Sturmbringerin
verstehen und musste Schmunzeln. Auch ich sehnte mich nach den vergangenen Wochen voll Schmerz und Angst nach nichts sehnlicher als Vans Berührung.
Ich schwelgte in Gedanken darüber, was ich alles mit ihm anstellen wollte und folgte stumm den anderen.
Einige Minuten später stoppte Ayasha an einem der Zelte und schlug die Eingangsplane zurück. »Hier hätten wir das erste freie Zelt«, verkündete sie einladend.
»Nehmt ihr es«, sagte ich zu Zersia. »Jira schläft gleich im Stehen ein«, fügte ich mit Blick auf ihren Bruder hinzu.
Jira schenkte mir daraufhin ein dankbares Lächeln und eilte an uns vorbei, um seinen Schlafplatz zu inspizieren.
»Danke. Schlaft gut. Bis morgen«, nuschelte Zersia, die ebenfalls an uns vorbeirauschte. Scheinbar hatte sie sich von Vans und Kaj‘ Heilung immer noch nicht ganz erholt, so müde wie sie nun wirkte.
Nur wenige Zelte später blieb Ayasha wieder stehen.
»Somit wäre dieses hier eures«, sagte sie lächelnd. Van und Kaj luden unsere Habseligkeiten im Inneren ab, während Ayasha und ich draußen warteten.
Zögerlich kam Ayasha zu mir und ergriff meine Hände. Auf einmal wirkte sie schüchtern, statt selbstbewusst, als sie nach den richtigen Worten suchte. »Ich weiß nicht, wie ich meinen Dank gebührend in Worte fassen soll«, gestand sie langsam.
»Du ahnst nicht, wie unendlich froh ich bin, dass ihr mir Kaj zurückgebracht habt«, flüsterte sie aufrichtig, wobei sie mich mit feuchten Augen ansah.
Ich erwiderte ihren Griff und musste breit lächeln, war es doch noch keinen Tag her, dass es mir ebenso ergangen war wie ihr jetzt.
Mein Blick schwenkte kurz hinüber zu unserem Zelt in dem leises Rascheln davon zeugte, dass Van bereits dabei war auszupacken.
»Ich denke, ich habe eine ganz gute Vorstellung davon«, sagte ich schelmisch und sah wieder die Frau vor mir an. »Zu sehen, wie viel es euch beiden bedeutet, ist Dank genug, glaub mir.«
Ayasha nickte und seufzte erleichtert, als Kaj wieder aus dem Zelt kam. Wir wünschten einander eine erholsame Nacht. Sobald sich die beiden abwandten, um ihren eigenen Schlafplatz aufzusuchen, betrat ich unser Zelt.
Ich brauchte einen Moment bis meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Van hatte bisher kein Licht gemacht und würde es vermutlich auch nicht mehr.
Er war dabei unseren Schlafplatz herzurichten und breitete unsere Decken aus. Ich war so müde, dass ich kaum noch stehen konnte. Zwar wollte ich unbedingt Vans Nähe genießen und mit ihm unser weiteres Vorgehen besprechen, doch war die Sehnsucht nach meiner weichen Decke sogar noch etwas größer.
Langsam zog ich mir die Stiefel von den Füßen, entledigte mich meines Umhangs und meiner Messer und warf letztlich noch meine Hose zu dem Haufen, sodass ich nur noch mein Hemd trug. Van hatte ebenfalls begonnen, sich zu entkleiden und es sich bequem zu machen.
Ich schlüpfte unter die Decke und wartete darauf, dass er zu mir kam. Kaum hatten wir uns aneinander geschmiegt, fielen mir die Augen zu und ich konnte dem Drang zu schlafen nicht länger widerstehen.
Verbündet
Es begann gerade erst zu dämmern, als Van langsam aus den Tiefen seines Schlafs erwachte. Er wurde hellhörig, nun wo er die Geräusche um sich herum wahrnahm.
Im ersten Augenblick hatten sie Van beunruhigt, doch nun erinnerte er sich wieder daran, wo sie hier waren und das es nur die Laute waren, die das geschäftige Treiben eines Heeres mit sich brachte.
Beruhigt schmiegte er sich enger an Gianna. Van wollte noch nicht aufstehen, sondern die Nähe seiner Frau genießen und sie so bald nicht loslassen. Nach allem, was sie in den letzten Tagen durchgemacht hatten, war es eindeutig noch zu früh, um diesen Tag zu beginnen.
Giannas gleichmäßige Atmung verriet Van, dass sie noch tief und fest schlief. Dabei wollte er es belassen, hatte sie die Erholung schließlich bitter nötig.
Langsam ging die Sonne auf und tauchte das Zeltinnere in ein angenehmes orangenes Licht. Mit der aufgehenden Sonne nahm auch ihre schummerige Behausung Konturen an. Es gab auf dem Platz durchaus größere Zelte, doch hatte Van auch viele erspäht, die kleiner waren. Gegenüber ihrer Bettstatt gab es sogar zwei größere Hocker sowie einen winzigen Beistelltisch auf dem eine große Schüssel stand.
Van hatte ihn gestern schon entdeckt, als er sich die Zehen im Dunkeln an ihm gestoßen hatte. Neben dem Eingang stand noch eine gewaltige Truhe. Van fragte sich, ob er jemals etwas in dieser
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