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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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tauschten ein paar geflüsterte Worte miteinander, jedoch sprachen sie so leise, dass Van nicht verstehen konnte, worum es ging.
    Nachdenklich zog Leandra an einer ihrer längeren Haarsträhnen und wickelte sie sich gedankenverloren um den Finger.
    »Wie kam es dazu, dass Zersia dir das Leben retten musste? Wer hatte es zuvor gefährdet?« Leandras Fragen waren scheinbar noch nicht alle gestellt.
    »Ein Begabter hat Van berührt und mit seiner Gabe vergiftet. Als wir Zersia endlich erreichten, lag er bereits im Sterben«, antwortete Gianna an seiner statt.
    »Wer hat dir das angetan?«
    »Hias Garges, kaiserlicher Berater Turonts, wie man ihn mir vorstellte«, erklärte Van nun.
    Leandra musterte ihn skeptisch. »Hias Garges besitzt keine Begabung.«
    »Es geschah in seinem Auftrag. Ein Mann namens Cerves verursachte die Vergiftung.«
    »Warum hat er das getan?«
    »Um Gianna und mich zu erpressen. Hias wollte, dass sie mit ihm geht.« Vans Stimme nahm einen bitteren Klang an, als er sich an diese Begegnung erinnerte.
    »Es ist offensichtlich, warum er das wollte«, stellte Leandra fest.
    Gianna schüttelte sacht den Kopf. »Es war uns nicht klar, was wirklich dahinter steckte. Wie ich bereits sagte, war mir bis zu den Gesprächen mit Zersia nicht bewusst, was wirklich gespielt wurde.«
    »Was dachtet ihr, warum Hias euch erpressen sollte?«
    »Er sagte uns, dass Turont weiterhin auf meine Verlobung mit Degan bestünde. Mein Vater hatte diese Entscheidung über meinen Kopf hinweg gefällt. Je mehr ich erfahre, desto weniger kann ich mir erklären, wie er nur auf diese Idee kommen konnte. Dies ist der Grund aus dem Van und ich unsere Heimat verlassen haben und uns zum Festland absetzten. Wir hatten nicht gedacht, dass unsere Flucht noch nicht vorbei wäre.«
    »Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass es sich bei der Verlobung nur um einen Vorwand handelte. Turont will Gianna in die Finger bekommen. Das scheint ihnen einige Mühen wert zu sein«, fügte Van hinzu.
    Aufmerksam wurde Leandra von den Anwesenden gemustert. Alle schienen auf ihre Reaktion zu lauern. Sicherlich war sie eine Anführerin des Widerstands und somit in derselben Position wie Jase. Doch schien ihre Meinung aus noch unerfindlichen Gründen noch wichtiger zu sein.
    Es brauchte einen Moment bis Leandra sich gesammelt und die neuen Erkenntnisse verarbeitet hatte und sie ihre Befragung fortsetzte. »Wenn du bis vor ein paar Tagen noch nichts von Turonts wahren Beweggründen wusstest, warum hast du die Verlobung trotz allem nicht angenommen? Immerhin ist Degan Helon als Prinz Turonts einer der einflussreichsten Männer, die es gibt. Viele Frauen würden darauf brennen.«
    Gianna schnaubte verächtlich. »Es gibt bereits einen Mann, den ich mehr als alles andere liebe und der dieselben Gefühle für mich empfindet.« Gianna schenkte Van ein warmes Lächeln und sah ihm tief in die Augen, bevor sie ernst weitersprach. »Wie könnte ich mich da für einen Fremden interessieren, der mich nicht nur schlug, sondern ebenfalls versuchte, mich in einem abgelegenen Flur zu vergewaltigen?«
    »Macht?«, schlug Leandra vor.
    Gianna schenkte ihr einen kühlen Blick. »Ich hatte und habe bereits mehr Macht als ich will. Für Standesgeplänkel und Zweckehen interessiere ich mich nicht.«
    Es entstand eine längere Pause in der Gianna nervös zu Van hinüberschaute.
    »Gibt es noch etwas, das du wissen möchtest?«, fragte Van wohlwissend, dass ihre Befragung bereits deutlich länger dauerte als bei Zersia und ihrem Bruder.
    »Eines wäre da noch«, räumte Leandra nach kurzem Zögern ein.
    »Was noch?«
    »Warum habt ihr euch unserer Sache angeschlossen?«
    Van überlegte sich seine nächsten Worte ganz genau. »Wir können nicht in unsere Heimat zurückkehren. Wie wir feststellen mussten, ist es allein auch nicht sicher für uns. Das wird sich gewiss nicht ändern, nun da Hias uns auf dem Festland gesehen hat. Ergeben werden wir uns nicht, doch macht es wenig Sinn allein zu kämpfen. Kurzum, wir brauchen euch und ihr könnt uns ebenso gut brauchen. Das haben wir bereits mehrfach bewiesen.«
    Aus den Augenwinkeln sah Van, wie Jase einen Mundwinkel anhob und ein Lächeln andeutete. Wenigstens ihn schienen sie überzeugt zu haben, dass er und Gianna es ehrlich mit den Leuten hier meinten.
    Erwartungsvoll sah Jase zu Leandra herüber. »Und?«
    »Es ist alles wahr«, hauchte Leandra ehrfürchtig.
    Verwirrt schaute Van zu Jase und den anderen herüber. Sie wirkten

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