröckelte nicht nur, sondern war soeben in sich zusammengebrochen.
An Giannas veränderter Atmung merkte Van, dass sie dabei war zu erwachen. Langsam fuhr seine Hand ihren Oberschenkel hinauf und unter den störenden Stoff. Zärtlich küsste er ihren Hals, während er mit seiner Hand ihre schwere Brust umfing.
Gianna war nun endgültig wach und schmiegte sich noch ein wenig fester an Van. Als sie sich zu ihm umwandte und Van über ihre Schulter hinweg ansah, hatte sie ein Lächeln auf den Lippen.
»Guten Morgen«, hauchte sie halb verschlafen, halb vergnügt.
Offensichtlich gefiel ihr diese Art des Erwachens sehr. Van erwiderte nichts, er würde ihr zeigen, dass es in der Tat ein guter Morgen war.
Seine Lippen wanderten über ihren Hals bis sie die ihren fanden und dort in einem langsamen Kuss miteinander verschmolzen. Währenddessen wanderte Vans Hand weiter über ihren Körper. Gianna erschauderte unter seiner Liebkosung und ein sehnsüchtiges Seufzen stahl sich über ihre Lippen.
Ihr Leib drängte sich noch fester an seinen und ihre Ungeduld war regelrecht greifbar. Als Gianna nun ein Bein anwinkelte, um ihn willkommen zu heißen, war es auch um Vans letzten Rest Beherrschung geschehen.
Gianna hatte sich an Vans Schulter geschmiegt. Die Luft, die sie stoßweise ausstieß, strich warm über Vans verschwitzte Haut.
»Bleiben oder gehen wir?«, fragte Gianna, sobald sie wieder zu Atem gekommen war.
Van schloss sie noch ein wenig fester in die Arme, bevor er ihr antwortete. Er wollte ihre sanfte Wärme noch nicht wieder aufgeben. Gianna legte ihre Hand auf seine Brust und bedeckte damit sein wild schlagendes Herz. »Zum Bleiben wissen wir noch zu wenig über diese Leute und ihre Möglichkeiten. Gehen bedeutet jedoch, dass wir auf uns allein gestellt wären. Ich bin nicht sicher, ob das im Moment ratsam wäre«, sagte er.
»Warum nicht? Wir könnten doch noch weiter weggehen.«
»Sie haben uns gefunden, als wir bereits so weit wie möglich von Turont entfernt waren«, erinnerte Van sie widerwillig.
»Das war schließlich nur ein Zufall, sie hatten nicht nach uns gesucht«, warf Gianna ein.
»Bisher nicht. Aber glaubst du nicht, dass sich das nun ändern könnte? Immerhin wissen sie jetzt, dass du noch lebst und dich in ihrer Reichweite befindest.« Vans Worte kamen mit einem bitteren Beigeschmack. Es gefiel ihm nicht, was er von Zersia erfahren hatte und was die Turonter mit Gianna vorhatten.
Koste es was es wolle, er würde sie davor beschützen und es nicht zulassen, dass man sie und ihre Kräfte missbrauchte.
»Ich glaube nicht, dass wir uns verstecken können«, gestand Van ein.
»Also bleiben wir«, stellte Gianna fest.
»Bleiben bedeutet kämpfen.«
Gianna überdachte seinen Einwand und zog mit ihrem Daumen gedankenverlorene Kreise auf seiner Brust.
»Ich möchte Hias
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